Die IATA geht davon aus, dass der Brexit "nicht nur einmalig, sondern dauerhaft" auf Großbritanniens Wirtschaftsleistung lasten wird. Auf kurze Sicht erwartet der Verband - als unmittelbare Folge des Austritt-Votums - im britischen Luftverkehr "1,0 bis 1,5 Prozent" weniger Wachstum pro Jahr.
"Insgesamt betrachtet stellt die EU für Großbritannien eindeutig den größten Zielmarkt dar, auf den 49 Prozent aller Passagiere und 54 Prozent aller Flüge entfallen", schreibt die IATA. Auch für die Entwicklung der Luftfracht senkt die IATA ihre Prognose, will die Auswirkungen aber noch nicht quantifizieren.
"Im Jahr 2015 gab es 117 Millionen Passagierreisen zwischen Großbritannien und der EU", sagte IATA-Generaldirektor Tony Tyler. "Das Brexit-Votum sorgt an vielen Stellen für Unsicherheit". Ein "sicherer, effizienter und nachhaltiger Luftverkehr" zwischen Großbritannien und EU liege im beidseitigen Interesse.
IATA: Brexit trifft Ryanair und Easyjet hart
Easyjet und Ryanair werden den Brexit nach Daten der IATA am meisten spüren - sie konzentrieren erhebliche Teile ihres Angebots auf Verkehre zwischen dem Vereinigten Königreich und den 27 übrigen EU-Staaten. So fliege Easyjet 49 Prozent ihrer angebotenen Kilometer zwischen Insel und Kontinent.
Ein Verbleib Großbritanniens im gemeinsamen europäischen Luftverkehrsraum (ECAA) wäre laut IATA die pragmatischte Lösung, um Marktzugang zu erhalten. Anders als in einem horizontalen Luftfahrtabkommen UK - EU müsste sich die britische Regierung im ECAA allerdings mit EU-Spielregeln abfinden.
IATA-Studie "The impact of Brexit on UK Air Transport" (PDF)
© aero.de | Abb.: Airbus | 26.06.2016 11:46
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Die Politiker werden schon einen Weg finden den Volkeswillen richtig zu deuten. Letztendlich entscheidet der freie Parlamentarier über den Ausstieg.