Antonow An-225
Älter als 7 Tage  

China und Ukraine nehmen Produktion wieder auf

PEKING / KIEW - Bisher ist nur ein Exemplar der Antonow An-225 im Einsatz, doch bald könnten es mehr werden: Das größte Transportflugzeug der Welt soll in China in Serienproduktion gehen. Doch bevor diese aufgenommen wird, will Antonow zunächst ein zweites modernisiertes Exemplar bauen.

Der ukrainische Flugzeughersteller Antonow gab am Mittwoch bekannt, dass mit dem staatlichen Flugzeug- und Rüstungskonzern Aviation Industry Corporation of China (AVIC) am 30. August eine Kooperationsvereinbarung über die künftige Serienfertigung der An-225 geschlossen worden sei.

Antonow An-225
Antonow An-225 beim Start in München, © Flughafen München / Friedel

In einem ersten Schritt will Antonow eine zweite modernisierte An-225 bauen und an AVIC ausliefern. Anschließend soll die gemeinsame Serienproduktion des Transportflugzeugs als Lizenzbau in China organisiert werden.

Die An-225 ist das größte Flugzeug der Welt. Angetrieben wird der auch "Mrija" genannte Transporter von sechs Turbofantriebwerken vom Typ Progress D-18T. Das Flugzeug stellte mit einer Nutzlast von 253,82 Tonnen einen Rekord auf.

Die An-225 wurde in den 1980er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt, um die Raumfähre Buran transportieren zu können. Ursprünglich war geplant, drei Exemplare zu fertigen, doch bis heute wurde nur ein Transporter gebaut. Am 21. Dezember 1988 startete die bislang einzige "Mrija" zum Erstflug.
© www.flugrevue.de/Ulrike Ebner, aero.de | 01.09.2016 07:12

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Beitrag vom 06.09.2016 - 12:22 Uhr
@Aileron,

" Technologietransfer ... naja, technologisch unterscheidet sich eine AN-124 nicht wirklich zur AN-225. Was möchte man da groß transferieren?"


Es geht hier um den vermutlichen Transfer russisch-ukrainischer Flugzeugtechnologie nach China; nicht von AN-225 zur AN-124.

Auch wenn die Konstruktion der AN-225 recht alt ist und bisher keinerlei Composite, kein Fly-by-Wire, veraltete Avionik, spritfressende Triebwerke etc. enthält, so würden die Chinesen bei der Modernisierung und beim Zusammenbau des halbfertigen Bausatzes in der Ukraine sehr viel Wissen gewinnen. Dies kann viel wertvoller sein, als die spätere Fertigung einiger AN-124/AN-225 in China.

Ich gehe sogar so weit es für möglich zu halten, daß der spätere Nachbau in China gar nicht beabsichtigt ist.

Es gibt gibt einige Präzedenzfälle; z.B. der Kauf gebrauchter Stahlwerke aus Deutschland zu Aufbau einer eigenen Stahlwerkstechnologie. Und jetzt, aktuell überschwemmt China den Weltmarkt mit Stahl.

Gruß Gustl
Beitrag vom 05.09.2016 - 21:05 Uhr
Nun, angenommen es wären aktuell 5x AN-225 auf dem Markt für solche Transporte. Ja, ich denke es gäbe genügend Kunden, die sie nutzen würden.

Technologietransfer ... naja, technologisch unterscheidet sich eine AN-124 nicht wirklich zur AN-225. Was möchte man da groß transferieren?

Militärisch? Welcher Vorteil würde entstehen, eine überdimensionierte AN-225 , für militärische Einsatzzwecke nutzen zu wollen?
Ich sehe da keinen, auch nicht für China.
Beitrag vom 04.09.2016 - 08:43 Uhr
Gibt man aber der Welt die Möglichkeit, regelmäßig über eine AN-225 zu verfügen, wird sich das Blatt wenden. Ich denke darüber zielt man in China ab. Man kann es sich dort finanziell leisten für so ein Projekt in Vorleistung zu gehen.
>
Da wird doch Ursache und Wirkung auf den Kopf gestellt. Jedenfalls wenn man nur den zivilen Sektor betrachtet der sich ja wirtschaftlich rechnen muß. Wenn es denn jetzt 5 AN225 gäbe würde sich dann die Zahl der Schwertransporte allein deswegen genauso vervielfachen? Gewiss auch dann nicht wenn sie bei mehreren schneller verfügbar wären. Solche Transporte sind nicht unbedingt Terminsache über Nacht sondern lange geplante Aktionen.

Halte deshalb wie auch andere meinten den Technologietransfer und evtl. millitärische Hintergedanken für die eigentlichen Beweggründe der Chinesen.


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