Luftraum gesperrt
Älter als 7 Tage

Irak verbietet internationale Flüge in Kurdengebiete

ERBIL - Wegen der Luftraumsperrung durch die irakische Zentralregierung haben mehrere internationale Fluggesellschaften ihre Flüge in den Nordirak ausgesetzt. Lufthansa und Austrian Airlines würden ihre Flüge nach Erbil zunächst an diesem Wochenende einstellen, teilte Lufthansa am Freitag mit.

Die deutsche Fluggesellschaft Germania suspendiert nach eigenen Angaben ihre Irakflüge bis auf weiteres. Zuvor hatten schon andere Gesellschaften wie Turkish Airlines und Egypt Air angekündigt, zunächst nicht mehr in die Kurdengebiete zu fliegen.

Die Unternehmen reagieren damit auf eine Anweisung der irakischen Luftfahrtbehörde, alle internationalen Linienflüge in die Kurdengebiete ab Freitagabend zu stoppen. Die Kurden hatten sich Anfang der Woche in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit ausgesprochen. Iraks Zentralregierung lehnte die Abstimmung ab und erkennt das Ergebnis nicht an.

Erbil International Airport
Terminal in Erbil (Irak), © Erbil International Airport

Am Mittwoch hatte Bagdad die kurdische Autonomieregierung aufgefordert, die Kontrolle über die Flughäfen an die Zentralregierung abzugeben, da sonst ein Flugverbot ausgesprochen werde. Am Freitag betonte das Büro von Ministerpräsident Haider al-Abadi, dass die angestrebte Kontrolle über die Luft- und Landgrenzen dazu dienen solle, den Verkehr von Menschen und Gütern zu kontrollieren und Schmuggel zu verhindern.

Die kurdische Autonomieregierung lehnte die Forderungen aus Bagdad ab und wies sie als "unrechtmäßig" und "Kollektivstrafe" zurück. Innerirakische Flüge sowie humanitäre und militärische Flüge seien von dem Verbot ausgenommen.

Am Freitag versammelten sich Dutzende Kurden in der Nähe des internationalen Flughafens der kurdischen Hauptstadt Erbil und protestierten gegen die Blockade. In den vergangenen Tagen hatten bereits zahlreiche Ausländer die Kurdengebiete aus Angst vor dem Flugverbot verlassen.

In dem Unabhängigkeitsreferendum stimmten Anfang der Woche mehr als 92 Prozent für einen eigenen kurdischen Staat. Zahlreiche Länder wie die Nachbarländer Türkei und Iran verurteilten die Abstimmung. Auch die Vereinten Nationen sprachen sich für eine Einheit des Iraks aus. Die irakische Zentralregierung lehnte die Volksabstimmung als verfassungswidrig ab.
© dpa-AFX | Abb.: EIA | 29.09.2017 17:04


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