eFF auf dem Tablet
Älter als 7 Tage  

Lufthansa testet neues e-Briefing-System

FRANKFURT - Die Lufthansa testet seit kurzem eine neue eFF-Applikation für die Briefing- und Flugdokumentation. Damit wird das Papier-Briefingpaket überflüssig. Bei der Nutzung des eFF (Electronic Flight Folder) lädt sich die Crew das Paket auf ihre Tablets, führt das Briefing durch und bestellt den nötigen Treibstoff.

An Bord wird das Briefingpaket auf die im Flugzeug eingebauten EFBs (Electronic Flight Bags) übertragen und für die direkte Flugvorbereitung im Cockpit genutzt. Die Piloten geben die Flugdaten ins Flight-Management-System ein, die Loadsheetzahlen und die Streckenfreigabe werden im eFF notiert. Im Flug dokumentiert die Crew alle Details elektronisch.

Electronic Flight Folder
Electronic Flight Bag, © Lufthansa

Nach der Landung schaltet die Crew den bordeigenen UMTS-Router ein, um eine Datenverbindung aufzubauen, mit dessen Hilfe der eFF automatisch das Briefingpaket für den Weiterflug lädt.

Nachdem die Abschlussdokumentation des Fluges im eFF erledigt ist, überträgt die Crew das Briefingpaket per Router ins elektronische Archiv. Hier werden alle Dokumente nach den behördlichen Vorschriften für 90 Tage aufbewahrt. Während der Versuchsphase wird vor allem die Vollständigkeit und Qualität der Dokumentation von der Behörde aufmerksam geprüft.

Eigenentwicklung wird bis Oktober getestet

Im Rahmen eines groß angelegten Testlaufs wird das digitale Briefingpaket auf fünf Langstrecken-Städtepaaren schrittweise zur Masterdokumentation. Der Testlauf umfasst neben Frankfurt–Kuwait–Doha die Verbindungen Frankfurt–Tokio, Frankfurt–Denver, Frankfurt–Bogota, München–Boston und Frankfurt–Lagos. Gegen Ende Oktober sollen die Auswertungen des Tests vorliegen.

Die eFF-Applikation ist eine Eigenentwicklung. Sie wurde im Rahmen des eFlightOps-Projekts programmiert. Sie ist exakt auf die etablierten Lufthansa-Verfahren und Systeme abgestimmt.

Die Applikation werde nach wie vor weiterentwickelt, wie Heiko Freytag, der gemeinsam mit Sonja Schellenberg das eFlightOps Projekt geleitet hat, betont: "Wir nehmen das Feedback der Piloten auf und arbeiten täglich daran uns weiter zu verbessern."
© KS / flugrevue.de, aero.de | Abb.: Lufthansa | 31.08.2016 06:48

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Beitrag vom 31.08.2016 - 18:30 Uhr
Zur Erklärung: Es geht hier nicht um die Applikation als solche. Ein elektronisches Briefing gibt es schon länger und das machen ja auch viele schon. Die Neuerung ist die luftrechtliche Dokumentation, die vorher auf dem ausgedruckten OFP erfolgte und dann per brauner Tüte in die Archive gewandert ist. Das passiert nun testweise digital.
Mag alles trivial klingen, ist es aber nicht.
Beitrag vom 31.08.2016 - 11:13 Uhr
Die EFF Appicaltion gibts schon wirklich seit Jahren. Auch mit Loadsheet funktion. Braucht aber keiner, da das Loadsheet von Global Load Control kommt und wir es nicht selbst machen.

Man hätte EFF auch direkt nutzen können, ist ja nichts anderes als ein digitalisiertes Briefingpaket.
Man wollte aber ein Komlettsystem mit gänzlicher Avionicsanbindung haben. Das EFF ist nur der kleinste Teil von dem Zeug.
Wichtig war z.B. Mission Support LR aufzubauen, das einhergehend mit eben den Wettertools, seit neuestem dem Sigmet Tool, und v.a. der Flightprofileoptimizer. Damit eine Software eben vollumfängich an die Avionik eines Flugzeugs angeschlossen werden kann und es zur Kommunikaiton untereinander kommt, ist es eben nicht mit einem einfach EFF getan. Das ganze noch für A380, 747-400/-8, A320/330/340/350/346 in den unterschiedlichsten Generationen incl. noch nicht freigeschalteter ACARS Anbindung.
Und dazu noch die Anbindung ans internet, damit man auf allen Flecken der Erde jederzeit mit den Sig-WX Charts in aktueller Form versorgt wird.
Das alles in Summe hat aktuell nach Aussage der Projektchefs keine Airline der Welt- ausser eben LH. Man tauscht sich ja untereinander aus. Und daher ist das schon etwas besonderes, auch wenn der Erstposter das eher, naja....
Beitrag vom 31.08.2016 - 11:00 Uhr

FOVE ist ein riesen Scheiß (ich habe übrigens mal daran mitgearbeitet, FOVE unter den gegebenen Umständen Benutzerfreundlicher zu entwickeln). Die A380 Flotte war/ist die einzige, die noch das blödsinnige System von Airbus genutzt hat, stellt aber auch jetzt auf das wesetlich bessere, weil benutzerfreundlicherre und übersichtlichere LH Systems System um. Mit dem elektronischen System hat man bei LH schon seit Anfang der Jahrtausendwende gearbeitet, nur das es von LH Systems kommt und nicht von Airbus. Und da ich mit beidem (FOVE und LH Systems) gearbeitet habe, und zwar jeweils ettliche Jahre, kann ich ohen Einschränkung sagen, dass FOVE in allen Punkten unterlegen ist.

Das LH Sytsem zeigt dir darüber hinaus jetzt automatisch Sigemts auf der Karte an ohne dass man die selbst eingeben muss. Wettertool, sprich Gewitter und Wolken werden schon seit längerem angezeigt und können, wie Sigemts, alle 15 Minuten in der Luft aktualisiert werden. "Karten malen" gibts seit gut 5 Jahren nicht mehr, weil alles digital ist. Aircraftposition auf ALLEN Karten, SID, STAR, GND, Enroute ist auch verfügbar. Die Anwendung ist so umfangreich, das sich jetzt hier aufhöre zu beschreiben, was alles möglich ist.

Es gibt einen Flight Profile optimizer, der dir für die aktuellen anliegenden Daten das optimale Flugprofil ausrechnet, weil das Tool direkt an die Airdata Sytsme angedockt der Flugzeuge angedockt ist. Das hat meines Wissens bisher noch keine Airline dieser Welt.

Das ganze System ist auch an den ACARS Drucker angekoppelt, aber das ist noch nicht freigeschaltet.
Im gesamten hat LH das fortschittlichste System auf dem markt. Auch wenn Du es nicht so siehst.

Ich kenne zwar beide Systeme nicht, weiss jedoch von anderer Warte dass Lufthansa schon immer eine Commonality angestrebt hat. Schließlich betreibt man systemweit mehrere verschiedene Flotten von verschiedenen Herstellern. Da macht es durchaus Sinn ein eigenes System zu haben, dass für alle Teilflotten einsetzbar ist. Mit Sicherheit wird es ein ausgereiftes System werden, das im Markt auch gegen andere Anbieter, etwa Jeppesen mithalten kann, sprich, sich bei anderen Airlines vermarkten lässt.


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