Flug FZ-981
Älter als 7 Tage

Ermittlern liegen alle Flugschreiberdaten vor

MOSKAU - Warum stürzte Flydubai-Flug FZ-981 am Samstag beim zweiten Versuch einer Landung in Rostow am Don in offenbar steilem Winkel vom Himmel? Alle 62 Menschen an Bord der Boeing 737-800 starben. Die Ermittler setzen auf die Daten der Flugschreiber, um den Unfall zu klären.

Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder konnten mittlerweile ausgelesen werden, meldete die Flugunfallbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate AAIS am Donnerstag. Die Datenqualität soll gut sein.

Die Aufzeichnungen der Geräte, die Wetterdaten und auch "die Verfassung der Crew während des Unglücksflugs" werden derzeit analysiert, erklärte am Vortag die leitende Untersuchungsbehörde MAK im Moskau.

Dieses Video soll den Absturz von Flug FZ-981 zeigen, © YouTube

Zeitgleich kamen Berichte auf, nach denen die Piloten durch enge Dienstraster möglicherweise übermüdet flogen. Flydubai widersprach umgehend. Andere Theorien unterstellen eine Vereisung oder sogar einen technischen Defekt im Höhenruder.

Radaraufzeichungen legen nahe, dass Flug FZ-981 in rund 1.500 Fuß Höhe den Anflug auf Rostow am Don abbrach, durchstartete und aus knapp 4.000 Fuß nahezu senkrecht Richtung Boden stürzte. Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen die letzten Sekunden des Flugs zeigen.

Der anerkannte Flugsicherheitsexperte David Learmount zieht in seinem Blog Parallelen zu den Abstürzen einer Tatarstan Airlines Boeing 737-500 im November 2013 und eines Afriquiyah Airways Airbus A330-200 im Mai 2010, denen ähnliche Muster vorausgingen.

"Es gab bereits viele dokumentierte Vorfälle, bei denen Crews nach einem Durchstartmanöver (...) beinahe die Kontrolle verloren", schreibt Learmount. Das müsse allerdings nicht zwingend auf FZ-981 zutreffen.

Flydubai änderte nach dem folgenschweren Unfall die Flugnummer für ihre Strecke Dubai - Rostow am Don auf FZ-985.
© aero.de | Abb.: MAK | 24.03.2016 16:34

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Beitrag vom 27.03.2016 - 12:16 Uhr
Boeing schreibt etwas zum deep dive bzw. zu "Performing Safe
Go-Around Maneuvers" siehe ab Seite 12:
 http://www.boeing.com/commercial/aeromagazine/articles/2014_q3/pdf/AERO_2014q3.pdf
Offenbar ist der Übergang vom forcierten Steigflug zum Horizontalflug nicht unkritisch: Man muß unbedingt die Instrumente beobachten - sonst bemerkt man nicht eine fehlerhafte Trimmung und es geht physisch(!) unbemerkt recht schnell nach unten!

P.S.: Sonst habe ich nichts zum "deep dive" mit Fliegern gefunden! Da gab es zuviel zum Tauchen und "in die Tiefe gehen" (bei z. B. Finanzanalysen)!
Mit "Airbus" findet man etwas zu vereisten AoA-Sensoren... Wurde beim Abfangen dabei - nach dem Ausschalten bzw. neustarten der Rechner - nicht auch eine leichte Kurve geflogen?

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2016 12:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.03.2016 - 13:39 Uhr
Tröpfchenweise kommen mehr Details aus Tageslicht.
Anscheinend haben die Piloten in der Kürze der Zeit nicht verstanden, dass der Stabilizer für den Deep Dive verantwortlich war:

 http://www.channelnewsasia.com/news/world/pull-up-russian-tv-airs/2638914.html

Aber noch ist das alles mehr als wage...
Beitrag vom 26.03.2016 - 08:19 Uhr
Scheinbar ist die Abschrift des CVR an die russischen Medien gelangt. Aufzeichnungen könnten! auf einen Runaway Stabilizer hindeuten. So wie ich das interpretiere (kein Pilot) läuft der Motor für den Trim bis zum Anschlag weiter, d.h. hier sehr schnell in die Full Nose Down Position. Scheinbar gibt es hierfür auch ein Verfahren um da wieder raus zu kommen, aber die Flughöhe war einfach zu gering. Es geht wohl sehr schnell.

Vielleicht hätte ein Pilot hierzu ein paar Informationen.


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