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Billiges Kerosin und Streikpause beflügeln Lufthansa

Lufthansa Airbus A320 mit Sharklets
Lufthansa Airbus A320 mit Sharklets, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Billiges Kerosin und ausbleibende Streiks haben der Lufthansa von April bis Juni überraschend viel Rückenwind gebracht. Im gesamten ersten Halbjahr erzielte Europas größte Fluggesellschaft einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von 468 Millionen Euro, wie sie am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Das ist mehr als zweieinhalb Mal so viel wie die 178 Millionen ein Jahr zuvor und deutlich mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz wuchs getrieben vom schwachen Euro um 8,5 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro.

Das Nettoergebnis sprang vor allem wegen eines lukrativen Finanzgeschäfts vom März von minus 79 Millionen auf plus 954 Millionen Euro.

In seiner Prognose für das laufende Jahr sieht sich Vorstandschef Carsten Spohr bestätigt. Das bereinigte Ebit soll auf mehr als 1,5 Milliarden Euro steigen. Allerdings sind Belastungen durch Streiks hierin nicht berücksichtigt. Seit Jahresbeginn beliefen sich diese bereits auf 100 Millionen Euro.

Finanzchefin Simone Menne rechnet zudem mit einem anhaltenden Preisdruck im Passagiergeschäft. Dafür dürften die Treibstoffkosten mit 6,0 Milliarden Euro im laufenden Jahr um 200 Millionen geringer ausfallen als bislang gedacht. Im ersten Halbjahr gab Lufthansa 309 Millionen Euro weniger für Treibstoff aus als im Vorjahr.

"Neben der positiven Geschäftsentwicklung unserer operativen Bereiche, die insbesondere bei den Passagierairlines im zweiten Quartal noch einmal an Dynamik gewonnen hat, sind zu einem wesentlichen Teil die rückläufigen Treibstoffkosten ursächlich für die Steigerung unserer Ergebnisse", sagte Menne.

Lufthansa Passage steigerte ihr Ergebnis im ersten Halbjahr um 181 Millionen Euro, Swiss um 90 Millionen und Austrian um 27 Millionen Euro. Die Österreich-Tochter blieb allerdings in den roten Zahlen.

Lufthansa werde "jetzt nicht die falschen Schlüsse ziehen, denn wir gehen davon aus, dass sich das Preisniveau für Flugtickets im zweiten Halbjahr nicht erholen wird", sagte Menne. Die um Währungseffekte bereinigten Durchschnittserlöse sackten im zweiten Quartal um 5,7 Prozent ab.

Einen noch härteren Preisverfall registrierte Lufthansa im Frachgeschäft, wo "die Preise erheblich unter Druck gerieten". Lufthansa Cargo konnte ihren operativen Gewinn nur um sieben auf 50 Millionen Euro ausbauen. Lufthansa Technik verbesserte ihr Ergebnis um 41 auf 268 Millionen Euro, die Cateringsparte LSG SkyChefs um 17 auf 26 Millionen Euro.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 30.07.2015 07:34


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