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Weltpilotenverband gründet Tarifkommission für Ryanair

Ryanair Simulator
Ryanair Simulator, © Ryanair

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LUXEMBURG - Karrieremodelle, Versetzungspolitik, Koordination: alle länderübergreifenden Themen, die in den Verhandlungen mit Ryanair anstehen, soll in Zukunft die "Ryanair Transnational Pilot Group" übernehmen. Das hat der Weltpilotenverband IFALPA auf seiner Jahreskonferenz einstimmig beschlossen.

Die "Ryanair Transnational Group" (RTPG) dient zum einen der Koordination der nationalen Tarifverhandlungsteams untereinander. Ryanair soll es dadurch schwerer gemacht werden, Crews unterschiedlicher Länder gegeneinander auszuspielen.

Zu diesem Zweck sollen nationale Gewerkschaften sich im Rahmen der RTPG über Verhandlungsinhalte, -fortschritte und -ergebnisse austauschen. Dies gilt für Themen, für die es keine einheitliche europäische Lösung geben kann - wie etwa Urlaubsregelungen, Arbeitszeiten oder Vergütungstarifverträge.

Direkter Verhandlungspartner

Bei Themen, für welche die Ryanair-Piloten eine europaweit einheitliche Lösung finden wollen, soll die RTPG in ihrer zweiten Funktion als "Master Executive Council" als direkter Verhandlungspartner gegenüber Ryanair auftreten. Der IFALPA nennt hier beispielsweise Karrieremodelle oder die länderübergreifende Versetzungspraxis der Airline.

"Ryanair ist eine transeuropäische Airline, also braucht man darauf eine transeuropäische Tarifantwort. Das ist auch eine Chance für Ryanair, mit allen Piloten auf einmal zu Abschlüssen zu kommen und endlich Frieden im Personalkörper herstellen zu können", sagt der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Markus Wahl.

Frieden schien sich zuletzt in Großbritannien und in Italien einzustellen, wo Ryanair die Pilotengewerkschaft BALPA und die Piloten eine Geahltserhöhung von 20 Porzent akzeptiert haben. In Spanien dagegen will die Pilotengewerkschaft Sepla die Streitpunkte mit Ryanair vor Gericht verhandeln.

Die Gründung der RTPG ist laut dem Präsidenten der Pilotenvereinigung Cockpit, Ilja Schulz, "ein historischer Moment, nicht nur für die Ryanair-Piloten. Nie zuvor hat es einen so geschlossenen und Grenezen überschreitenden Zusammenschluss von Arbeitnehmern gegeben."

Ryanair war wegen eines Feiertags in Irland für die aero.de-Nachfrage zu dem Thema bisher nicht erreichbar.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 19.03.2018 13:51

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Beitrag vom 20.03.2018 - 00:40 Uhr
Dass Frieden in Italien und GB geschlossen wurde ist ein Gerücht welches Ryanair gezielt in den Medien streut, jedoch nicht im Ansatz der Wahrheit entspricht. Da sollte die Redaktion etwas genauer recherchieren, denn diese erwähnte Gehaltserhöhung ist erstens keine 20%ige, da der Großteil der Mehreinnahmen an Bedingungen gegnüpft sind, wie dass man sich an gewissen freien Tagen "freiwillig" zur Arbeit meldet. Außerdem wurden in den meisten Basen die neuen Verträge nur erreicht, weil Ryanair gezielt neue Kapitäne in diese geschickt hat und ihnen diese neue Gehaltserhöhung als einzige Möglichkeit weiterzufliegen aufgezwungen haben.

Dann fragt man sich warum sollte Ryanair ihre Piloten zu Gehaltserhöhungen zwingen? Das liegt aber daran, dass erstens keiner der neuen Verträge je verhandelt wurden, und deshalb keine Verbesserungen wie lokale Verträge oder Krankengeld auch im ersten Jahr beinhalteten, zweitens die Verträge eine mehrjährige Gültigkeit beinhalten was es den Gewerkschaften erschwert neu zu verhandeln und drittens Ryanair in den Medien sagen kann, dass sie sich mit der Belegschaft versöhnt hat und neue bessere Verträge erreicht wurden, sodass die Investoren beruhigt sind.

Ich hoffe dass diese Seite der Situation auch mal in den Medien erwähnt wird...
Beitrag vom 19.03.2018 - 14:45 Uhr
Bravo , genau das hilft bei diesen transeuropäischen Lowcostern auf Augenhöhe zu verhandeln und sich nicht in nationalen Unterschieden gegenseitig ausspielen zu lassen.
Dieses Model kann auch für andere Airlines stehen, die sich immer weniger national mit einer Arbeitnehmergruppe auseinandersetzen wollen.


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