Öffentlicher Dienst
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Verdi bestreikt Flughäfen am kommenden Mittwoch

Flughafen Frankfurt
Gewitterwolken über dem Frankfurter Flughafen, © Björn Schmitt / world-of-aviation.de

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BERLIN - Wegen Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen müssen Reisende am kommenden Mittwoch mit starken Verzögerungen und massiven Flugausfällen rechnen. Voraussichtlich werden die Airports Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen betroffen sein, wie die Gewerkschaft Verdi am Freitag in Berlin mitteilte.

Mit den Ausständen will sie den Druck im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erhöhen. Bestreikt werden sollen etwa Check-In, Werkstätten, Luftsicherheitskontrolleure sowie Bodenverkehrsdienste wie Vorfeld, Fracht, Gepäck und Verwaltung.

Auch in vielen anderen Bereichen wie Kitas, Krankenhäusern, Rathäusern und dem Nahverkehr sind die Beschäftigten derzeit immer wieder im Ausstand.

Die Gewerkschaften verlangen sechs Prozent mehr Geld für ein Jahr. Bund und Kommunen hatten drei Prozent für zwei Jahre angeboten - nach Rechnung von Verdi macht das Angebot auf das Jahr bezogen nur 0,6 Prozent für 2016 und 1,2 Prozent für 2017 aus.

"Wir kündigen die Streiks absichtlich so frühzeitig an, damit sich Fluggäste darauf einstellen und rechtzeitig umplanen können", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Die Beschäftigten auch an Flughäfen leisteten unter schweren Bedingungen jeden Tag gute und anspruchsvolle Arbeit. "Alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben einen Anspruch darauf, dass ihre gute Leistung durch ein angemessenes Lohnangebot honoriert wird." Verdi-Chef Frank Bsirske will am Mittwoch vor den Streikenden in Frankfurt sprechen.

Der Flughafenverband ADV kritisierte die Warnstreiks als völlig unangemessen. "Verdi schadet mit seinem Streikaufruf auch dem internationalen Ansehen Deutschlands", sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Während der weltgrößten Industriemesse in Hannover, zu der sogar US-Präsident Obama anreist, sollen nicht nur der Flughafen Hannover, sondern auch Deutschlands Drehkreuze mit seinen Interkontinentalverbindungen lahmgelegt werden." Obama weilt am Sonntag und Montag in Hannover.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen beginnt am Donnerstag nach den Flughafenstreiks in Potsdam und ist auf zwei Tage angesetzt.
© dpa | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 22.04.2016 11:31

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Beitrag vom 22.04.2016 - 17:32 Uhr
Mal ein Vorschlag von Einem der mal wieder vom Streik betroffen ist, aber nichts daran ändern kann. Warum startet Verdi nicht mal eine Umfrage ob die Passagiere den Mehrbetrag, der nötig wäre für die Lohnerhöhungen, für das Flugticket bereit wären zu zahlen. Dann hätte Verdi Zahlen, von den vom Streik Betroffenen, und könnte so weiter argumentieren. Denn wir müssen das ja eh zahlen. Aber doch bitte nicht zusätzlich durch ausgefallene Flüge oder Kinderbetreuung etc.


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