Unglück
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19 Tote bei Hubschrauber-Bruchlandung in Russland

Mil Mi-8 der russischen Luftwaffe
Mil Mi-8 der russischen Luftwaffe, © Anna Zvereva, CC BY-SA 2.0, Archiv
MOSKAU - Bei einem Hubschrauberabsturz im Norden Russlands sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.

Drei Verletzte seien geborgen und mit teils schweren Knochenbrüchen in umliegende Krankenhäuser gebracht worden, teilte der Zivilschutz im autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen am Samstag mit. Ihre Verletzungen seien aber nicht lebensgefährlich, hieß es. An Bord des Hubschraubers vom Typ Mi-8 waren Arbeiter eines Subunternehmers des staatlichen Ölförderers Rosneft, wie der Konzern bestätigte. In der Gegend gibt es wichtige Ölfelder.

Die Suche nach dem Helikopter gestaltete sich wegen dichten Nebels in unzugänglichem Gelände zunächst schwierig. Der Agentur Tass zufolge dauerte es gut acht Stunden, bis die ersten Helfer die Absturzstelle in der Nähe der Ortschaft Urengoi erreichten. Auch Motorschlitten waren im Einsatz. "Dort ist undurchdringliche Tundra, die von Bächen und Flüssen durchzogen wird", sagte ein Helfer. Einen Teil des Weges mussten sie sich daher zu Fuß und mit Taschenlampen den Weg bahnen.

Mit einem Mobiltelefon konnte schließlich einer der Verletzten aus dem Wrack heraus Kontakt zu den Rettungskräften aufnehmen und sie zur Unfallstelle lotsen. Der Helikopter hatte sich beim Absturz auf die Seite gelegt, war aber einem Foto auf der Webseite des Zivilschutzes zufolge nicht zerbrochen. Insgesamt waren rund 170 Helfer im Einsatz.

Die Unglücksursache war zunächst unklar. Ermittler vermuteten schlechtes Wetter als einen möglichen Grund, schlossen aber auch technisches Versagen oder einen Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften nicht aus. Die Lizenz des Hubschraubers war Berichten zufolge noch bis 2017 gültig. Die Maschine war demnach sei 1984 im Einsatz.

Bruchlandungen von Hubschraubern mit mehreren Toten sind keine Seltenheit in Russland. Der Agentur Tass zufolge sind seit Anfang 2015 sechs Helikopter des Typs Mi-8 abgestürzt. Dabei sind insgesamt mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen.
© dpa | 22.10.2016 06:25


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