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Die erste A350-1000, Registrierung F-WMIL, unternahm am Freitag mit der Radarkennung "AIB1RTO" ("RTO" steht hier für "Rejected Takeoff"/ Startabbruchtest) erste Rollversuche auf der westlichen Startbahn in Toulouse.
Nach einer sportlich-kurzen Beschleunigungsphase erreichte das Flugzeug etwa 60 Knoten und öffnete dann, noch im Bereich der Aufsetzzonenmarkierung, die Schubumkehr seiner beiden Rolls Royce Trent XWB-97-Triebwerke mit 430 kN Schub, um wieder sanft abzubremsen und von der Piste wieder abzurollen.
Bei den zunächst erreichten Geschwindigkeiten um die 60 Knoten lässt sich das Flugzeug noch alleine mit der Bugradsteuerung und den Radbremsen kontrollieren. Oberhalb von etwa 80 bis 100 Knoten übernimmt das dann stärker angeströmte Seitenruder dagegen die Hauptarbeit. Bei anschließenden Testläufen wurden, Stand Montagvormittag, knapp 100 Knoten Geschwindigkeit erreicht.
Die Testmannschaften tasten sich schrittweise zu immer höheren Geschwindigkeiten vor, bis sie fast Abhebegeschwindigkeit erreichen und mit immer schärferen Bremsungen zum Stehen kommen.
Dabei wird bestätigt, dass die Schubumkehr symmetrisch arbeitet und dass die Logik des Autobrake-Systems mit Störklappen und Anti-Blockiersystem am Fahrwerk funktioniert. Einzelne Räder dürfen dabei nicht etwa blockieren oder deren Bremsen sich überhitzen.
Nach den vermutlich in den nächsten Tagen bevorstehenden Startabbruchtests mit hoher Geschwindigkeit steht dem möglichen Erstflug nur noch das Wetter im Weg: Beim Erstflug darf die A350-1000 nicht das südöstlich des Flughafens gelegenene Stadtgebiet von Toulouse überfliegen.
Deshalb muss eine Windlage abgewartet werden, die, ohne zuviel Seiten- oder gar Rückenwind, stadtabgewandte Starts nach Norden ermöglicht. Außerdem muss die Piste frei von Nässe und Glätte sein.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 07.11.2016 11:28
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