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Hahn-Interessenten sollen bis 21. Oktober konkretes Angebot vorlegen

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MAINZ - Nach dem Scheitern des Hahn-Verkaufs im ersten Anlauf verlangt Rheinland-Pfalz vor Beginn abschließender Verhandlungen zusätzliche Sicherheiten von den 13 Kauf-Interessenten.

Diese sollen bis zum 21. Oktober konkrete Angebote für einen Kauf des Flughafens abgeben, wie das Innenministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. Zugleich werden die potenziellen Käufer aufgefordert, bis zu diesem Termin ein Pfand über 250 000 Euro als rückzahlbare Sicherheit zu hinterlegen.

"Wir möchten eine höhere Verbindlichkeit in den Verkaufsprozess hineinbringen", erklärte der vom Land neben der Gesellschaft KPMG mit der Begleitung der Privatisierung beauftragte Berater Martin Jonas. In der Zeit bis zum 21. Oktober erhalten die Interessenten zusätzliche Detailinformationen.

Bisher sei es für mögliche Käufer "sehr leicht gewesen, einen Kaufpreis einfach mal zuzurufen", sagte der Berater der Düsseldorfer Gesellschaft Warth & Klein Grant Thornton. Jetzt werde der Verkaufsprozess verbindlicher. Ein Käufer werde genau hinschauen, welche Belastung er mit dem defizitären Flughafen auf sich nehme, sagte Jonas. "Das wird jetzt ein sehr schwieriger Prozess werden."

Nach dem 21. Oktober beginnt nach Angaben des Wirtschaftsberaters eine Abwägung der Angebote. Dabei sei auch damit zu rechnen, dass Bieter statt Geld zu zahlen welches fordern (negativer Kaufpreis), insbesondere wenn damit die Übernahme bestehender Verpflichtungen verbunden sei, sagte Jonas.

Der Berater zeigte sich hoffnungsvoll, dass unter den 13 Interessenten ein oder mehrere Bieter seien, mit denen dann abschließende Vertragsverhandlungen geführt werden könnten. "Ziel ist, noch in diesem Jahr zu einem Abschluss zu kommen." Innenminister Roger Lewentz kündigte an, dass der Landtag an dem Verkauf beteiligt werde.

Unter den 13 Bieterkonzepten sehen nach Angaben des Beraters einige die vollständige Weiterführung des Flugbetriebs, andere "eine reduzierte fliegerische Nutzung" vor. Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz, zum kleineren Teil liegen die Anteile bei Hessen. Der Verkauf ist in einem ersten Anlauf im Juli geplatzt, weil der chinesische Vertragspartner SYT mit einer Teilzahlung im Verzug war und laut Innenministerium einen gefälschten Bankbeleg vorgelegt hatte.
© dpa | 21.09.2016 05:34


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