Airbus A320neo
Älter als 7 Tage

Druck auf Pratt & Whitney nimmt zu

FRANKFURT - Störungsanfällige Triebwerke halten Betreiber des Airbus A320neo in Atem. Am Montag traf es die D-AINC von Lufthansa. Pratt & Whitney stellte ersten Airlines nun eine Lösung in Aussicht, mit der weitere Zwangsflugpausen ab September vermieden werden sollen.

Lufthansa-Flug 808 nach Stockholm kehrte am Montag an den Startflughafen Frankfurt zurück, nachdem ein Triebwerk auf FL370 nicht die eingestellte Leistung erbrachte. Die D-AINC landete problemlos in Frankfurt, hat den Flughafen laut "Flightradar24" seither aber nicht wieder verlassen.

Lufthansa Airbus A320neo
Lufthansa Airbus A320neo, © Deutsche Lufthansa AG

"Wir müssen zu oft die Triebwerke von Flugzeugen abnehmen, die schon im operativen Einsatz sind", hatte Airbus-Konzernchef Tom Enders erst Tage zuvor den Druck auf den Programmpartner Pratt & Whitney erhöht. Der aktuelle Stand sei für Airlines und für Airbus gleichermaßen "frustrierend".

Im ersten Halbjahr lieferte Airbus lediglich 54 A320neo und fünf A321neo aus, nur 16 Flugzeuge davon mit Pratt-Triebwerken.

Besonders betroffen sind die indischen Großabnehmer IndiGo und GoAir. "Wir sind nicht glücklich mit der Situation", stellte IndiGo-Chef Aditya Ghosh klar. "Noch immer ist ein Komplettaustausch von Triebwerken erforderlich und es gibt einfach nicht genügend Ersatztriebwerke." An manchen Tage konnten bei IndiGo deswegen neun A320neo nicht abheben.

Gerade bereiten
die Brennkammer und eine Luftdichtung Probleme. Laut Airbus-Finanzchef Harald Wilhelm stehen 30 bis 35 "neo"-Jets vor den Werkshallen und warten auf ihre Triebwerke - das 2017er Lieferziel von 200 Einheiten wackelt.

Pratt & Whitney garantiert Einsatzfähigkeit


Lufthansa erwartet dieses Jahr nur fünf statt zehn A320neo und IndiGo wollte eigentlich auch schon über mehr als die bisher ausgelieferten 22 Flieger verfügen.

IndiGo Airbus A320neo
IndiGo Airbus A320neo, © Airbus S.A.S.

Immerhin will Pratt & Whitney deren Einsatzfähigkeit bald garantieren. Es werde ab September zu keinen weiteren Groundings bei IndiGo und GoAir kommen, meldet "Reuters". Dies habe Pratt & Whitney in Gesprächen mit der indischen Regierung zugesichert. Die Agentur beruft sich auf Insider.

An Neutriebwerken will Pratt & Whitney die Kinderkrankheiten inzwischen weitgehend abgestellt haben. "Die Probleme des GTF wurden identifiziert und liegen aus Produktionssicht zum größten Teil hinter uns", sagte Akhil Johri, Finanzvorstand des Pratt & Whitney Mutterkonzerns United Technologies.

Johri hielt zudem das Produktionsziel von 350 bis 400 GTF-Triebwerken im laufenden Jahr aufrecht.
© dpa-AFX, aero.de, Bloomberg News | Abb.: Lufthansa | 04.08.2017 09:25


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