Privatisierung
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Noch keine Entscheidung über Käufer des Flughafens Hahn

Tower am Flughafen Hahn
Tower am Flughafen Hahn, © Flughafen Frankfurt-Hahn

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HAHN - Der Countdown für konkrete Angebote für Bieter des Flughafens Hahn läuft, ein Käufer steht aber bisher noch nicht fest. Es sei zu früh, um mit Klarheit zu sagen, wer Favorit sein könne, hieß es am Sonntag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur.

Die ADC GmbH mit dem chinesischen Partner HNA, die Triwo AG aus Trier und eine Gruppe um den chinesischen Investor Jonathan Pang sind demnach weiter im Rennen. Die Mainzer "Allgemeine Zeitung" schrieb am Samstag, diese drei Interessenten gelten in Branchenkreisen als ernstzunehmende Bieter. Der verschuldete Flughafen gehört vorrangig dem Land Rheinland-Pfalz, zum kleineren Teil Hessen.

Nach dem gescheiterten ersten Anlauf für den Verkauf des Hunsrück-Airports läuft an diesem Freitag (28. Oktober) die Frist für konkrete Angebote der zweiten Runde ab.

Pang hatte 2007 den defizitären Flughafen Parchim in Mecklenburg-Vorpommern gekauft und will ihn zu einer Drehscheibe für Fracht und Passagiere zwischen China, Europa und Afrika machen. Die Triwo erwarb 2014 den Airport Zweibrücken, sie will einen Gewerbepark errichten. Das federführende rheinland-pfälzische Innenministerium hatte zuletzt von 13 Interessenten gesprochen, die "Allgemeine Zeitung" schrieb nun von zwölf.

Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) ließ offen, wann ein Bieter feststehen wird. "Nach dem Fristablauf am kommenden Freitag werden (die Beraterfirmen) KPMG und Warth & Klein Grant Thornton zunächst die eingegangenen Angebote auf Vollständigkeit prüfen", teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit. Dabei werde auch festgestellt, ob die geforderte Sicherheitsleistung von 250 000 Euro eingegangen sei.

Der Verkauf an die Shanghai Yiqian Trading war im Juli geplatzt, weil das chinesische Unternehmen mit einer Teilzahlung für Grundstücke im Verzug war und laut Ministerium einen gefälschten Bankbeleg vorgelegt hatte. KPMG hatte für den Verkauf grünes Licht gegeben. Die Beratergesellschaft warf Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) später vor, sie habe auf die Gesellschaft Zeitdruck ausgeübt und sich über Bedenken hinweggesetzt. Dreyer hatte Fehler eingeräumt, aber den Vorwurf zurückgewiesen, persönlich Zeitdruck ausgeübt zu haben. Sie überstand im Juli ein Misstrauensvotum der CDU-Opposition.

Der Flughafen ist hoch verschuldet. Er verbuchte im vergangenen Jahr ein Defizit von 17,4 Millionen Euro. In diesem Jahr erwarten Branchenkenner einen Fehlbetrag in ähnlicher Höhe. Ein Investor soll nach dem Willen der rot-gelb-grünen Landesregierung den Flugbetrieb möglichst fortführen. Falls das Geld knapp werden sollte, steht ein staatliches Darlehen in Höhe von 34 Millionen Euro bereit.
© dpa-AFX | 24.10.2016 06:27

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Beitrag vom 27.10.2016 - 08:40 Uhr
@jasonbourne

"Warum subventioniert man dort einen FLughafen hin?"

Weil der Provinzfürst natürlich seinen eigenen Flughafen braucht - koste es was es wolle. Bezahlt wird ja vom "Volk" .
Siehe auch Kassel- Calden, Altenburg - Noblitz, Plauen - Vogtland, Magdeburg - Cochstedt usw.usf.

Da haben wir als Steuerzahler doch absolut Verständnis für, oder!?

Beitrag vom 27.10.2016 - 06:02 Uhr
Im Grunde braucht Dtl. vlt. 10 Flughaefen.
MUC, FRA, DUS (Ruhrpott), BER, HAM (evtl. sogar Hamburg Hannover), Stuttgart, Koeln, Leipzig/Dresden,Nuernberg.

Norddeutschland kann man nicht über Hamburg alleine abfrühstücken. Hannover zusätzlich macht Sinn, auch von den PAX-Zahlen her (5.5 Mio).

Zwischen Stuttgart und MUC braucht's Nürnberg (3.5 Mio Pax) eigentlich nicht zwingend, genauso wie Bremen (etwa gleiche Größe). Aber solnage die sich rechnen, sehe ich da kein Problem.

Ansonsten geht die generelle Aussage sicherlich in die richtige Richtung.

Ich hoffe ich verstehs nicht falsch:
Geographisch liegt Nuernberg jedenfalls nicht zw.STR und MUC. Von STR nach Nuernberg ist es ca. genausoweit wie nach MUC.
Eher liegt es an der Strecke MUC - FRA.
Da gibt es eine Region, die mit Nuernberg, Fuerth, Erlangen schonmal einige grosse Staedte und in derMetropolenregion immerhin 2,5 Mio. Menschen. Der Flughafen dort bindet ganz Ost/Norbayern (Oberpfalz, Franken) und teile Tuehringens an den Flugverkehr an.
Waehrend es nach Muenchen/Frankfurt 2 bzw. 3h Fahrt sind.
Ich sag auch nix gegen Hannover, da sind auch 500.000 Einwohner und mit Braunschweig,Wolfsburg etc. auch n paar Menschen drum herum. Und nach Hamburg sinds auch 2h Fahrt.

Aber Memmningen z.b. hat gerade mal 40.000 Einwohner, man ist in 1,5h an den FLughaefen Stuttgart oder Muenchen.
Die naheliegenden Staedte sind alle klein und weit entfert, das groesste ist noch Ulm.
Warum subventioniert man dort einen FLughafen hin?
Beitrag vom 26.10.2016 - 11:46 Uhr
Im Grunde braucht Dtl. vlt. 10 Flughaefen.
MUC, FRA, DUS (Ruhrpott), BER, HAM (evtl. sogar Hamburg Hannover), Stuttgart, Koeln, Leipzig/Dresden,Nuernberg.

Norddeutschland kann man nicht über Hamburg alleine abfrühstücken. Hannover zusätzlich macht Sinn, auch von den PAX-Zahlen her (5.5 Mio).

Zwischen Stuttgart und MUC braucht's Nürnberg (3.5 Mio Pax) eigentlich nicht zwingend, genauso wie Bremen (etwa gleiche Größe). Aber solnage die sich rechnen, sehe ich da kein Problem.

Ansonsten geht die generelle Aussage sicherlich in die richtige Richtung.


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