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Faulenbach da Costa: BER öffnet erst 2019

BERLIN - Der frühere Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa hält eine Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER im Jahr 2017 für illusorisch. "Realistisch ist, dass der BER im dritten Quartal 2019 in Betrieb gehen kann", sagte der Ingenieur dem "Tagesspiegel" (Samstag) und nannte Gründe.

Hauptmanko sei, dass viel zu wenig Zeit für das Einregulieren der komplexen Systeme für Tests und Abnahmen vorgesehen sei. "Allein dafür braucht man neun bis zwölf Monate." Und erst danach könne der eigentliche Probebetrieb mit Komparsen beginnen, für den man ebenfalls mindestens neun Monate kalkulieren müsse.

Flughafen BER
Flughafen BER, © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Die Betreiber des Hauptstadtairports planen bisher eine Eröffnung für 2017. Ob das noch klappt, will Flughafenchef Karsten Mühlenfeld bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 22. April bekannt geben.

Im März haben die Verantwortlichen für Planung, Genehmigung und Bau laut einem Bericht der "B.Z. am Sonntag" in einem Workshop einen neuen "optimierten Terminplan" erarbeitet. Das Blatt zitiert aus einem vertraulichen Papier vom 24. März, worin eine Eröffnung 2017 trotz monatelangen Verzugs der Arbeiten für möglich gehalten werde.

Allerdings würden Dutzende Prämissen für die Einhaltung des Termins aufgelistet. So müssten Planungsarbeiten bis spätestens zum 1. Juli beendet sein, die derzeit schleppenden Bauarbeiten um zwei Monate beschleunigt werden und die Firmen ausreichend Arbeiter schicken.

Selbst die BER-Toiletten würden dem Papier zufolge den Terminplan gefährden, falls neu entdeckte Brandlasten in den Decken nicht rechtzeitig entfernt werden, schreibt das Blatt. Zudem müsste die Bauaufsichtsbehörde Anträge künftig zügig und ohne Auflagen genehmigen.

Faulenbach, der ein Consulting-Büro betreibt, war bis 1999 an der Planung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International beteiligt. Er arbeitete auch als Gutachter für die Anwohner des Flughafens.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: FBB. Günter Wicker | 03.04.2016 20:31

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Beitrag vom 04.04.2016 - 15:33 Uhr
Meine Meinung ist, dass die ganzen Verzögerungen nur ein Teil eines größeren Plans sind: den BER so weit zu Verzögerungen, sodass man den Lärmschutz bei Tegel nachrüsten muss, damit Berlin in der Zwischenzeit nicht ohne Flughafen da steht. Und am Ende lässt man es offen mit der Begründung, dass man ja sonst 2 Milliarden Euro aus dem Fenster geworfen hätte.
Beitrag vom 04.04.2016 - 13:04 Uhr
Wird das jetzt eine Never-Ending-Story? Man hätte den Bau vor 4 Jahren wegschieben und durch einen neuen ersetzen sollen. Dann wären die Kosten vermutlich auch nicht höher und eine Erweiterung des offenbar jetzt schon zu kleinen Airport BER wäre auch über'n Berg. Und niemand ist für diesen Missstand verantwortlich oder wird zur Rechenschaft gezogen. Das freut den Steuerzahler.


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