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Gewerkschaften bislang ohne gemeinsame Strategie

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Air Berlin Flugzeuge, © Air Berlin

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BERLIN - Im Ringen um die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin haben die Gewerkschaften bislang nicht zu einer gemeinsamen Strategie gefunden. Die DGB-Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ein für Donnerstag vorgeschlagenes Gespräch mit der konkurrierenden Flugbegleiter-Organisation Ufo nicht wahrgenommen.

Dies bestätigten beide Seiten am Freitag.

Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies hatte vorgeschlagen, schon vor einer Entscheidung des Gläubigerausschusses mit den Airlines zu reden, die möglicherweise Teile der Air Berlin aufnehmen werden. Er nannte dabei explizit die Lufthansa-Tochter Eurowings und den zur Thomas-Cook-Gruppe zählenden Ferienflieger Condor.

Die Air Berlin in eigenverwalteter Insolvenz will noch bis zum kommenden Freitag (15. September) Angebote annehmen und möglicherweise bereits am 21. September den Gläubigerausschuss entscheiden lassen.

"Wir müssen zunächst die Entscheidungen abwarten", meinte daher eine Verdi-Sprecherin. Wenn feststehe, welche Bieter den Zuschlag erhalten, sei man selbstverständlich zu einem Austausch mit der Ufo bereit. Mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), die bei Air Berlin Tarifpartner ist, sei man bereits im Gespräch. Die Ufo ist hingegen bei Air Berlin nicht mit Tarifverträgen vertreten.

Baublies nannte die Verdi-Absage bedauerlich. Um die Interessen der Beschäftigten zu wahren, müssten die Gewerkschaften bei Air Berlin wie bei den "aufnehmenden Betrieben" an einem Strang ziehen, um optimale Bedingungen für den Übergang herauszuholen.

Verdi verfolgt nach eigenen Angaben weiterhin das Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen zu erhalten. Einzelne öffentlich diskutierte Angebote beispielsweise der Geschäftsleute Hans Rudolf Wöhrl und Utz Claassen wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Baublies meinte hingegen, dass jedes Versprechen, die Air Berlin als Ganzes zu erhalten, "totaler Humbug" sei. "Das Geschäftsmodell von Air Berlin ist gescheitert. Es gibt keine realistische Perspektive zur Weiterführung", sagte der Ufo-Gewerkschafter. "Das Auftreten verschiedener Interessenten halten wir für reine Eigen-PR."
© dpa-AFX | 08.09.2017 15:26


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