Pannen-Projekt
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Airbus-Chef Enders sieht große Zukunft für A400M

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus

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BERLIN - Die Probleme beim Airbus-Transportflugzeug A400M nehmen kein Ende - dennoch sieht Airbus-Vorstandschef Tom Enders eine große Zukunft für den Militärtransporter. Die A400M zählt zu den Pannen-Projekten der Bundeswehr. Probleme bereiteten die Triebwerke und zuletzt Risse im Rumpf.

"Die A400M wird, wenn wir die jetzige Talsohle durchschritten, die Kinderkrankheiten kuriert und die militärischen Systeme voll hochgerüstet haben, das Rückgrat der europäischen Lufttransportflotten sein", sagte Enders der "Bild am Sonntag". "Man wird uns außerhalb Europas um dieses Flugzeug beneiden, und es wird auch im Export sehr erfolgreich sein."

Die Luftwaffe hatte die erste Maschine im Dezember mit jahrelanger Verspätung erhalten. Insgesamt hat Deutschland 53 A400M bestellt. Die neuen Maschinen sollen die bis zu 47 Jahre alten Transall-Transporter ablösen.

Der Airbus-Chef räumte eigene Fehler bei der Entwicklung ein. "Wir haben die Triebwerksprobleme unterschätzt und werden von einer Ursünde eingeholt. Beim Programmstart hatten wir uns nämlich von namhaften europäischen Regierungschefs breitschlagen lassen, das Triebwerk einem unerfahrenen Konsortium zu übergeben und dann auch noch selbst die Verantwortung für diese völlig neuartige Turboprop-Turbine zu übernehmen", so Enders. "Das waren zwei Riesenfehler, für die wir wirklich büßen."
© dpa | Abb.: Airbus | 29.05.2016 11:27

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Beitrag vom 30.05.2016 - 13:06 Uhr
@A340-500 : Eine Interimslösung besteht schon seit den 1990er Jahren in Form von Antonov An-70. Leider hätte man sich mit den Sowjets/Russen stärker verbrüdern müssen, was politisch nicht erwünscht war. Auch die Ersatzteil- Versorgung war fraglich, aber wenn man gewollt hätte, dann hätte Europa seit mehr als 15 Jahren ein zuverlässiges Transportflugzeug in Form einer A400.

Dieser Beitrag wurde am 30.05.2016 15:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.05.2016 - 09:46 Uhr

Zunächst habe ich auch gedacht, dass T. Enders´ Äußerung eher dem Zweckoptimisumus, denn einer realistischen Betrachtung entsprungen ist. Aber ich denke (und befürchte), dass er richtig liegt.

Der Fortschritt scheint ja für die Menschheit nicht darin zu münden, dass man die Zeiten der militärischen Auseinandersetzungen überwindet, sondern das Töten effizienter gestaltet wird - ist ja nur logische Konsequenz aus dem Wachstum der Erdbevölkerung.

Es wird daher unausweichlich sein, eine robuste eigenständige europäische "Verteidigungs-"Industrie aufzubauen, um von niemandem abhängig zu sein, der heute noch ein Freund ist, aber morgen schon zum Angriff bläst, weil man womöglich Sanktionen gegen Russland abbaut oder TTIP nicht abnickt.

Man muss also unseren Politikern durchaus Weitblick attestieren, im Jahre 2003 den Grundstein für dieses Vorhaben gelegt zu haben und ein eigenes Multifunktionstransportflugzeug zu entwickeln, welches bei weltweit steigenden Wehrausgaben sicherlich noch viele Abnehmer finden wird, vorasugesetzt, es überwindet den aktuellen Ruf einer Blamage und beweist seine Fähigkeiten im Einsatz.

Der Rest der Enders-Aussagen ist aber wieder typisches Fingerpointing seitens Airbus - selbst im Eingeständnis von Fehlern zeigt man noch auf die Anderen ("haben uns breitschlagen lassen") und hat es auch wieder geschafft, einem deutschen Werk (PAG) - zumindest medial - die Schuld zuzuschieben, obwohl die letzten Pannen eindeutig in der fehlerhaften Entwicklung verursacht wurden und nicht in der Fertigung!

Gruß, 25.1309
Beitrag vom 30.05.2016 - 08:07 Uhr
Ich frage mich, war denn wirklich eine europäische Neukonstruktion einer Transportmaschine notwendig. Hier hätte man auf bewerte Technik, wie die beschrieben C130 und C17, zurückgreifen können. Ein Mix aus beiden wäre mit Sicherheit nicht die schlechteste Lösung gewesen - auf jeden Fall und kostengünstiger und schneller lieferbar.


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