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Airbus entwickelt A350-900 für Ultralangstrecken

TOULOUSE - Airbus arbeitet auf Anregung von Singapore Airlines an einer neuen Variante seines Modells A350-900 für ultralange Einsätze. Airbus nehme Änderungen am Kabinenlayout vor, um das Gewicht der A350-900 für mehr Reichweite zu verringern, sagte Airbus-Marketingmanager Kiran Rao.

Singapore Airlines stellte ihre Nonstop-Linie nach Newark 2013 ein, weil sich die Flüge mit den durstigen A340-500 nicht mehr rechneten.

Airlinechef Goh Choon Phong beklagte im Juni, dass es am Markt kein Flugzeug für eine wirtschaftliche Durchführung des 19-Stunden-Einsatzes gäbe. Er habe Airbus und Boeing um Angebote für neue Ultralangstrecken-Flugzeuge gebeten.

Rao stellt Singapore Airlines eine kurzfristige Wiederaufnahme der Flüge in Aussicht - ein Derivat der A350-900 könne Airbus bereits ab 2018 liefern.

Airbus A350-900
Airbus A350-900, © Airbus Group

Eine leicht bestuhlte A350-900 werde auf der Strecke Singapur - New York 25 Prozent weniger Sprit verbrauchen als ältere Modelle, sagte Rao. Die Standardkabine sieht 325 Sitze in drei Klassen vor. Hier wird Airbus Nutzlast für den zusätzlichen Treibstoff auf Ultralangstrecken "freimachen".

Airbus werde eine modifizierte A350 "um einiges schneller bereitstellen als Boeing", sagte Rao. Boeing könnte kurzfristig mit einem Flugzeug auf Basis auf der 787-9 antworten, vermutet Luftfahrt-Analyst Richard Aboulafia von der Teal Group. "Das Marktpotenzial ist zwar begrenzt, aber prestigeträchtig."

Die seit 2006 gebaute 777-200LR würde die 15.344 Kilometer von Singapur zum Flughafen Newark auch schaffen. Boeing lieferte die vorläufig letzte 777-200LR im April 2014 aus, plant mit der 777-8X aber einen Nachfolger.

Emirates wird mit der 777-200LR ab Februar täglich die 13.821 Kilometer von Dubai nach Panama Stadt zurücklegen. Die Strecke übertrifft dann die bislang längste Nonstop-Linie, den Qantas-Flug von Sydney nach Dallas, um rund 20 Kilometer.

Neben Singapore Airlines fragten auch andere Airlines ultralangstreckenfähige Varianten der A350 an, sagte Rao. Die Reichweite der Standardausführung gibt Airbus mit 14.350 Kilometern an. Für Singapore - Newark fehlen ziemlich genau 1.000 Kilometer Restatem.

"Ich kann hinsichtlich der (von Singapore Airlines in Betracht gezogenen) Kabinenausführungen nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es wäre ein Premium-Angebot", sagte Rao. Die A340-500 hatte Singapore Airlines für 19 Stunden Flugzeit in den Großraum New York mit 100 Business-Class-Sitzen ausgestattet.

Singapore Airlines kürzte, auf Bitten von Airbus, ihren Auftrag für die A350-900 im Juli um sieben auf 63 Flugzeuge. Die Auslieferung der ersten A350-900 an Singapore Airlines, MSN026, sieht Airbus Anfang 2016 vor.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus | 18.08.2015 09:33

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Beitrag vom 19.08.2015 - 08:23 Uhr
Ob 70 oder 63 macht jetzt nicht so einen großen Unterschied und wir wissen ja nicht welche Verhandlungen im Hintergrund laufen und liefen.

Habe mir gerade die genauen Flottenzahlen von SIA angesehen: Eine moderne Flotte (A330, A380, B777 in diversen Varianten) von 107 Flugzeugen, aber gleichzeitig 108 offene Bestellungen. Das ist zugegebenermaßen ein niedriges Verhältnis im Vergleich zu EK & Konsorten, die aber auch andererseits ihre Flugzeuge schneller wieder zurückgeben und aggressiver wachsen. Für legacies ist 1:1 Bestellungen/Bestand (auch in Asien) ein sehr ambitionierter Wert.

Für SIA eben vielleicht auch eine willkommene Option den Auftrag ein wenig zurechtzustutzen. Gleichzeitig garnierte Airbus die Stornierung mit Sicherheit eine großzügige Rabattzusage für Folgeaufträge.


Edit: In den 108 Bestellungen sind auch noch offene A380 & A330 enthalten, also nicht nur Bestellungen von next-generation Flugzeugen 787/A350.

Dieser Beitrag wurde am 19.08.2015 08:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.08.2015 - 06:33 Uhr
Ich würde auf einen Auftrag aus dem Iran tippen - dort sollen demnächst Wirtschaftssanktionen fallen.
Beitrag vom 18.08.2015 - 17:30 Uhr
Bin auch mal gespannt wann die Airlines aus dem Iran die Flugzeuge bestellen.

Schließlich wurden große Bestellmengen nach dem Ende der Sanktionen angekündigt und die bräuchte man ja dann auch möglichst schnell, da der aktuelle Zustand der Flotte ja eine Katastrophe ist.


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