"Mit dem Jahr 2017 wollen wir die größte Investitionsphase in der Geschichte der MTU bei anhaltend profitablem Wachstum abschließen", sagte Winkler bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen am Donnerstag in München. Das Desaster um den Militärtransporter A400M löst bei dem Triebwerkshersteller im Gegensatz zum Flugzeugbauer Airbus keine finanziellen Turbulenzen aus.
Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die MTU-Aktie gewann gegen Mittag 0,52 Prozent an Wert und lag damit im vorderen Bereich des MDax.
Für 2017 rechnet MTU vor allem mit starken Zuwächsen bei der Triebwerkswartung. Zudem ist die Gesellschaft bei gefragten Flugzeugtypen wie dem modernisierten Mittelstreckenjet Airbus A320neo dick im Geschäft. Weniger Umsatz erwartet der Vorstand im Militärgeschäft, wo das Unternehmen an den Antrieben der A400M und des Kampfjets Eurofighter beteiligt ist.
Konzernweit soll der MTU-Umsatz in diesem Jahr auf 5,1 bis 5,2 Milliarden Euro steigen. Das entspricht einem Zuwachs von rund acht Prozent oder mehr. Für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) hat Winkler eine ähnlich starke Steigerung im Auge.
Der um Bewertungseffekte und andere Faktoren bereinigte Überschuss soll dank einer sinkenden Zinsbelastung noch stärker wachsen.
Im abgelaufenen Jahr übertraf der Triebwerksbauer seine zuletzt im Oktober angehobenen Zielvorgaben. Der Umsatz legte um knapp sieben Prozent auf gut 4,7 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn stieg um 14 Prozent auf 503 Millionen Euro.
Der Nettogewinn sprang um 44 Prozent auf knapp 313 Millionen Euro nach oben. Der bei Analysten stärker beachtete bereinigte Überschuss wuchs um rund 13 Prozent auf 345 Millionen Euro.
Zur Dividende will sich die MTU-Führung wie gewohnt erst nach der Aufsichtsratssitzung äußern, die diesmal am 14. März stattfinden soll. Für 2015 hatte das Unternehmen je Aktie 1,70 Euro ausgeschüttet.
Die jüngsten Probleme beim Militärtransporter A400M haben bei MTU zumindest keine erkennbaren finanziellen Folgen. Der Triebwerksbauer zeichnet für das Propellergetriebe des Problemfliegers verantwortlich, das im vergangenen Jahr mit erhöhtem Materialverschleiß und mangelnder Hitzebeständigkeit in die Schlagzeilen geraten war. Seit Juli wird eine verbesserte Version des Getriebes gebaut.
Dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus verhagelten die anhaltenden Probleme mit dem Flieger 2016 derweil den Jahresgewinn. Mehrbelastungen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro ließen das Jahresergebnis um fast zwei Drittel einbrechen. Käufer wie die deutsche Bundeswehr warten nach jahrelangen Verzögerungen weiter auf die Auslieferung der meisten Flieger.
Zudem hielten die technischen Probleme die bereits ausgelieferten Maschinen zeitweise am Boden.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 23.02.2017 12:58
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