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Airbus erwärmt sich für zweifach verlängerte A350

Airbus Twin Markt
Airbus Marktprognose für Langstrecken-Twins, © Airbus GMF 2013-2032

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HAMBURG - Drei gegen fünf ist keine günstige Aufstellung, um im Mannschaftssport ein Spiel zu gewinnen. Airbus tritt trotzdem mit nur drei A350-Größen gegen drei 787- und zwei 777X-Modelle von Boeing an. Für Airbus endet die neue Zweistrahlerwelt mit der A350-1000 schon bei 350 Sitzen. Noch - denn der Hersteller scheint sich für ein neue Ausbaustufe zu erwärmen, die dem 407-Sitzer Boeing 777-9X das Leben schwerer machen könnte.

Airbus schätzt das Absatzpotenzial für sehr große Twins mit 400 oder mehr Sitzen auf lediglich 779 Flugzeuge in den nächsten 20 Jahren. Der Großteil der Nachfrage werde sich mit geschätzten 6.000 Einheiten im Segment zwischen 250 und 350 Sitzen abspielen, das Airbus mit der A350-800, A350-900 und A350-1000 abdeckt.

Im Twin-Markt unterhalb von 250 Sitzen konkurriert Airbus mit der A330-200 gegen die Boeing 787-8. Die 777-9X hat bislang keinen unmittelbaren europäischen Gegenspieler. Diese Rolle müsste eine A350-1100 einnehmen.

"Ein weiterer Stretch ausgehend von der A350-1000 wäre unter technischen Gesichtspunkten darstellbar", überraschte A350-Programmchef Didier Evrard bei einer Airbus-Veranstaltung im Oktober.

Didier schränkte zwar ein, dass Airbus gegenwärtig "andere Prioritäten" im Programm sehe. Bislang hatten sich hochrangige Airbus-Manager aber eher ablehnend über einen möglichen Zweifach-Stretch der A350 geäußert.

"Wir befassen uns mit der Frage, ob wir von der A350-1000 eine verlängerte Version anbieten könnten", antwortete Airbus-Sprecherin Marcella Muratore am Freitag auf eine Anfrage von aero.de. "In diesem Punkt reden wir aber über Ideen und nicht über Entscheidungen."

Als gestreckte A350-1000 dürfte eine A350-1100 den Rolls-Royce Trent XWB-97 Antrieb übernehmen. Die Entwicklung eines eigenen Triebwerks für den Stretch würde sich für Rolls-Royce vermutlich nicht rechnen. Das Trent XWB-97 sollte einer A350-1100 zu maximal 7.500 nautischen Meilen Reichweite verhelfen, womit das Flugzeug etwa zehn Prozent unter dem Einsatzradius der 777-9X bliebe. Für die meisten Airlines wäre das aber sicher kein Ausschlusskriterium.

A350-800 hat wenig Freunde

Airbus wird sich den Markt für eine A350-1100 daher nochmal genau ansehen. Wenn das Flugzeug rasch grünes Licht erhält, könnte es Airbus sogar noch zum erwarteten EIS der 777-9X um das Jahr 2020 zur Serienreife bringen. Eventuell müsste der Hersteller dafür die Prioritäten im Programm neu gewichten und die Entwicklung der kleinen A350-800 hinten an stellen.

Weil Airlines derzeit eher zu den größeren A350-Modellen tendieren reduzierte sich die Zahl der bestellten A350-800 auf zuletzt 79 Flugzeuge. Bislang soll die A350-800 von 2016 an ausgeliefert werden, ein Jahr vor der A350-1000.
© aero.de | Abb.: Airbus | 08.11.2013 11:13

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Beitrag vom 12.11.2013 - 17:01 Uhr
@MABler
die Frage ist doch bei Eco Passagieren, ob die wirklich den Unterschied vorher kennen. Das sind ja größenteils Leute, die nicht hier vertreten sind, sondern vielleicht einmal im Jahr Fernstrecke fliegen

Danke! Endlich mal einer, der den wunden Punkt getroffen hat! Zumindest aus meiner persönlichen Sicht...
(Ich hatte nur bisher noch keine Zeit zu antworten)

Ehrlich, ich halte die Diskussion zwar für absolut richtig, aber ich denke, dass sie (aktuell noch?) rein akademischer Natur ist.
Natürlich gibt es Hotelberwertungsportale und alles mögliche andere, aber in der Fliegerei interessiert das scheinbar kaum jemanden! Für die meisten scheint das eher lästig oder von noch recht entfernter Faszination zu sein, so dass man sich kaum damit befasst. Und dann gibt es noch die eher ängstlichen Leute, denen es schlussendlich nur darum geht, da schnell wieder raus zu kommen... Denen ist fast egal, wie sie die 12h im Flieger verbringen, die haben da noch ganz andere Probleme.

Machen wir es konkret: EK fliegt schon seit Jahren mit 10er Eco in der T7! Der Unterschied zur A380 ist da jedenfalls beachtlich, trotzdem kenne ich keinen, der sich darüber beschwert! Im Gegenteil: der leicht erhöhte Sitzabstand i.V. mit dem blenderhaften Entertainment System scheint genügend Ablenkung zu bieten.
Also: Wo sind hier die negativen Berichte???

Insofern, ja, ich schaue aktiv, dass ich nicht in einer 10er B777 fliegen muss. Allerdings bin ich selbst von allen Leuten, die ich kenne, schon der einzige, der sich mit so etwas überhaupt beschäftigt...

Grüße

...da fällt mir ein: In einer Woche muss ich T77W fliegen, 9er Eco. Aber auf nem 3h-Flug dürfte das mehr als ok sein :D
Beitrag vom 12.11.2013 - 15:07 Uhr
CGNWAW: Kunden sind zunehmend besser informiert und haben durch eine ganze Reihen von Medien mehr Chancen auch ihre Meinung kundzugeben. Hotelbewertungen da nur ein Beispiel. Schlechte Bewertungen wirken sich da ziemlich direkt auf die Buchungszahlen aus. Wenn ich geschäftlich ein Hotel buche, gucke ich schliesslich auch darauf, wie andere Leute das bewerten, da ich leider nicht den Luxus habe immer wieder die selben schon erprobten Hotels nutzen zu können.

Ich denke, in Zukunft werden Produkte immer weniger ohne Berücksichtung dessen verkauft werden in dem man darauf hofft, das die Kunden das einfach nicht weitertragen. Und Wir reden ja bei Fernstreckenflügen von Produkten die Stück 700-1200 Euro kosten. Habe schon Leute Tage und Wochen für das Heraussuchen eines passenden Fernsehers in der 400 Euro-Klasse verbringen sehen ...
Beitrag vom 12.11.2013 - 14:40 Uhr
@MABler
die Frage ist doch bei Eco Passagieren, ob die wirklich den Unterschied vorher kennen. Das sind ja größenteils Leute, die nicht hier vertreten sind, sondern vielleicht einmal im Jahr Fernstrecke fliegen


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