Sanierung
Älter als 7 Tage

Air Berlin droht großer Knall mit den Piloten

BERLIN - Bei Air Berlin warten die Mitarbeiter auf Klarheit über den Umfang der erwarteten Stellenkürzungen in den Cockpits und am Boden. Am 29. Oktober will sich Air-Berlin-Chef Stefan Pichler vom Aufsichtsrat das Mandat zur Umsetzung eines neuen Sanierungsplans geben lassen.

Tage später stehen Gespräche mit der Personalvertretung an. "Die Frage ist nicht, ob weitere Arbeitsplätze gestrichen werden, sondern wo, wie, wann und wie viele", sagte eine mit der Sachlage vertraute Person aero.de am Montag.

Pichlers Sanierungsplan sehe unter anderem den Abbau von 200 Stellen in den Cockpits und 300 Arbeitsplätzen in der Verwaltung vor, berichtete die "Rheinische Post" am Samstag. Die Kabine werde weitgehend verschont, hier könne Air Berlin den Personalbedarf gut über die natürliche Fluktuation anpassen.

airberlin Airbus A319
airberlin Airbus A319, © Ingo Lang

Die Pilotenvereinigung Cockpit spielt nach Informationen der "Rheinischen Post" bereits Streikszenarien durch. "Gut möglich, dass wir Air Berlin ähnlich massiv wie die Lufthansa unter Druck setzen müssen", sagte ein Cockpit-Insider.

Air Berlin versucht die drohende Konfrontation mit ihren Piloten zu entschärfen und bemüht sich um Beschäftigungsalternativen außerhalb des eigenen Hauses. Einige Air-Berlin-Piloten könnten bei Cargolux unterkommen, heißt es im Unternehmensumfeld. Air Berlin will das nicht kommentieren.

"Jeder Bereich des Unternehmens wird beim Sparen helfen müssen", sagte Pichler in einem aktuellen Interview der "WirtschaftsWoche". Air Berlin habe Kosten aber bereits "ohne große Entlassungen" gesenkt. "Allein, dass wir die Flotte bis Mitte 2016 fast komplett auf Airbus-Modelle umstellen, spart zusätzlich gut drei Prozent der Kosten."

Im ersten Halbjahr hatte die Fluggesellschaft erneut rote Zahlen eingeflogen. Unter dem Strich stand ein Minus von 247,6 Millionen Euro - nach rund 200 Millionen im Vorjahr. Der operative Verlust (EBIT) fiel mit 175,8 Millionen Euro um sieben Prozent geringer aus als in der ersten Hälfte 2014.
© aero.de, ots | Abb.: Ingo Lang | 22.09.2015 09:37

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Beitrag vom 22.09.2015 - 18:05 Uhr
"Entlassungen, wenn gleichzeitig die Tuifly für die Airberlin Flüge operiert? Mal gucken, was der Arbeitsrichter dazu sagt."

Wenn eine Firma Pleite ist, dann ist es wohl egal was der Arbeitsrichter sagt.
Beitrag vom 22.09.2015 - 14:44 Uhr
Tja da kommt was - aber ok - jeder soll seine Möglichkeiten ausschöpfen. Immerhin eine andere Lage als bei Lufthanse. AB streicht und reduziert Strecken (mittlerweile sogar TXL-DUS), d.h. die Kapazität geht nach unten mit der Folge, das weniger Personal erforderlich ist. Lufthansa hingegen verschiebt ja nur Arbeitsplätze mit klarem Fokus, die Pilotengehälter zu drücken.

Lufthansa drückt nicht die bestehenden Gehälter sondern sagt lediglich, dass neue Pilotenstellen nicht mehr zum KTV Preis möglich sind

Wieso zu viele Piloten? Die Flüge können kaum besetzt werden. Es kommen die Easa-Ruhezeiten nächstes Jahr. Da werden vor allem die Nachtflüge (HRG, TLV) schwierig durchzuführen sein mit einer Besatzung.

Die werden halt weitere unrentable Strecken streichen. Da AB ja immer noch Verluste schreibt, wird es davon genügend geben
Beitrag vom 22.09.2015 - 14:12 Uhr
Eben nicht ähnliche Situation! Air Berlin macht miese, wohingegen Lufthansa einen Rekodrgewinn einfährt!


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