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Fraport sieht Annäherung in Lufthansa-Streit

Flughafen Frankfurt, Terminal 1, Flugsteig B
Flughafen Frankfurt, Terminal 1, Flugsteig B, © Fraport AG

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FRANKFURT - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport sieht in der Partnerschafts-Krise mit seiner Großkundin Lufthansa Zeichen einer Annäherung.

"Es sind gute Gespräche, und da werden wir sukzessive mit der einen oder anderen Antwort kommen", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Dienstagabend in Frankfurt.

Man rede miteinander etwa über verbesserte Abläufe im Terminal und bei der Gepäckabwicklung sowie über die Ausrichtung der Flughafen-Infrastruktur auf klassische Airlines und Billigflieger. Die Lücke zwischen den unterschiedlichen Vorstellungen werde sich aber "auch nicht innerhalb von drei Monaten schließen".

Auslöser des Konflikts waren die Gebührenrabatte, mit denen Fraport neue Airlines nach Frankfurt lockt - und damit die Tür für Billigflieger wie Ryanair geöffnet hat. Erst vor zwei Wochen hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr Fraport dafür deutlich kritisiert.

"Wir reden zwar viel miteinander, aber anscheinend nicht über die richtigen Themen", hatte Spohr der "Börsen-Zeitung" gesagt. "Das beunruhigt mich, denn es gefährdet unser gemeinsames Geschäftsmodell."

Schulte sieht hingegen weiterhin große Schnittmengen mit der Lufthansa: "Das Ziel von beiden ist doch, den Sitzladefaktor in den Flugzeugen nach oben zu treiben, und von uns, unsere Terminals stärker zu frequentieren." Um hier Verbesserungen zu erreichen, seien viele Fragen zu klären. Daher werde auch nicht irgendwann "der große Vertrag" mit der Lufthansa kommen, sondern vielleicht viele Verträge oder "nur Arbeitsergebnisse".

Die Verkehrsentwicklung an Deutschlands größtem Flughafen bereitet Schulte unterdessen Freude. In den Monaten Januar bis April habe Fraport 3,9 Prozent mehr Fluggäste gezählt als im Vorjahr. "Und Sie können davon ausgehen, dass der Mai diesen Trend voll unterstützt hat." Die Verkehrszahlen für Mai will Fraport am 13. Juni veröffentlichen.

Schulte lobte Fraports "Bestandskunden" Lufthansa und Condor dafür, dass auch sie wieder deutlich mehr Passagiere nach Frankfurt brächten. Allerdings könne sich Fraport dem europaweiten Trend zu immer mehr Billigflug-Angeboten nicht verschließen.

Wenn Billigflieger anderswo 40 Prozent des Geschäfts ausmachten, müsse sich auch Fraport darauf einstellen, um nicht dauerhaft Passagiere an andere relativ nahe Flughäfen wie Köln-Bonn zu verlieren. Fraport prüft daher, am neuen Terminal 3 im Süden des Flughafens einen Flugsteig mit vereinfachten Abläufen für Billigfluglinien einzurichten.
© dpa-AFX, aero.de | 07.06.2017 10:15

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Beitrag vom 07.06.2017 - 15:08 Uhr
Wenn zwei sich nichts zu sagen haben, reden sie getrennt mit der Presse....

"Es sind gute Gespräche, und da werden wir sukzessive mit der einen oder anderen Antwort kommen"
... und sagen nicht mal dabei was konkretes - das hat schon fast etwas kabarettistisches ...

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2017 15:09 Uhr bearbeitet.


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