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Älter als 7 Tage

Austrian: Flugausfälle wegen Pilotenmangel

WIEN -  Wegen kranker Piloten musste die AUA seit letzter Woche über 70 Flüge streichen. Dramatische Crew-Engpässe waren laut der Gewerkschaft vida bekannt.

Auf Rückfrage der "Oberösterreichischen Nachrichten" bestätigte die AUA bis Donnerstag den Ausfall von 36 Flügen. Über das Wochenende sollen 27 Flüge dazu gekommen sein, am Montag weitere 14. Betroffen waren nur Kurz- und Mittelstreckenflüge.

Als Grund nannte Austrian-Sprecher Peter Thier Krankmeldungen von Piloten. Dazu habe es auch Ausfälle wegen Schlechtwetter und technischen Problemem gegeben. Weiters befänden sich gut zwei Dutzend Piloten in Ausbildung auf die neuen Embraer 195-Kurzstreckenjets. Kurzfristig Abhilfe sollen zwei von Estonian Air geleaste Embraer-Jets bringen, inklusive Crews.

Dennoch rechnet Austrian auch noch im Verlauf dieser Woche mit Ausfällen, zahlreiche Passagiere wurden bereits umgebucht.

Austrian Airbus A320
Austrian Airbus A320, © Ingo Lang

Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida und selbst auch AUA-Flugbegleiter: "Wir haben schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass sich die ohnehin dramatische Personalsituation bei der AUA in den Sommermonaten erneut zuspitzen wird. Genau das ist jetzt passiert."

Gerüchte, die Krankmeldungen könnten Teil einer konzertierten Protestaktion der AUA-Crews zu der angespannten Personallage sein, wurden sowohl von der Gewerkschaft als auch vom AUA-Betriebsrat Bord energisch dementiert.

"Die Planung ist problematisch, wir haben einfach zu wenig Personal (...), sagte Bord-Sprecher Karl Minhard. "Die Piloten wären durchaus bereit einzuspringen, doch den permanenten Engpass könne man einfach nicht mehr stopfen."

Schwarcz und Minhard fordern, dass sofort etwas gegen die seit 2012 immer wieder angespannte Personalsituation bei den Flight-Crews getan wird.

"Als Sofortmaßnahme zur Entlastung der Belegschaft könnte das Unternehmen zahlreiche nur befristet beschäftigte Flugbegleiter und Piloten fix einstellen. Zudem ist jeder Flieger, der nicht abhebt, Wasser auf die Mühlen derer, die die Rolle der Austrian im Lufthansa-Konzern klein halten wollen", warnt Schwarcz in einer Aussendung der Gewerkschaft.
© aero.at | 27.07.2015 13:26

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Beitrag vom 28.07.2015 - 19:19 Uhr
Das is jetzt natürlich auf gut österreichisch a blede Gschicht, aber eine Spätfolge des Turnarounds.
Die Zeit bis zum Turnaround war für alle Beteiligten sicher nicht einfach und wenn die angespannte Personalsituation behoben ist und die "neuen" E-Jets eintreffen wird das Unternehmen und seine Mitarbeiter die Früchte für die schweren Jahre seit der Privatisierung ernten.
@A343: Denk, Ihr Kommentar fasst die Situation gut zusammen. Hoffentlich hilft 'MyAustrian'. dass auch die Kunden da mitmachen.

Unabhängig davon steht die AUA längst vor neuen Herausforderungen. Sowohl die Lowcoster (vor allem in Osteuropa) als auch die Golfer zwingen die AUA zunehmend auf attraktive Langstreckennischen (siehe Miami, Colombo, Mauritius). Dass nur 17 E-Jets die 24 Fokker ersetzen, lässt schon ahnen, wo's künftig hingeht. Ihr CEE-Hub hat seine besten Zeiten schon hinter sich. Da jetzt neue Mittelstreckencrews zu rekrutieren, ist nicht ohne Risiko.

Erntezeit? Das kann noch dauern.
Beitrag vom 28.07.2015 - 18:15 Uhr
Qualität muss man sich leisten. :P

Eigentlich muss der Satz lauten:

KTV- Piloten muss man sich leisten KÖNNEN!
Beitrag vom 28.07.2015 - 15:23 Uhr
Das is jetzt natürlich auf gut österreichisch a blede Gschicht, aber eine Spätfolge des Turnarounds.

Albrecht (&Froese) haben gespart, dass es nur so kracht. Teilweise mit fragwürdigen Strategien (VO Betriebsübergang), aber letztenendes gibt ihnen der Erfolg der Restrukturierung Recht. Dass man in so einem unsicheren Umfeld wie es bis zur Einigung über den neuen OS-KTV im Herbst 2014 kein neues Personal anheuert oder ausbildet, wenn man nicht einmal weiß, ob es den Laden in dieser Form noch geben wird, kann man Albrecht nun aber wahrlich nicht vorwerfen.

Und dummerweise wachsen qualifizierte Piloten (&FAs) die eben bereit im OS-KV und auch aus ausbildungstechnischen Gründen berechtigt sind für OS zu fliegen eben nicht auf Bäumen.

Der Belegschaft darf man aber auch keinen Vorwurf machen. Das Personal bei OS hat nämlich schon vor längerer Zeit erkannt, dass der wirtschaftliche Fortbestand des Unternehmens (& damit auch ihrer Arbeitsplätze) auch von ihrem Einsatz abhängt. Die Zeit bis zum Turnaround war für alle Beteiligten sicher nicht einfach und wenn die angespannte Personalsituation behoben ist und die "neuen" E-Jets eintreffen wird das Unternehmen und seine Mitarbeiter die Früchte für die schweren Jahre seit der Privatisierung ernten.


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