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Air Berlin sucht Plan B in der Insolvenz

Air Berlin Airbus A320
Air Berlin Airbus A320, © Air Berlin

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FRANKFURT - Nach dem Insolvenzantrag von Air Berlin gehen die Sanierungsbemühungen für die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft weiter. Vorstandschef Thomas Winkelmann verhandelt mit Lufthansa und weiteren Interessenten über einen Verkauf von Teilen der Airline.

Dabei arbeitet er nach Unternehmensangaben nun mit einem Generalbevollmächtigten zusammen, dem Düsseldorfer Jurist Frank Kebekus. Als Sachwalter überwacht der Rechtsanwalt Lucas Flöther aus Halle für die Gläubiger das Verfahren. Der Flugbetrieb ist durch einen Kredit des Bundes noch für etwa drei Monate gesichert.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit schloss negative Effekte im Flugbetrieb jedoch nicht aus. Ihr Vorstand Markus Wahl sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch) zugleich: "Ganz grundsätzlich kann ich nur dafür werben, dass die Kunden der Fluggesellschaft ihr Vertrauen schenken."

Air Berlin hatte am Dienstag die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, dabei bleibt das bisherige Management in Verantwortung. Hintergrund der Insolvenz ist nach Unternehmensangaben, dass der Großaktionär Etihad kein weiteres Geld in die defizitäre Fluggesellschaft stecken will.

Eine Teilübernahme durch den Lufthansa-Konzern muss nach Auffassung eines Verbraucherschützers nicht automatisch zu höheren Ticketpreisen für Passagiere führen.

"Es wird auch darauf ankommen, wer noch zum Zuge kommt", sagte der Touristik-Experte der Verbraucherzentrale Bundesverband, Felix Methmann. Der Wettbewerb auf dem deutschen Luftverkehrsmarkt könne sich künftig durchaus verschärfen, erklärte er mit Blick auf die Angebote zahlreicher europäischer Billigfluggesellschaften.

Ryanair grollt

Vor allem Ryanair hatte die Insolvenz und die staatliche Zwischenfinanzierung von 150 Millionen Euro scharf kritisiert. Sie laufe auf eine Übernahme der Air Berlin durch die Lufthansa hinaus und werde in Deutschland zu höheren Ticketpreisen führen. Die Iren ziehen vor deutsche und europäische Kartellbehörden.

Der Ryanair-Konkurrent Easyjet soll Branchengerüchten zufolge an Teilen von Air Berlin interessiert sein. Weder Easyjet noch Air Berlin wollten das bislang kommentieren.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 16.08.2017 08:36

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Beitrag vom 16.08.2017 - 14:39 Uhr
Wenn das Plan B ist, hat man wahrscheinlich das Alphabet schon durch und fängt mit der Nummerierung von vorne an.


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