DFS Free Route Airspace
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Flugsicherung bietet verkürzte Routen an

Lufthansa Boeing 747-400
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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LANGEN - Die Deutsche Flugsicherung DFS bietet den Luftraumnutzern seit einigen Tagen verkürzte Flugrouten an. Dadurch sinken Treibstoffverbrauch und Umweltbelastung. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag hat die DFS den ersten Implementierungsschritt von "DFS Free Route Airspace" vollzogen.

Seit 01. März biete die Deutsche Flugsicherung ihren Kunden sogenannte freie Streckenführungen an, teilte die DFS mit. Im "DFS Free Route Airspace" stünden zunächst in großer Flughöhe direkte Streckenführungen zur Verfügung.

Das neue Konzept löst das bisherige Luftstraßen-Streckennetz ab und ermöglicht so kürzere und damit treibstoff- sowie emissionssparende Flugrouten. Seit Donnerstag wird in großen Teilen des oberen Luftraums nach dem neuen Konzept gearbeitet.

Im Rahmen des FABEC Free-Route-Airspace-Projektes macht die DFS diesen Schritt zur Erfüllung der europäischen Verordnung "Pilot Common Project", die darauf abzielt, dem Luftraumnutzer effizientere Flugrouten anbieten zu können. Die DFS verkürzt die Länge der geplanten Flugroute um durchschnittlich drei nautische Meilen (5,5 Kilometer) pro Flug.

"Wir tragen damit zu einer nennenswerten und nachhaltigen Reduktion sowohl von Kosten als auch von klimaschädlichen Treibhausgasen bei", sagte Andreas Pötzsch, Bereichsleiter En-Route und Approach der DFS. "Die DFS freut sich darüber, dass dieses Projekt durch die Europäische Union unterstützt wird."

Free Route Airspace gilt rund um die Uhr in dem von der Kontrollzentrale Karlsruhe kontrollierten Luftraum über Nordostdeutschland, oberhalb einer Höhe von rund neun Kilometern. Im Luftraum über West- und Süddeutschland beschränkt sich die Nutzung von Free Route Airspace aufgrund der hier vorherrschenden Verkehrsdichte zunächst auf die Nachtstunden (23.30 Uhr bis fünf Uhr Ortszeit). Eine Ausweitung dieser Zeiten erfolgt Ende 2019.

Auch die DFS-Kontrollzentralen Bremen und München sind im Rahmen der derzeitigen technischen Möglichkeiten an DFS Free Route Airspace beteiligt: Die für den Nordosten zuständige Kontrollzentrale Bremen bietet in der Nacht zusätzliche Direkt-Routenoptionen für Flüge oberhalb 7,5 km an.

Im Südosten und Süden offeriert die Kontrollzentrale München solche Direkt-Routenoptionen rund um die Uhr. "Wir beginnen gerade mit grenzüberschreitendem FRA, was hinführt zu einem zukünftigen paneuropäischen Free Route Airspace", sagte Razvan Bucuroiu, EUROCONTROL Network Manager.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Lufthansa, DFS | 05.03.2018 08:12

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Beitrag vom 07.03.2018 - 11:07 Uhr
Die "Ersparnis" macht bei einem A 320 mal gerade um die 13 kg aus. Das ist ein Wert im hunderstel Prozentbereich des Blockfuels bei Mittelstreckenflügen. Das ist im OFP noch nicht mal richtig ausweisbar und verringert den tripfuel um nullkommanull.
Beitrag vom 05.03.2018 - 17:13 Uhr
Es sind jetzt 38 Jahre her, da wurde ich von den Spaniern tagsüber von Sevilla direct Biarritz, dann von den Franzosen direct Chartres und dann weiter direct Weser VOR zum Anflug auf Hamburg freigegeben. Wenn man sich die damalige Luftraumstruktur anschaut, dann frage ich mich, wo bei den heutigen Gegebenheiten eine Ersparnis von 3 Meilen pro Flug als erwähnenswerte Errungenschaft bezeichnet werden kann. Da wird durch eine Maschine, die meint, mit den ersten Klappen schon 25 Meilen vor dem Platz fliegen zu müssen, die Anflugsequenz so auseinandergezogen, dass die 3 Meilen und noch mehr schon wieder zum Teufel sind.


Es geht nicht darum, was durch die "Directs" am Ende wirklich geflogen wird, sondern um das, was geplant und gefiled werden muss. Denn darauf basiert das Minimum Take-Off Fuel im Flugplan.
Beitrag vom 05.03.2018 - 16:07 Uhr
Ich finde das nicht unerheblich, auch wenn es im Einzelfall nach nicht viel klingt. Hochgerechnet auf alle betroffenen Fluege pro Jahr kommen da schon ein paar tsd. km zusammen, somit gehoert das als grosses Ganzes betrachtet. Dagegen ist eine Maschine mit Flaps 1 im 25 NM final eher eine Randerscheinung, deren Gruende ich als Pax zudem nicht vermage zu hinterfragen.


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