Wochenrückblick
Älter als 7 Tage

Turbulente Weihnachten mit Lufthansa

FRANKFURT - Lufthansa bestimmt die Nachrichtenlage und entlässt uns nach einer turbulenten Woche in die Weihnachtstage. Weil es angesichts der jüngsten Infodichte um Lufthansa schon mal unübersichtlich werden kann, haben wir die Höhepunkte der vergangenen Tage zusammengefasst.

Donnerstag, 15. Dezember: Lufthansa macht die Komplettübernahme von Brussels Airlines perfekt. Die ausstehenden 55 Prozent der Airline wechseln dank einer "Krisenoption" für schmale 2,6 Millionen Euro den Besitzer. Auftakt für eine Woche, in der Carsten Spohr seine Mannen ganz schön auf Trab hielt.

Brussels Airlines Airbus A320
Brussels Airlines Airbus A320, © Brussels Airlines

Freitag, 16. Dezember: Passagiere, die über Weihnachten mit Lufthansa fliegen, atmen auf - keine Pilotenstreiks. Nun soll doch ein Schlichter Lufthansa und der Vereinigung Cockpit Wege aus der Sackgasse weisen.

Freitag, 16. Dezember: Lufthansa einigt sich mit Air Berlin über die Anmietung von 38 Airbus A320 einschließlich Flugbesatzungen. Im Hintergrund zog Air-Berlin-Hauptaktionär Etihad Airways die Fäden. Die eigentliche Sensation: Lufthansa verabredet mit Etihad eigene Codeshare-Flüge und läutet einen Politikwechsel ein.

Immer noch Freitag, 16. Dezember: Lufthansas Günstigheimer Eurowings kündigt für 2017 die Stationierung von vier Airbus A320 am Konzerndrehkreuz München an.

Sonntag, 18. Dezember: Paukenschlag am vierten Advent! Air Berlin tauscht den Chef aus. Das passierte zuletzt zwar öfter, doch diese Personalie lässt die Branche aufhorchen: Lufthansa-Topmann Thomas Winkelmann nimmt im Februar 2017 den Platz von Stefan Pichler im Air Berlin Cockpit ein.

Montag, 19. Dezember: Da steckt mehr dahinter! Leasingdeal und Chefwechsel bei Air Berlin sind erst der Anfang, berichtet das "Handelsblatt". Lufthansa arbeite mit Etihad Airways an einer Komplettübernahme des angezählten Konkurrenten. Lufthansa schweigt, soll die Bundesregierung aber bereits über ihre Absichten unterrichtet haben.

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Martin Rogosz

Montag, 19. Dezember: Transfer of Title - trotz heißlaufender Marktgerüchte hat Lufthansa nicht vergessen, dass in Toulouse ein brandneues Flugzeug auf seine Entgegennahme wartet: drei Jahre nach Auftragserteilung liefert Airbus den ersten von 25 A350-900 an Lufthansa aus.

Mittwoch, 21. Dezember: Der "Dreifünfziger" ist "dahoam". Lufthansa-Kapitän Martin Hoell fliegt die D-AIXA sicher nach München. Der Überführungsflug LH9921 aus Toulouse landet um 16.18 Uhr im Erdinger Moos.

Donnerstag, 22. Dezember: Nach dem Weihnachtsschnäppchen Brussels Airlines hat Lufthansa Blut geleckt und schaltet vollends in den Übernahmemodus. Lufthansa will auch bei SunExpress Deutschland allein das Sagen haben, meldet die fvw. Die Plattform ist für die Eurowings-Langstrecke zuständig.

Donnerstag 22. Dezember: Zwischen Kranich und Falke bahnt sich etwas an. Etihads Exit-Strategie für Europa heißt Lufthansa. Neben Air Berlin will Etihad auch ihr fehlgeschlagenes Investment Alitalia an Lufthansa loswerden - und mit einer Kapitalerhöhung selbst Aktionär in Frankfurt werden. So berichtet es zumindest der "Spiegel". Lufthansa schweigt sich weiter aus.

Frohe Weihnachten, zusammen!
© aero.de | Abb.: Martin Rogosz | 23.12.2016 07:38

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 23.12.2016 - 11:45 Uhr
@ jasonbourne
ja ob sich das Schuttlerei weiterhin lohnt werden wohl auch die steigenden Spritkosten und Passagier Aufkommen zeigen ......
hingegen die strategische Perspektive könnte was in sich haben aber :
wenn man sich dort nur irgendwo in kleinster Weise verzettelt gönnte das großes Unheil mit sich bringen
Beitrag vom 23.12.2016 - 11:03 Uhr
@ Alfred
wenn Fiumicino und Malpensa endlich mal funktionieren dann ist sogar AD vollkommen überflüssig ,alles andere besorgt bestens Rayan 😀

Wenn - da haben sich bisher zahlreiche Leute dran versucht, hat bisher nicht geklappt.
Wobei Fumicino ein absolutes Chaos ist.

Bisher shuttelt AD an die LH hubs, v.a.MUC.

Der strategische Gedanke ist schon interesannt. Alitalias B772 ueber Austrian betreiben, die A320 & A330 zur EW. Alitalia operated by Eurowings.
Etihad streicht die Schulden, stellt auf 0 und kommt via Kapitalerhoehung zur LH- LH hat damit schlagartig enorme Flotten fuer EW, und das Geld den Aufbau zu finanzieren.
Etihad geht zur Star Alliance oder kooperiert eng mit LH, schon schaut auch das was TK da macht nicht mehr so gefaehrlich aus.

Angeblich ist ALitalia laut Aerotelegraph kurz vor dem grounding:
 http://www.aerotelegraph.com/alitalia-droht-angeblich-die-pleite

Die strategische Perspektive ist sehr intersannt, das waere ein Gegenstueck zur IAG und zu Emirates, wenn Alitalia operativ nicht so im Eimer waere.
Sollte das klappen haette z.b. Air France/KLM eine ganz harte Position, die muessten dann fast schon zwingend Wizz kaufen um Transavia neben EW und Vueling auf die Beine zu kriegen.

Man haette dann damit aehnliche Verhaeltnisse wie in den USA, wo nurnoch wenige grosse Airlines den Markt dominieren.
Zur LH wuerde dann auch noch SAS passen.
Die LH muss nur hoellisch aufpassen, das sie sich nicht verschluckt. Sie ist selber nicht so stark, hat gravierende Probleme und alleine AB zu integrieren ist eine Mammutaufgabe.
Beitrag vom 23.12.2016 - 10:13 Uhr
@ Alfred
wenn Fiumicino und Malpensa endlich mal funktionieren dann ist sogar AD vollkommen überflüssig ,alles andere besorgt bestens Rayan 😀


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden