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Verbraucherzentralen für besseren Insolvenzschutz für Passagiere

airberlin und Niki Tails
airberlin und Niki Tails, © NIKI Luftfahrt GmbH
BERLIN - Die Verbraucherzentralen dringen als Konsequenz aus dem Aus für die Air-Berlin-Tocher Niki auf bessere Schutzregelungen für die Passagiere und kritisieren die Rolle der Politik.

"Airlines sollten gesetzlich verpflichtet werden, eine Insolvenzversicherung zugunsten der vorausbezahlten Kundengelder abzuschließen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Donnerstag. Nun stünden Hunderttausende Kunden mit gebuchten Tickets alleine da. "Ihr Flug ist weg und auch das Geld für den Flug. So etwas darf sich nicht noch einmal wiederholen."

Der vzbv-Chef bemängelte, dass sich die Politik im Übernahmepoker allzu schnell auf einen einzigen Kandidaten konzentriert habe. Gegen eine Gesamtübernahme durch die Lufthansa hätten aber von Anfang an wichtige kartellrechtliche Gründe gesprochen. "Diese hätte die Bundesregierung ernster nehmen müssen, um einen ausgewogenen Wettbewerb um faire Flugpreise weiterhin zu gewährleisten." Dass die EU-Wettbewerbshüter dies eingehend untersuchen, sei absehbar gewesen.

Die Lufthansa hatte ihr Angebot für die österreichische Niki mit 21 Flugzeugen zurückgezogen und als Grund genannt, dass eine schnelle Freigabe durch die EU-Kommission nicht zu erwarten sei.
© dpa | 15.12.2017 06:11

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Beitrag vom 15.12.2017 - 13:30 Uhr
Hätte nicht eine derartige Versicherung die seit Jahren defizitäre Air Berlin aufgrund der mit Sicherheit hohen Versicherungsprämien schon viel früher in die Insolvenz geschickt?
Oder anders gefragt: Könnten kleine Airlines, die doch ein viel höheres Insolvenzrisiko haben als eine Lufthansa oder eine Ryanair, diese Kosten überhaupt tragen?
Welche Versicherung hätte denn im Januar 2017 Air Berlin unter Vertrag genommen?

Ja, weil die Liquiditätsplanung natürlich vorsieht, das bereits bezahlte Flüge die Liquidität sicher stellen.
Wer als 6 Monate vorher bucht, gibt am Ende einen Kredit an die Airline, und die nutzt diesen natrülich.
Eine solche Option besteht bei den meisten Buchungen (man kann das ausfallrisiko versichern).
Sollte es da eine Reglelung geben, steigen die Finanzierungskosten und die Umstellung wird schwer - die tickets werden teurer.
Beitrag vom 15.12.2017 - 12:25 Uhr
Hätte nicht eine derartige Versicherung die seit Jahren defizitäre Air Berlin aufgrund der mit Sicherheit hohen Versicherungsprämien schon viel früher in die Insolvenz geschickt?
Oder anders gefragt: Könnten kleine Airlines, die doch ein viel höheres Insolvenzrisiko haben als eine Lufthansa oder eine Ryanair, diese Kosten überhaupt tragen?
Welche Versicherung hätte denn im Januar 2017 Air Berlin unter Vertrag genommen?
Beitrag vom 15.12.2017 - 11:49 Uhr
Das ist zwar zu befürworten, aber viel zu eng gefasst. Warum nur Airlines? Warum nicht alle Firmen die für einen Leistungsanspruch vorab bezahlt werden.

Zumindest für alle Firmen im Verkehrssektor. DB, Flixbus, Locomore (da ging es ja auch schief) usw....

Wobei ich jetzt nicht weiß, ob eine LKW-Fahrt beim Spediteur und/oder eine gechartetes Binnenschiff für den Transport von ein paar Dutzend Tonnen Kohle üblicherweise vorab bezahlt werden. Hier kann das dann schnell zu überbordendem Bürokratieaufwand kommen, den man vermeiden sollte.


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