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Bombardier will CSeries-Probleme 2017 hinter sich lassen

MIRABEL - "Vor einem Jahr dachten die Leute noch, dass die CSeries und Bombardier untergehen werden und jetzt sehen wir eine makellose, perfekte Performance", rief Bombardier-Chef Alain Bellemare Publikum und Mitarbeitern bei der Auslieferung der ersten CS300 an AirBaltic zu. Dabei soll es bleiben.

Bisher brauchten CSeries-Kunden jede Menge Geduld, das Programm zog sich und wurde zuletzt von Lieferproblemen des Triebwerkspartners Pratt & Whitney gebremst. Pratt & Whitney hat sich am Produktionshochlauf der Serien PW1100G für A320neo und PW1500G für CS100 und CS300 gehörig verschluckt.

Das Triebwerksthema werde Bombardier 2017 beschäftigen, gab Bombardier-Aerospace-Chef Fred Cromer am Montag unumwunden zu. Trotzdem gelte "die Lieferprognose für 2017 unverändert". Bombardier kürzte im September das Programmziel 2016 auf sieben Flugzeuge, will nächstes Jahr aber nach wie vor "30 bis 35" CS100 und CS300 ausliefern.

Cromers Worte wird man bei Swiss in Zürich und AirBaltic in Riga mit einer gewissen Erleichterung vernommen haben. Beide Airlines erwarten 2017 größere Stückzahlen von Bombardier. Swiss erhielt ihre erste CS100 im Juli und setzt inzwischen drei der 125-Sitzer in ihrem System ein.

Air Baltic Bombardier CS300
Air Baltic Bombardier CS300, © Bombardier

"Innerhalb von fünf Monaten zwei verschiedene Versionen eines brandneuen Flugzeugtyps auszuliefern ist in unserer Industrie ohne Beispiel", sagte CSeries-Programmchef Rob Dewar, den viele auch "Vater der CSeries" nennen. "Wir haben sogar einen Tag weniger als fünf Monate dafür gebraucht."

Bombardier liegen für die CSeries 358 Festbestellungen vor, von denen 123 auf die CS100 und 235 auf die CS300 entfallen. Zuletzt griff Air Canada zu und bestellte im Juni 45 CS300, die Bombardier ab 2019 ausliefern wird.

Die CS100 deckt ein Kabinenspektrum von 108 bis 133 Sitzen ab, ihre große Schwester CS300 ist für 130 bis 160 Sitze optimiert. AirBaltic lässt ihre 20 CS300 für 145 Passagiere einrichten, die vielleicht auch lange Routen von Riga nach Dubai oder Abu Dhabi an Bord der CSeries zurücklegen werden.

CS500? Kommt erstmal nicht.


Gerade für solche Zwecke wäre AirBaltic einem nochmals verlängerten Topmodell, der im Raum stehenden CS500, nicht abgeneigt, ließ AirBaltic Vorstandschef Martin Gauss am Montag durchblitzen. Doch zumindest für den Moment will es Bombardier bei CS100 und CS300 bewenden lassen.

"Uns wird diese Frage ziemlich oft gestellt", sagte Cromer mit Blick auf die Chancen einer CS500. "Jetzt gilt unsere Aufmerksamkeit aber zu 100 Prozent den aktuellen Mitglieder der CSeries-Modellfamilie."
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Bombardier | 30.11.2016 20:34


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