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"Air Berlin und Lufthansa interessieren mich nicht"

TUIfly Boeing 737-800
TUIfly Boeing 737-800, © Ingo Lang

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LONDON - TUI wird über eigene Flugzeuge und Besatzungen hinaus keine Betriebsteile des insolventen Partners Air Berlin übernehmen. "Ich habe 700 Leute, deren Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen", sagte TUI-Chef Fritz Joussen am Montag in London. "Air Berlin und Lufthansa interessieren mich nicht."

Air Berlin stellte am 15. August einen Insolvenzantrag nachdem Hauptaktionär Etihad Airways Finanzhilfen eingestellt und eine Kreditranche nicht ausgezahlt hatte. Jetzt soll die Airline aufgespalten werden und Lufthansa hofft mit 70 bis 90 Flugzeugen für Eurowings auf den Löwenanteil.

Er nehme an den Beratungen um eine Lösung für Air Berlin nur teil, "weil wir (...) ein Paket von Städteverbindungen einschließlich Flugzeugen und Leuten an Air Berlin verkauft haben", stellte Joussen klar. Eine Ideallösung würde die 700 Arbeitsplätze erhalten, die an den 14 langfristig vermieteten Boeing 737 hängen.

Die Flugzeuge sind seit Januar 2017 für die Air-Berlin-Tochter NIKI im Einsatz, Vorbote einer geplanten Zusammenlegung der Flotten zu einem Ferienflieger mit 60 Maschinen im gemeinamen Flugzeugpark. Etihad nahm von den Plänen überraschend Abstand. Der Deal platzte.

Air Berlin hatte 2009 14 Boeing 737-700 und 737-800 für eine Laufzeit von zehn Jahren von TUIfly angemietet. Ein dauerhaftes Verlustgeschäft, wie Air Berlin später einräumte. TUI gehören nur drei der in dem Wet Lease gebundenen Flugzeuge, die übrigen elf Flugzeuge steuerten Leasinggeber bei.

Im Falle einer Abwicklung des Vertrags erhielte TUIfly "drei Flugzeuge und 14 Vesatzungen zurück," beschrieb Joussen die Situation. Sein Hauptanliegen sei, "die 700 Beschäftigten unterzubringen".

Unübersichtliche Finanzen

Air Berlin hat ihre Bücher in einem Datenraum für Interessenten geöffnet. Er bewundere jeden, der das Zahlenwerk in der Kürze der Zeit überblicke, stichelte Joussen. "Wir haben die Bücher ein Jahr eingesehen und es ist kompliziert." Bei Air Berlin liefen in den letzten sechs Jahren 2,7 Milliarden Euro Verlust und 1,2 Milliarden Euro Schulden auf.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Ingo Lang | 23.08.2017 08:07


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