Schuldverschreibung
Älter als 7 Tage

Air Berlin bangt um Millionen-Spritze von Etihad

airberlin und Etihad Airways
airberlin und Etihad Airways am Flughafen München, © Flughafen München GmbH

Verwandte Themen

BERLIN - Air Berlin konnte Ende April erneut auf ihren Coeigner Etihad Airways zählen. Etihad zeichnete eine Wandelschuldverschreibung, über die Air Berlin inzwischen 200 Millionen Euro zuflossen. Weitere 100 Millionen Euro sollen Ende November überwiesen werden. Aber die Sache hat noch einen Haken.

Denn die Schuldverschreibung ist längst ein Politikum. Zu günstig seien die Konditionen für Air Berlin und wirkten wettbewerbsverzerrend - in etwa so soll die Konkurrenz beim Luftfahrtbundesamt (LBA) und Bundesverkehrsminister interveniert haben.

Air Berlin leiht sich die 300 Millionen Euro von Etihad mit unbegrenzter Laufzeit und soll dafür acht Prozent Zinsen nach Abu Dhabi überweisen. Alternativ kann sie aber auch nicht gezahlte Zinsen als neue Schulden bei Etihad anschreiben lassen.

"Das ist wie mit dem Financial Fairplay im Fußball - ein Drahtseilakt zwischen dem, was gerade noch erlaubt ist, und dem, was nicht mehr ok ist", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aero.de am Donnerstag. Darüber habe jetzt das LBA in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde zu befinden.

Im ungünstigen Fall müsse Air Berlin die Schuldverschreibung rückabwickeln, sagte die Quelle. Dieses Szenario sei aber "nicht wirklich wahrscheinlich".

Das LBA prüft die Schuldverschreibung auf Vereinbarkeit mit der Verordnung EG1008/2008, welche die Anforderungen für die Betriebserlaubnis europäischer Airlines regeln.

Nach Informationen des "Handelsblatt" wollte das LBA der Liquiditätsverstärkung für Air Berlin zunächst unter geringen Auflagen seinen Segen erteilen, wurde vom Bundesverkehrsministerium aber vorerst zurückgepfiffen.

Die Angelegenheit werde vom LBA in Abstimmung mit dem Ministerium besonders sorgfältig geprüft, antworte das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage von aero.de. Die Prüfung dauere derzeit noch an.
© aero.de | Abb.: Air Berlin | 26.09.2014 15:18

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 27.09.2014 - 16:20 Uhr
Obwohl ich jetzt kein Fan von Airberlin bin, doch was hätten sie sonst machen sollen?
Sie stehen nun mal mit den Rücken zur Wand und ich halte es für besser, von Etihad abhängig zu sein, als den Laden komplett dicht zu machen.

Wegen den 8% Zinsen: sehe ich jetzt nicht als so kritisch. Wenn die das Geld bei einer Bank geliehen hätten und der Staat bürgt, wäre mir das persönlich weniger Recht gewesen.

Das jetzt hier die Konkurrenz aufschreckt ist das doch klar. Obwohl ich der Marke Lufthansa sehr positiv gegenüber stehe, hat man meiner Meinung nach zu wenig gegen den wachsenden Druck aus den Golf-Regionen getan. Vielleicht hätte man sich hier nicht zu stark auf den Staat verlassen sollen.

Man hätte doch ein geographisch günstiges Hub mit genügend Partnern aus dem Boden stampfen können.
Beitrag vom 27.09.2014 - 15:22 Uhr
Man muss nur die richtigen Leute beim LBA kennen.
Dann wird alles genehmigt...
Beitrag vom 26.09.2014 - 20:42 Uhr
Man redet doch schon seit Monaten von einem neuen Konzept, das der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte.
Heisst nun das: Abbestellen; Flotte verkleinern, Personal abbauen, ...neues Konzept ankündigen,...




Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden