Am Freitag fallen zunächst neun 787-Flüge wegen einer Sonderinspektion erster Flugzeuge aus, entschuldigte sich ANA-Technikchef Takeo Kikuchi bei den Passagieren.
Bis Ende September müsse ANA wahrscheinlich noch 300 weitere Flüge absagen - die Airline werde kurzfristig die Triebwerke aller 50 Dreamliner ihres Flottenbestands untersuchen.
Im Februar schaltete eine ANA-Crew das rechte Trent 1000 der Boeing 787-8 JA804A kurz nach einem Start in Kuala Lumpur wegen einer auffällig hohen Abgastemperatur vorsorglich ab und kehrte an den Flughafen zurück.
Seither habe ANA in drei Fälle Korrosion an Turbinenschaufeln nachgewiesen, sagte Kikuchi. Rolls-Royce werde ANA ab Januar 2017 modifizierte Turbinenschaufeln für alle 787-Triebwerke liefern. Bis dahin werde ANA die Triebwerke regelmäßig auf etwaige Korrosionsspuren untersuchen.
Die Nachrichten aus Tokio zogen Rolls-Royce-Aktien am Donnerstag ins Minus. Rolls-Royce unterstütze ANA dabei, "die Auswirkungen auf den Flugbetrieb so gering wie möglich zu halten", äußerte sich der Triebwerks-Hersteller in einer knappen Stellungnahme.
Probleme auch beim GEnx
Weltweit sind etwa 450 Boeing 787 im Einsatz. Alternativ zum Trent 1000 von Rolls-Royce ist für den Dreamliner das GEnx von General Electric erhältlich. Auch GE hatte mit seinem 787-Triebwerk in jüngster Zeit Ärger in Japan.
Erst im April ordnete die US-Luftfahrtbehörde FAA, für amerikanische Betreiber, Änderungen an GEnx-Triebwerken der neuesten Ausführung "PIP2" an.
Die Anweisung der FAA erging nach einem Triebwerksausfall an einer , bei der am 29. Januar nach einer Pazifiküberquerung im Sinkflug auf Tokio das rechte Triebwerk durch von den Fanblättern abfallendes Eis und darauf folgendes Scheuern der Fanblätter am Gehäuse schwere Schäden erlitten hatte und nicht mehr angelassen werden konnte.
Das Flugzeug flog mit dem verbliebenen Triebwerk weiter und landete eine knappe Stunde später mit 166 Personen an Bord wohlbehalten in Tokio-Narita.
© Bloomberg, aero.de, Flug Revue | Abb.: ANA, Boeing | 25.08.2016 10:35
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