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Druck auf BER-Chef Mühlenfeld wächst

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld, © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

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BERLIN - Nach der Entlassung des Technik-Chefs des neuen Hauptstadtflughafens BER wächst nach einem Zeitungsbericht der Druck auf Airport-Chef Karsten Mühlenfeld.

Ihm drohe der Rauswurf, in Gesellschafterkreisen werde bereits "intensiv über einen Nachfolger gesprochen", schreibt der Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Auf Mühlenfeld werde jetzt "mit aller Härte und Konsequenz geschaut", weil die Entlassung von Technik-Chef Jörg Marks als unabgestimmter Alleingang angesehen werde.

Nachfolger des Bauleiters ist auf Betreiben Mühlenfelds der frühere Bahn-Manager Christoph Bretschneider. Der Flughafen-Chef hatte den Personalwechsel am Donnerstag bekanntgegeben. In einem "Tagesspiegel"-Interview (Samstag) sagte Mühlenfeld jetzt, dass er "schon seit ein paar Wochen" Ersatz für Marks gesucht habe. "Und das war mindestens dem Anteilseigner Berlin bekannt."

Senatssprecherin Claudia Sünder wies dies am Samstag auf dpa-Nachfrage zurück: "Dem widersprechen wir. Die Anteilseigner sind von der Personalentscheidung Mühlenfelds in dieser Woche völlig überrascht worden."

Der Bund als dritter BER-Gesellschafter neben den Ländern Berlin und Brandenburg sieht vor diesem Hintergrund Klärungsbedarf und hat deshalb eine Sondersitzung des Aufsichtsrats beantragt, deren Termin noch nicht bekannt ist. An ihr sei auch das Land Berlin interessiert, sagte Sünder. Die nächste reguläre Sitzung des Kontrollgremiums steht am 17. März an.

Die für dieses Jahr geplante Eröffnung des Flughafens war schon vor längerem wegen Technikproblemen erneut geplatzt.
© dpa | 25.02.2017 19:50

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Beitrag vom 27.02.2017 - 14:38 Uhr
Warum folgt man nicht in analoger Weise dem Beispile von Wien - angewandt auf Berlin wäre das Einstellung des Baus von BER und Schließung von Tegel.
Beitrag vom 27.02.2017 - 14:12 Uhr
Ich habe die wie auch andere hier keine Einblicke und kann das nicht beurteilen, aber im Gegensatz zu diversen Vorgängern fiel Mühlenfeld bisher nicht dadurch auf, dass er größtmöglichen Unsinn in den Medien erzählt hat.

Wenn man den jetzt auch wieder feuert, dann sucht man wieder einen Nachfolger, der sich wieder in unzählige Thematiken erst einarbeiten muss. Das dürfte das Projekt weiter verzögern. Insofern möge die Politik bitte bedenken, ob es dem Projekt wirklich hilft, wenn man erneut den Chef feuert. Ich pauschalisiere ausnahmsweise mal: Der geneigte Steuerzahler - und um dessen Geld geht es hier - ist nicht bereit, zusätzliche Millionen in das desaströse Projekt zu buttern, nur damit irgendwelche Leute ihre Eitelkeiten und Animositäten pflegen können.
Beitrag vom 26.02.2017 - 15:16 Uhr
Kaum nachvollziehbar, was sich da auf der Dauerbaustelle BER abspielt. Das Trauerspiel nahm, für jedes vernunftbegabte Wesen absehbar, seinen Lauf als im Sommer 2012 sowohl die verantwortlichen Architekten als auch wichtige Baufirmen aus dem Projekt flogen. Die ganz natürliche Folge war ein irreparables Informations- und Zuständigkeitschaos, das die Bauträger bis jetzt nicht nur 5 Jahre Zeit (mehr als die Bauzeit), sondern auch noch das doppelte Geld gekostet hat.

Dass dieses unselige Powerplay jetzt fünf Jahre nach dem fatalen Kahlschlag seine Fortsetzung findet, und das in alle Richtungen (Chef feuert Projektleiter, Eigentümer dann womöglich gleich auch noch den Chef) hat freilich schon fast makabere Züge.

Angefangen hat das BER-Drama aber schon viel früher. Zuerst mit der voreiligen Schließung von Tempelhof, und gleich drauf, wohl zur Begründung des Prestigeprojekts die gesetzliche Versiegelung der milliardenschweren Infrastruktur in Tegel. Inzwischen würden alle drei Airports gebraucht, um einigermaßen über die Runden zu kommen.

Ähnliches spielte sich vor sieben Jahren ja in Wien ab. Als das Skylink-Projekt völlig aus dem Ruder lief, feuerten die Eigentümer zuerst ihr Management, und deren Nachfolger gleich auch noch die verantwortlichen Baunternehmen. Die Folge war ein einjähriger Baustopp, samt strategischer Denkpause . Erst nach einem erneutem Wechsel an der Spitze (ein Jurist) kam wieder Vernunft ins Spiel. Interimchef Herbst holte als Erstes die geschassten Projektpartner zurück und nur ein Jahr später ging das Milliardending ans Netz. Um rund 200 Millionen billiger als ursprünglich geplant


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