"Ohne weitere Bedingungen"
Älter als 7 Tage

Lufthansa bietet Piloten 4,4 Prozent mehr Geld

FRANKFURT - Im Dauerkonflikt mit den streikenden Piloten will die Lufthansa die Gewerkschaft mit einem verbesserten Angebot zurück an den Verhandlungstisch holen. Die Airline bietet eine Erhöhung der Bezüge in zwei Stufen um insgesamt 4,4 Prozent und zusätzlich eine Einmalzahlung an.

"Wir wollen dringend weiteren Schaden vom Unternehmen abwenden und unseren Passagieren endlich wieder den Service bieten, den sie von uns erwarten können." Das Angebot sei der Gewerkschaft bereits am Dienstagabend unterbreitet worden.

Lufthansa Airbus A320
Lufthansa Airbus A320, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

Im einzelnen bietet die Lufthansa für 2016 eine Vergütungserhöhung um 2,4 Prozent und für 2017 um weitere 2,0 Prozent. Dieses Angebot sei nicht an weitere Bedingungen geknüpft. Die Lufthansa gehe damit auf eine zentrale Forderung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ein, hieß es.

Die Gewerkschaft habe gegenüber Medien wiederholt erklärt, auf Basis eines solchen Angebotes zu einer Schlichtung bereit zu sein. Lufthansa stehe ab sofort zur Verfügung, um auf Basis dieses Angebotes gemeinsam mit der VC eine Schlichtung des Vergütungstarifvertrages vorzubereiten.

Streiks fortgesetzt

Lufthansa und Cockpit streiten schon seit Jahren um die Gehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Die VC verlangt für einen Zeitraum von fünf Jahren Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent bis April 2017.

Die Piloten hatten am Mittwoch ihre Streiks bei Lufthansa fortgesetzt. Der Konzern strich wegen der Ausstände 890 Flüge, davon waren rund 98 000 Passagiere betroffen. Die Flieger der Töchter Eurowings und Germanwings hoben wie geplant ab. Am Donnerstag will die Airline wieder nahezu nach Plan fliegen. Nach den Streiks am Dienstag und Mittwoch werde es nur noch zu vereinzelten Flugstreichungen kommen. Rund 40 Flüge werden demnach ausfallen.

Millionenschaden

Die Arbeitsniederlegungen der Vereinigung Cockpit treffen den Flugbetrieb bei dem Konzern seit vergangener Woche immer wieder. Bislang sind laut Lufthansa an den sechs Streiktagen seit vergangenem Mittwoch mehr als 525 000 Passagiere von insgesamt 4461 Flugausfällen betroffen. Lediglich am Sonntag und Montag legten die Piloten eine Pause ein. Das Unternehmen geht von einem Schaden von 10 bis 15 Millionen Euro täglich aus.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung könnte es in den nächsten Tagen auch Ausstände bei der Tochter Germanwings geben. Ein VC-Sprecher sagte dazu: "Davon wird aktuell nicht geredet".

Schlichtung gefordert

Innerhalb des Lufthansa-Konzern formiert sich Widerstand zu den Piloten. Nach Polizeischätzungen demonstrierten am Mittwoch zeitweise bis zu 400 Beschäftigte vor der Unternehmenszentrale am Frankfurter Flughafen gegen den Kurs der Piloten. Der Betriebsrat des Frankfurter Bodenpersonals hatte ohne Rückendeckung der Gewerkschaften zu der Kundgebung aufgerufen. Er forderte ein schnelles Ende des "zerstörerischen Streits" und verlangt von der VC, in eine Schlichtung einzuwilligen.

"Was immer die Piloten herausholen, muss am Ende des Tages an anderen Stellen im Unternehmen gegenfinanziert werden", sagte das Mitglied des Lufthansa-Betriebsrates Frankfurt Boden, Ruediger Fell, der Deutschen Presse-Agentur. Bei Lufthansa gebe es eine schweigende Mehrheit, die von den Streiks die Nase voll habe. Zeitgleich demonstrierten nach Polizeischätzungen etwa 400 Piloten am Flughafen für ihre Belange.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 30.11.2016 14:01

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Beitrag vom 02.12.2016 - 06:01 Uhr
Einkommen im Arbeitsleben:
(Quelle: IAB 2014)

Ungelernte: 1,0 Mio EUR
Abgeschlossene Lehre: 1,3
Berufsausbildung mit Abitur: 1,6
Fachhochschulabsolventen: 2,0
Hochschulabsolventen: 2,3
------------------------------------------
LH-Pilot - 18 Jahre FO, 18 Jahre CPT (VTV 10): 5,1

gordon: < 5,1

Und keine starke Gewerkschaft weit und breit, die Abhilfe schaffen könnte. Tut jeden Tag weh, nicht wahr? ;-))

@ SaintEx

Wieso echauffieren Sie sich?
Digiflieger hat eine Aussage über die Einkommen seiner Mitabiturienten getätigt, der ich Zahlen von durchschnittlichen Einkommen gegenüber gestellt habe. Mit Quelleangabe. Digiflieger hat das akzeptiert und kommentiert. Alles völlig wertfrei und unpolemisch.
Das geht Ihnen völlig ab!
Beitrag vom 01.12.2016 - 23:14 Uhr
Einkommen im Arbeitsleben:
(Quelle: IAB 2014)

Ungelernte: 1,0 Mio EUR
Abgeschlossene Lehre: 1,3
Berufsausbildung mit Abitur: 1,6
Fachhochschulabsolventen: 2,0
Hochschulabsolventen: 2,3
------------------------------------------
LH-Pilot - 18 Jahre FO, 18 Jahre CPT (VTV 10): 5,1

gordon: < 5,1

Und keine starke Gewerkschaft weit und breit, die Abhilfe schaffen könnte. Tut jeden Tag weh, nicht wahr? ;-))
Beitrag vom 01.12.2016 - 21:58 Uhr

Man könnte bei den Piloten aber auch noch Gewinnbeteiligung und Mehrflugstundenvergütung hinzurechnen, wenn man wollte ... ;-)

Ich habe seit drei Jahren keine Mehrflugstunden bei GWI geflogen... Bitte nicht einrechnen;-)


Sorry! Ich dachte die Erhöhung der Mehrflugstundenauslösegrenze wäre der große Gegenläufer, der die Piloten mehr kostet als die LH angeboten hat. Aber wenn da sowieso keiner rankommt, muss es wohl was anderes sein.

Erstens bin ich ja auch nicht alle;-)
Und zweitens ging es da noch um weitere Tarifverträge ausser dem MTV... Soweit ich weiß...

Und bei LH-Klassik scheint es zur Zeit deutlich enger zu sein.
Bei GWI ist diese Auslösegrenze auch schon immer deutlich erhöht.
Das ist ja auch ein Teil, wie man Günstigkeit innerhalb des KTVs erreicht hatte.
Sie ist geschäftsfeldspezifisch jetzt schon da, will man aber seitens der LH eben bei EW nicht innerhalb des KTVs haben, damit man besser teilen kann, um zu herrschen...

Dieser Beitrag wurde am 01.12.2016 21:59 Uhr bearbeitet.


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