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Auftragsflut in Farnborough – Verträge über 500 Flugzeuge

FARNBOROUGH - Die Luftfahrtschau in Farnborough brachte eine in diesem Umfang nicht unbedingt erwartete Zahl von Aufträgen und Absichtserklärungen für neue Verkehrsflugzeuge. Vor allem Airbus profitierte.

Auch wenn manch eilig verhandelter Letter of Intent erst nach der Messe wirklich in einem bindenden Vertrag festgeklopft wird, können die Hersteller mit den Geschäften wohl zufrieden sein.

Boeing verbuchte Bestellungen und Kaufverpflichtungen für 182 Verkehrsflugzeuge mit einem Wert von 26,8 Milliarden US-Dollar nach aktuellen Listenpreisen. Damit stieg die Zahl der Netto-Bestellungen in diesem Jahr auf 321.
                   
John Leahy und Wolfgang Prock-Schauer
John Leahy und Wolfgang Prock-Schauer, © Airbus
               
Airbus verkaufte auf der Farnborough Air Show 279 Flugzeuge im Listenwert von 35 Milliarden Dollar. Davon entfallen 197 auf feste Bestellungen (26,3 Milliarden Dollar) und 82 auf Kaufabsichtserklärungen (8,7 Milliarden Dollar).

Hier die komplette Liste der in Farnborough verkündeten Verkäufe.

Airbus A320: AWAS kauft zehn im Wert von 1,06 Milliarden Dollar.

Airbus A320: Jetstar Pacific aus Vietnam unterzeichnet eine Absichtserklärung für zehn Flugzeuge im Wert von 980 Millionen Dollar.

Airbus A320neo: Ein Flugzeug im Wert von 107,3 Mio. Dollar für Air Cote d`Ivoire.

Airbus A320neo: Germania bestellt 25 Flugzeuge und zeichnet Optionen für 15 im Gesamtwert von 2,7 Milliarden Dollar.

Airbus A320neo: GoAir zeichnet eine Absichtserklärung für 72 Flugzeuge. Der Listenpreis beträgt 7,65 Milliarden Dollar.

Airbus A320neo: Die Synergy Aerospace Corporation, größter Anteilseigner von Avianca aus Kolumbien und Muttergesellschaft von Avianca Brasil, hat mit Airbus einen Festauftrag über 62 Flugzeuge der A320neo-Familie geschlossen

Airbus A321: Vier für WOW Air Iceland im Wert von 455 Millionen Dollar

Airbus A321LR: Norwegian hat 30 A321LR bestellt. Ursprünglich hatten sie eine Kaufabsicht für 30 A320neo abgegeben.

Airbus A321neo: Air Asia unterschreibt eine Festbestellung für 100 Flugzeuge. Damit soll die Kapazität auf Routen zu Flughäfen erhöht werden, auf denen nur schwierig neue Landerechte zu bekommen sind. Listenpreis 12,44 Milliarden Dollar.

Airbus A321neo: Die ALAFCO Aviation Lease and Finance Company aus Kuweit hat ihre Bestellung von zehn A320neo zu A321neo geändert.

Airbus A330-300: Aer Lingus nutzt zwei seiner Optionen auf das Flugzeug zur Flottenerweiterung.

Airbus A330-900neo: Arkia bestellt vier Flugzeuge zum Listenpreis von 1,15 Milliarden Dollar.

Airbus A350-1000: Virgin Atlantic kauft 12 für 4,2 Milliarden Dollar. Vier weitere werden geleast.

Boeing 737-800: Bestellung von Standard Chartered Bank. Zehn Flugzeuge im Wert von 960 Millionen Dollar.

Boeing 737-800: EGYPTAIR kündigte eine Bestellung für neun 737-800 im Wert von 864 Millionen Dollar nach Listenpreis an.

Boeing 737-800BCF: Cargo Air und Lineas Aereas Suramericanas (LAS) werden je zwei Flugzeuge erhalten. Air Algerie unterschrieb eine Absichtserklärung für ebenfalls zwei Flugzeuge.

Boeing 737 MAX: 30 Flugzeuge (Mix von NG und MAX) für eine ungenannte chinesische Fluggesellschaft.

Boeing 737 MAX 7: Absichtserklärung von Kunming Airlines in China für zehn zum Listenpreis von 902 Millionen Dollar.

Boeing 737 MAX 200: Xiamen Airlines unterzeichnet eine Absichtserklärung für 30 Flugzeuge im Wert von 3,39 Milliarden Dollar.

Boeing 737 MAX 8: TUI Group bestellt zehn für 1,1 Milliarden Dollar.

Boeing 737 MAX 8: Sechs Flugzeug für die Air Lease Corporation. Wert: 660 Millionen Dollar.

Boeing 737 MAX8 Auftrag von Donghai Airlines für 25 Maschinen zum Listenpreis von 2,75 Milliarden Dollar.

Boeing 737 MAX 8: Air Europa hat eine Bestellung über 20 Flugzeuge aufgegeben.

Boeing 747-8F: Volga-Dnepr kauft 20 Frachter für 7,58 Milliarden Dollar.

Boeing 767BCF: Ein unbenannter Kunde bestellte vier 767BCF.

Boeing 787: TUI Group orderte einen für 264,6 Millionen Dollar (Listenpreis)

Boeing 787: Fünf Flugzeuge für Donghai Airlines. Der Wert liegt bei 1,323 Milliarden Dollar.

Boeing 787-9: Gulf Air unterschreibt für zehn Flugzeuge und sechs Optionen. Die Festbestellungen haben einen Listenpreis von 2,646 Milliarden Dollar.

Boeing 787-9: Ruili Airlines aus China hat die Bestellung für sechs Dreamliner mit einem Listenwert von 1,59 Milliarden Dollar abgeschlossen.

Boeing Business Jet (BBJ): Zwei BBJ MAX 8 wurden an unbenannte Kunden in Nordamerika und Asien verkauft.

Bombardier Q400: Drei für Porter Airlines. Listenpreis 93 Millionen Dollar.

Comac ARJ-21-700: China Aircraft Leasing gibt 60 im Wert von 2,3 Milliarden Dollar in Auftrag.

Embraer E190: Ein Flugzeug für Japan Air Lines für 49,75 Millionen Dollar.

Embraer E190: Nordic Aviation Capital kauft vier für 199 Millionen Dollar.

Embraer E190-E2: Fünf Flugzeuge für Kalstar aus Indonesien im Wert von 275 Mio. Dollar plus fünf Kaufrechte. Insgesamt hat die Bestellung einen Wert von 582 Millionen Dollar.

Embraer E195-E2: Absichtserklärung von Arkia Israeli Airlines über sechs Flugzeuge plus Kaufrechte für vier weitere. Gesamtwert 650 Millionen Dollar.

Mitsubishi MRJ: Absichtserklärung von Rockton Aviation für zehn Flugzeuge im Wert von 473 Millionen Dollar.
© FLUG REVUE - KS/Schenk | Abb.: Airbus | 15.07.2016 08:36

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Beitrag vom 16.07.2016 - 17:42 Uhr
Naja, die 20 Frachter -sorry, fuer die Katz.

Zumal Wolga Dnjper damit ja auch noch fuer Boeing fliegt. Ein white tail ist auch noch dabei, also sinds nur 19.


Das seh ich da wiederum ein wenig anders. Auch wenn Boeing damit vermutlich kaum Geld verdient, so ist bei aktueller Produktionsrate die Produktion um fast 3,5 Jahre gesichert worden. Für Boeing eine wichtige Zeit insbesondere im Hinblick auf den Bau der AirForce One und auch generell, um einen möglichen Aufschwung der großen Vierstrahler im Zweifel begegnen zu können. Weil ansonsten lässt sich, zumindest im Hinblick auf die Frachter, auch einfach die 777-300ER zum ERF umrüsten und reicht damit an die Kapazität der 747 ran.
Beitrag vom 16.07.2016 - 15:47 Uhr
Interessant an der ganzen Sache ist, dass Boeing alleine mit der 787 22 Festaufträge einsammeln konnte aber Airbus mit A330+A350 zusammen nur auf 16 kommt.
Airbus verkauft im Moment zu wenige Widebodies, gerade auch A330neo, um Boeing das Wasser reichen zu können. Immerhin sind da einige -1000er Aufträge dabei. Bei Boeing sieht es besser aus, abgesehen von fehlenden 777X-Aufträgen.

Die Schwerpunktsetzung ist interessant von Dir. Da ist der einzige Bereich wo Boeing nicht nur vor Airbus liegt sondern womit Boeing überhaupt noch glänzen kann.
Nur verdient Boeing mit der 787 immer noch kein Geld und die Frage wird sein ob e das jemals tun wird.

Die 16 Orders für Airbus bringen aber Geld. Da gibt es keine Abschläge wie Boeing es machen muss im 787 Programm.

Die 747-8 Order ist auch weit unter Listenpreis. Von den 737 Verkäufen auch ganz zu schweigen. Da sind überhaupt noch die einzigen Flugzeuge woran Boeing zumindest paar Dollar dran verdient. Und auch hier ist das A32x Paket so performant das Boeing beim 737 mehr Rabatt geben muss als Airbus.

Hat Du Dir schon mal die Frage gestellt was passiert wenn der 321lR dem 737 Programm den Todesstoß versetz und selbst alle 757/767 Betreiber einsammelt und dazu die 787 anknabbern wird?

Womit will Boeing 2020 noch Geld überhaupt einnehmen?
Schau Dir mal die A32x Orders an. Die Schere wird hier 2018 weitere 5-10% zugenommen haben. Bis 2020 nochmals 10% und bis 2025 wird Boeing mit viel Glück noch im Jahr 25 zu 75% hier liegen.

Der A350-1100 als auch der 321LR werden die 777x und die 737 Serie vollständig killen. Und alles was Boeing machen kann ist 10 bis 15 und mehr Milliarden an US Dollar um neue Flugzeugprogramme aufzulegen. Und dies auch noch gleich mal in zwei bis drei Bereichen.

Ein unmögliches Unterfangen. Und dann kommt auch noch ab 2025 das schrumpfen des Marktes dazu. Nicht weil weniger Menschen fliegen werden sondern weil die politische Situation viele Länder für Boeing ausschließen wird und es Alternativen ala IL-SSJ-TU usw. dort geben wird.

In 2025 werden wir ja sehen wie es aussieht.
Die 12 A 350 von Virgin wurden auch nur als Ausgleich für die A 380 gekauft .Natürlich will das Airbus nicht gleich bekanntgeben genauso wie damals jahrelang die Kingfisher Order in den Büchern stand.
Es zählt immer noch die Auslieferungen und da liegt Boeing in den letzten Jahren vorn und das bleibt auch noch.
Und Rabatte muß auch Airbus gewähren denn sonst hätten Sie mehr Gewinn.
Genauso hört es sich an das nur Boeing Geld in die Entwicklung stecken muß,die Antworten die Airbus immer auf Boeing Entwürfe geben muß kosten auch Geld.
Und zum Schluss warten wir ab ob alle Massenbestellungen auch wirklich benötigt werden ,denn wenn schon politische Situation angesprochen wird diese Großbestellungen wurden zum Teil auch von nicht so sicheren wirtschaftlichen Staaten im Auftrag gegeben.
Hier nochmals das Beispiel Kingfisher.

Beitrag vom 16.07.2016 - 11:12 Uhr
Interessant an der ganzen Sache ist, dass Boeing alleine mit der 787 22 Festaufträge einsammeln konnte aber Airbus mit A330+A350 zusammen nur auf 16 kommt.
Airbus verkauft im Moment zu wenige Widebodies, gerade auch A330neo, um Boeing das Wasser reichen zu können. Immerhin sind da einige -1000er Aufträge dabei. Bei Boeing sieht es besser aus, abgesehen von fehlenden 777X-Aufträgen.

Die Schwerpunktsetzung ist interessant von Dir. Da ist der einzige Bereich wo Boeing nicht nur vor Airbus liegt sondern womit Boeing überhaupt noch glänzen kann.
Nur verdient Boeing mit der 787 immer noch kein Geld und die Frage wird sein ob e das jemals tun wird.

Die 16 Orders für Airbus bringen aber Geld. Da gibt es keine Abschläge wie Boeing es machen muss im 787 Programm.

Die 747-8 Order ist auch weit unter Listenpreis. Von den 737 Verkäufen auch ganz zu schweigen. Da sind überhaupt noch die einzigen Flugzeuge woran Boeing zumindest paar Dollar dran verdient. Und auch hier ist das A32x Paket so performant das Boeing beim 737 mehr Rabatt geben muss als Airbus.

Hat Du Dir schon mal die Frage gestellt was passiert wenn der 321lR dem 737 Programm den Todesstoß versetz und selbst alle 757/767 Betreiber einsammelt und dazu die 787 anknabbern wird?

Womit will Boeing 2020 noch Geld überhaupt einnehmen?
Schau Dir mal die A32x Orders an. Die Schere wird hier 2018 weitere 5-10% zugenommen haben. Bis 2020 nochmals 10% und bis 2025 wird Boeing mit viel Glück noch im Jahr 25 zu 75% hier liegen.

Der A350-1100 als auch der 321LR werden die 777x und die 737 Serie vollständig killen. Und alles was Boeing machen kann ist 10 bis 15 und mehr Milliarden an US Dollar um neue Flugzeugprogramme aufzulegen. Und dies auch noch gleich mal in zwei bis drei Bereichen.

Ein unmögliches Unterfangen. Und dann kommt auch noch ab 2025 das schrumpfen des Marktes dazu. Nicht weil weniger Menschen fliegen werden sondern weil die politische Situation viele Länder für Boeing ausschließen wird und es Alternativen ala IL-SSJ-TU usw. dort geben wird.


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