Dennoch habe sich Air Berlin in einer "allgemein instabilen Lage des Reisemarktes" gut geschlagen, meinte Airline-Chef Stefan Pichler, der seit einem Jahr die Strippen zieht. "Wir haben umgehend auf die rückläufige Nachfrage in einigen Märkten reagiert und Kapazitäten in die Karibik und die Balearen verlagert."
Passagiere und Auslastung bei Air Berlin © aero.de
Im Februar nahm Air Berlin 5,3 Prozent Angebot (ASK) aus dem Flugplan, musste beim Absatz (RPK) allerdings einen noch stärkeren Rückgang um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.
Schwerer wiegt der bange Blick auf die wichtige Sommersaison, in der Air Berlin mit gut gefüllten Urlaubsflügen Geld verdienen muss. Vorsorglich trat Air Berlin bereits an ihre Piloten heran und bat um eine Stundung von Zuschlägen. Es liefen hierüber Gespräche mit der Vereinigung Cockpit, erklärte Air Berlin im Februar.
Nach dem Tarifvertrag seien solche Verhandlungen "im Falle von Produktionsrücknahmen aufgrund geopolitisch (...) bedingter Geschäftseinbrüche" möglich, ergänzte ein Sprecher. Air Berlin spüre die Auswirkungen der Terroranschläge in Paris und in der Türkei in der Buchungslage für bestimmte Märkte.
Kurz nach der Ankündigung berichtete das "Handelsblatt" über Gedankenspiele des Großaktionärs Etihad Airways, Air Berlin von der Börse zu nehmen und möglicherweise mit seiner anderen Beteiligung Alitalia zu verschmelzen. Etihad wies den Bericht allerdings zurück.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 09.03.2016 10:25
Kommentare (2) Zur Startseite
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Hätte die Lufthansa heute ebenfalls sinkende PAX-Zahlen verkündet, könnte man der PR-Abteilung von Air Berlin noch wenigstens etwas Glauben schenken. So hat man aber das stete Gefühl, dass nach Vorstellung des AB-Management immer die Anderen oder die Umstände für schlechte Zahlen schuld sind. Was passiert, wenn einmal wirklich ein Einbruch der Konjuktur kommt, kann sich ja jeder selbst ausmalen.