"Financial Times"
Älter als 7 Tage

Stuhl von Airbus-Chef Tom Enders wackelt

Tom Enders und Fabrice Brégier
Tom Enders und Fabrice Brégier, © Airbus

Verwandte Themen

TOULOUSE - Airbus bereitet sich nun auch offiziell auf Veränderungen im Topmanagement vor. "Es werden einige Änderungen notwendig sein, aber es ist noch viel zu früh zu sagen, wann, wie, und wen es betrifft", sagte Aufsichtsratschef Denis Ranque im Interview mit der "Financial Times".

Es gebe keinen strengen Zeitplan. Man achte auf Stabilität und Kontinuität. Bei einer Sitzung des Gremiums an diesem Donnerstag soll es Insidern zufolge um Nachfolgeplanungen für Konzernchef Tom Enders und seinem Stellvertreter Fabrice Brégier gehen, dem Chef des Verkehrsflugzeug-Geschäfts. Ranque wollte sich zu der Agenda der Sitzung in der "FT" nicht äußern.

Laut einem Bericht der französischen Zeitung "Le Figaro" könnten am Ende sowohl Enders als auch Brégier das Unternehmen verlassen. Airbus hatte am Dienstagabend von "reinen Spekulationen" gesprochen. Bei Enders soll es dem Bericht zufolge darum gehen, dass er seinen laufenden Vertrag, der im März 2019 endet, nicht verlängert.

Brégier sagte unterdessen in einem Interview, dass es "natürlich" Sache des Aufsichtsrats sei, über die Nachfolgeregelung des Unternehmens zu entscheiden. Er sei glücklich mit seiner jetzigen Aufgabe. Falls ihm aber der Führungsjob angeboten werde - "warum sollte ich dann ablehnen?", sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies sei aber derzeit nicht die Frage. Da Enders' Vertrag erst 2019 auslaufe, habe man genug Zeit.

Derzeit halten Korruptionsermittlungen in Großbritannien und Frankreich Airbus in Atem. Erschwerend hinzu kommen immer wieder technische Probleme. Schon vor einigen Wochen war in Medienberichten über eine Ablösung von Enders spekuliert worden.

Die Bundesregierung hatte daraufhin Anfang November mitgeteilt, sie sehe keinen Anlass, über die Zukunft des Airbus-Chefs nachzudenken.

Airbus ist ein Politikum. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern, Spanien weitere 4,2 Prozent. Der Deutsche Enders steht seit 2012 an der Spitze des Konzerns, der damals noch EADS hieß. Der Franzose Brégier ist als Chef des wichtigen Verkehrsflugzeug-Geschäfts die Nummer zwei.

Sollte Enders tatsächlich gehen, wäre Bregier ein Kandidat für die Nachfolge. Wenn der Franzose den Topjob jedoch nicht bekomme, so dürfte auch er das Unternehmen verlassen, hatte "Le Figaro" geschrieben. Dies könnte Anfang kommenden Jahres passieren, berichtete die Zeitung "Les Echos" fast zeitgleich.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 14.12.2017 08:26


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden