A330-Bereederung
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Knatsch zwischen Eurowings und SunExpress Deutschland

D-AXGA: Erster Airbus A330-200 für Eurowings
D-AXGA: Erster Airbus A330-200 für Eurowings, © Handout

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KÖLN - Eurowings pfeift die Linie nach Boston am 28. August vorzeitig ab. Das ist nicht nur für gebuchte Passagiere ärgerlich, auch das Verhältnis zu SunExpress Deutschland, die für Eurowings Langstrecke fliegt, hat gelitten. Eurowings machte SunExpress Deutschland für fehlende Piloten verantwortlich.

Eurowings-Sprecher Joachim Schöttes erklärte die Einstellung der Boston-Linie vergangene Woche mit drohenden "Bereederungsengpässen" in den A330-Cockpits. "Bei unserem Partner SunExpress (...) haben kurzfristig Trainingspiloten gekündigt, die nicht so schnell zu ersetzen sind."

"Diese Aussage ist nicht richtig", entgegnet eine SunExpress-Sprecherin. Zwar sei es korrekt, "dass es bei SunExpress kurzfristig zu einer vorübergehenden Knappheit bei den Trainingspiloten für die Eurowings-Langstrecke kommen könnte, weil nicht ausreichend Trainingspiloten zur Verfügung stehen".

Das liege aber "nicht an etwaigen Kündigungen, sondern daran, dass diese Piloten an anderer Stelle ausbilden", stellt die Sprecherin klar. Die Trainingspiloten seien mit wenigen Ausnahmen nicht bei SunExpress direkt angestellt, sondern arbeiten für einen Ausbildungsdienstleister, den SunExpress mit der Ausbildung beauftragt habe.

So oder so - offenbar haben sich Eurowings und SunExpress Deutschland beim Ausbildungskonzept für die Langstrecken-Flotte ziemlich verzettelt und SunExpress will sich dafür nicht alleine den Schwarzen Peter zuschieben lassen.

In aktuellen Stellenanzeigen sucht SunExpress Deutschland nun A330-Kapitäne "mit entsprechender Trainingserfahrung zum Einsatz als LTI / TRI / TRE", um den Flaschenhals zu überwinden. Eurowings gehe davon aus, "dass der Pilotenbedarf bei SXD in der Wintersaison gedeckt" sein werde, sagte Schöttes.
© aero.de | Abb.: Eurowings | 23.08.2016 10:53

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Beitrag vom 23.08.2016 - 19:10 Uhr
Avanti Dilettanti!

„Die völlige Abwesenheit von Wissen ist kein Hindernis auf dem Weg nach oben, sondern Voraussetzung für einen erfolgreichen Aufstieg“. Mit diesem Satz fasst der Publizist Henryk M. Broder die zentrale These des Buches „Die Stunde der Dilettanten“ zusammen. Der Beruf des Dilettanten toppe „alle anderen Professionen der Postmoderne“. „Man kann ihn nicht erlernen, es gibt keinen Studiengang, der mit einer Urkunde als Diplom-Dilettant endet. Dennoch kann man oder frau als Dilettantin reich und berühmt werden, in Politik, Kultur und Wirtschaft Karriere machen. Ahnungslosigkeit, die völlige Abwesenheit von Wissen und der totale Mangel an Kompetenz sind keine Hindernisse auf dem Weg nach oben, sondern Voraussetzung für einen raschen und erfolgreichen Aufstieg“, [...]

Quelle:  http://www.pi-news.net/2012/04/avanti-dilettanti/
Beitrag vom 23.08.2016 - 16:29 Uhr
Es war ironisch. EW bewirbt die Flüge natürlich nicht zum Spaß und wird sich auch nicht wundern, dass es Passagiere gibt, die diese Flüge buchen.
Deshalb steht darunter im anderen Abschnitt: "Im Ernst:".

Es ist aber völlig egal, was passiert ist und wer Schuld hat.
Eurowings wirbt mit Fügen nach LAS und BOS. Und Eurowings hat dafür gerade zu stehen. Egal wer den Flug ausführt. Wenn Wetlease zum Geschäftsmodell gehört und SunExpress Flüge unter Eurowings als Marke im Auftrag der EW durchführt, dann muss auch EW dafür die Verantwortung übernehmen. Auch wenn SunEx der eigentliche Ausläser war.
Aber es wundert mich nicht, denn Herrn G. von EW kenne ich nach all den Jahren nicht anders. Er macht nie Fehler, nur die anderen.

Ich bin ja kein Jurist, aber die Schuldfrage könnte im Falle von Schadensersatzforderung doch schon eine Rolle spielen, oder?

Aber ich gebe Ihnen recht. Zum Schluss muss die Fluggesellschaft das verantworten und Abhilfe schaffen.
Genauso wie auch Lufthansa eine Verantwortung für ihre Kunden trägt, wenn diese z.B. tagelang nicht an das gewünschte Ziel kommen. Auch wenn eigentlich streikendes Personal Auslöser war.
Beitrag vom 23.08.2016 - 12:58 Uhr
Es war ironisch. EW bewirbt die Flüge natürlich nicht zum Spaß und wird sich auch nicht wundern, dass es Passagiere gibt, die diese Flüge buchen.
Deshalb steht darunter im anderen Abschnitt: "Im Ernst:".

Es ist aber völlig egal, was passiert ist und wer Schuld hat.
Eurowings wirbt mit Fügen nach LAS und BOS. Und Eurowings hat dafür gerade zu stehen. Egal wer den Flug ausführt. Wenn Wetlease zum Geschäftsmodell gehört und SunExpress Flüge unter Eurowings als Marke im Auftrag der EW durchführt, dann muss auch EW dafür die Verantwortung übernehmen. Auch wenn SunEx der eigentliche Ausläser war.
Aber es wundert mich nicht, denn Herrn G. von EW kenne ich nach all den Jahren nicht anders. Er macht nie Fehler, nur die anderen.

Dieser Beitrag wurde am 23.08.2016 12:58 Uhr bearbeitet.


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