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Airbus A380 – Neue Triebwerke oder kleine Streckung

PARIS - Airbus zieht die A380 in die Länge. Dies sei zumindest eine Möglichkeit, die der Hersteller gerade durchspiele, sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier am Montag auf der Paris Air Show. "Weil sich das Passagieraufkommen alle 15 Jahre verdoppelt, brauchen wir einen kleinen Stretch und dieses Flugzeug ist dafür geeignet."

Eine Entscheidung über die Weiterentwicklung der A380 werde Airbus nicht in Paris treffen, sagte Brégier. "Sicher, eines Tages müssen wir in die Evolution des Programms investieren." Das Wann und Wie hänge eben vom Marktumfeld ab.

Emirates, der größte Programmkunde, drängt Airbus zu einer Verjüngungskur der A380 mit neuen Triebwerken. Für nur einen Kunden will Airbus diesen Schritt nicht gehen. Airbus werde nachrechnen, ob die Verluste pro produziertem Flugzeug tragbar seinen, bevor man weiteres Geld investiere, sagte Brégier.

John Leahy auf der PAS15
John Leahy auf der PAS15, © aero.de

Eine Verlängerung der aktuellen Plattform wäre erheblich kostengünstiger als eine aufwendige Neumotorisierung, in deren Zuge Airbus wahrscheinlich auch die Tragflächen anpassen müsste.

Neue Aufträge würden Airbus die Entscheidungsfindung sicher leichter machen. Genau die versprach John Leahy, Vorstand für Kundenbeziehungen, am Montagmorgen. In Paris rechne er zwar nicht mit neuen A380-Aufträgen, "ganz sicher aber noch in diesem Jahr".

50 Extrasitze

Airbus prüfe eine "Neumotorisierung oder eine kleine Streckung" der A380, um etwa 50 mehr Sitze unterzubringen. Gegenwärtig spreche Airbus "mit gut einem halben Dutzend" Interessenten über die A380 und erörtere mit einigen davon einen Stretch.

Airbus A380 auf der PAS15
Airbus A380 auf der PAS15, © aero.de

Ist eine A380neo also nur noch eine Frage der Zeit? "Das trifft es vielleicht ganz gut, zumindest möchte ich das gerne glauben", antwortete Leahy auf eine Journalistenfrage. Vorher hatte der Manager die 20-Jahres-Prognose für das Segment der A380 von 1.500 auf 1.550 Flugzeuge angehoben.

Dass Boeing für den selben Zeitraum nur 540 Auslieferungen sehr großer Flugzeuge (VLA) erwartet, lässt Leahy kalt. Airbus fühle sich mit der eigenen Prognose "sehr wohl", sagte Leahy. "VLA werden gebraucht."

Außerdem erziele die A380 in ihrem Segment einen Marktanteil von 90 Prozent. "Also glaubt selbst Boeing, dass wir 500 A380 verkaufen werden", legte Leahy die Zahlen aus Seattle für sich aus.

Vor Paris hatte sich auch Tom Enders zur A380 geäußert. Airbus werde gegen Jahresende über die Modifizierungsfrage entscheiden, sagte der Konzernchef der Airbus Group.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: aero.de | 16.06.2015 09:31

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Beitrag vom 21.06.2015 - 13:45 Uhr
Ein Mini-Stretch bring Airbus garnix.

Wenn ein A380-900 kommt, dann im Zuge eines grossen Updates, mit NEO fuer -800 und -900.

Ein Mini-Strech mit Effizienzsteigerung als "Mini-A380neo" aber vielleicht schon.

Airbus hat kaum noch Zeit den A380-Backlog zu füllen, um dem Schicksal der 747-8 mit dessen Produktionsrückgang zu entgehen.

Dazu könnte Airbus mit überschaubaren R&D-Kosten einen Mini-Strech mitsamt neuen TW auf Basis des Trent-XWBs bringen ohne weitere tiefgehende Änderungen. Die Flächen und Systeme der heutigen A380 sind ja bereits für einen solchen Strech ausgelegt. Je nach Nachfrage könnte Airbus diese neue TW-Option auch rein auf die A380-900 beschränken und die A380-800 unangetastet lassen, um Kosten zu sparen. Eine solche A389'minineo' könnte dann Einsparung im Bereich >=10%/Passagier bringen.

Bei Erfolg eines solchen Zwichenschritts wären in einem weiteren Schritt dann Maßnahmen wie neue Tragflächen, verbesserte Syeteme und die kommenden TW-Generation von RR (Advanced oder Ultra) möglich. Das wäre dann allerdings mit einem deutlich höherem Invest verbunden, brächte die A388 und A389 aber nochmal vielleicht um 15%/Passagier voran.

Airbus kann den Absatz der A380 zu erhöhen, wenn die Betriebskosten des A380 soweit gesenkt werden können, daß dessen Einsatz sich bei Loadfaktoren von nur 60-70% noch rechnet und damit das operative Risiko für die Airliens minimiert wird. Denn heute funktioniert der A380 wohl nur mit einer _dauerhaft_ sehr hohen Auslastung gut und bei diesem Risikio ist er vielen Kunden einfach zu teuer.
Beitrag vom 18.06.2015 - 22:16 Uhr
Bin auch davon überzeugt, dass der NEO in Verbindung mit einem Stretch kommt. Aber sicherlich einem der mehr bringt als 50 Sitze. Mit 100 Sitzen mehr hat man den absoluten effiziente Flieger!
Das SLW wird man wohl nicht anfassen, das kostet nur Geld und bringt fast nichts. Vielleicht noch ein Winglet dazu?
Der Flügelmittelkasten ist auf jeden Fall auf Frachter und Stretch ausgelegt, das ist sehr wichtig.
Flügelanpassungen hängen wohl auch sehr vom Triebwerk ab. So um die 2 Mrd. wird das Airbus das sicher kosten, zzgl. dem Anteil des RSP für das Triebwerk, was wohl RR werden wird.
Beitrag vom 16.06.2015 - 20:15 Uhr
Mit einem Stretch verbessern sich auch die Proportionen etwas. Dann wird aus der gestopften Wurst vielleicht doch noch ein Vogel.


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