Das Kartell
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Iberia schließt sich dem Nippon-Pakt von British Airways an

TOKIO - Lufthansa und ihr Joint-Venture-Partner All Nippon Airways (ANA) müssen sich im Verkehr zwischen Europa und Japan auf mehr Konkurrenz einstellen. Die spanische IAG-Tochter Iberia darf auf ihrer neuen Linie von Madrid nach Tokio mit British Airways, Finnair und Japan Airlines gemeinsame Sache machen.

Japans Verkehrsministerium habe die Kartellimmunität der strategischen Allianz innerhalb Oneworld auf Iberia ausgedehnt, teilte British Airways mit. Innerhalb des Viererbunds seien Preis- und Angebotsabsprachen sowie eine Teilung von Erlösen ohne regulatorische Eingriffe möglich, zusammengefasst: Gewinnmaximierung.

Iberia Vorstandschef Luis Gallego
Iberia Vorstandschef Luis Gallego, © Iberia

Iberia wird am 18. Oktober dreimal pro Woche von Madrid nach Tokio starten. "Wir sind sehr froh darüber, unsere Nonstop-Flüge als Mitglied dieses Joint Venture aufzunehmen", äußerte sich Iberia-Vorstandschef Luis Gallego.

Mitglieder der großen Airlineallianzen bildeten in den letzten Jahren insbesondere zwischen Europa, Japan und den Vereinigten Staaten Verkehrskartelle. Als profitabelstes Konstrukt dieser Art gilt in der Branche der Pakt zwischen British Airways und American Airlines im Transatlantikverkehr.

Kleinere Wettbewerber sprechen mit Blick auf die Kartelle von einer Behinderung des Wettbewerbs und beklagen hohe Hürden für einen Markteintritt. Laut JetBlue Airways entfallen mittlerweile 87 Prozent der Transatlantik-Kapazität auf Airlinekartelle.

Den Grundstein des Joint-Venture-Prinzips legten Northwest Airlines und KLM, denen das US-Verkehrsministerium 1993 erstmals einen Antitrust-Persilschein ausstellte. Seither sei diese Ausnahme auf fast zwei Dutzend vergleichbare Atlantik-Pakte zwischen Airlines angewendet worden, erklärte JetBlue im Juli.
© aero.de | Abb.: British Airways | 18.08.2016 06:30

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Beitrag vom 18.08.2016 - 09:51 Uhr
Openskies ist leider nicht mehr als ein Feigenblatt im allmächtigen Wettbewerb der Kartelle. Der Gedanke der Liberalisierung ist am ehesten noch in den Homemarktes zu erkennen. Die Chancen der Liberalisierung für New-Comer bei Strecken über den Teich sind zwar formell vorhanden aber faktisch kaum umzusetzen. Alleine dieser Umstand spräche schon für mehr Direktverkehre mit kleineren Flugzeugen. Die Großen Hersteller laufen aber verständlicher Weise den Wünschen der großen Allianzkunden hinterher.Meines Erachtens eine riesige Markchance für Bombardier oder Embraer. So hat die neue C-Series schon jetzt transatlantische Reichweite, wenn auch mit gewissen Payload-Tradeoffs. Ein weiteres Feintuning könnte hier jedoch mehr möglich machen. Allerdings verdichtet sich zunehmend das Feld der Airlines die Betreiber solcher Strecken noch in Frage kämen und nicht allianzgebunden sind.


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