Schulte: "Fünf bis sieben große Fluggesellschaften" für Europa

BERLIN - Viele europäische Airlines sind aus Sicht von Fraport-Chef Stefan Schulte zu schwach, um in dem scharfen Wettbewerb zu überleben. Die Überkapazitäten und der Preisdruck seien zu stark und führten zu einem "ruinösen" Wettbewerb, sagte Schulte am Donnerstag auf der ITB in Berlin.

"Wenn wir es schaffen, dass wir am Schluss fünf bis sieben oder fünf bis zehn große Fluggesellschaften in Europa haben, werden wir für die Fluggesellschaften zu einer auskömmlichen Marge kommen", sagte Schulte.

Die Branche müsse sich deutlich stärker konsolidieren. "Ansonsten wird der Wettbewerb ruinös sein." Schulte führt als Präsident auch den Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.

Den Wettbewerb treiben vor allem Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten und Billigflieger. Aktuelle Schwierigkeiten bei Etihad, Emirates und Turkish Airlines gäben Europa nun Zeit, die notwendigen Weichen zu stellen, sagte Schulte.

In Deutschland müsse die Luftverkehrssteuer abgeschafft werden und die öffentliche Hand einen größeren Anteil an der Luftsicherheit beteiligen. Mit einem jährlichen Volumen von insgesamt rund einer Milliarde Euro seien diese beiden Posten die größten Zusatzbelastungen für die deutschen Airlines. "Dagegen sind alle anderen Dinge Kleinkram."