Sitzkosten
Älter als 7 Tage

Lowcost-Airlines wechseln zu größeren Fliegern

TOULOUSE/SEATTLE - Geringere Stückkosten erhöhen die Profitablität, so das Credo der Airlines. Trotz der höchsten Produktivität in der Branche gehen die Lowcostairlines jetzt einen Schritt weiter: Mit mehr Sitzen in den Fliegern und größerem Gerät. Unter Druck geraten dadurch auch die Baureihen A319 und B737-700.

Während Vueling, Wizzair & Co schrittweise von Airbus A320 auf A321 umstellen und Southwest von Boeing 737-700 auf die größere -800, will Easyjet in ihre Flieger eine weitere Sitzreihe einbauen.

Easyjet Aibus Nr 250
Easyjets 250. Airbus, © Airbus

Nicht gespart werden soll am Reisekomfort. Die höhere Bestuhlungsdichte soll in erster Linie durch neue Slimline-Sitze erreicht werden.

So plant Easyjet zwischen Mai 2016 und Sommer 2018 die Bestuhlung ihrer gesamten A320-Flotte (derzeit 87 Einheiten) von 180 auf 186 Sitze zu erhöhen. Die Sitzkosten würden sich hierdurch um rund zwei Prozent verringern. Auch die bestellten 56 A320CEO und 100 A320NEO sollen bereits in der neuen Sitzkonfiguration geliefert werden.

Anlässlich der kürzlichen Übernahme von ihrem 250. Airbus in Hamburg bekundete Easyjet-Chefin Carolyn McCall auch Interesse an dem Airbus A321 mit 230 Sitzen.

Die texanische Southwest Airlines will indessen ihre noch offene Bestellung von 20 Boeing 737-700 teilweise oder ganz auf das größere 737-800 Modell ändern. Ebenso in Frage stehen die 30 bestellten 737-7 MAX. Sollte Southwest auch diese Order auf die größere 737-8 ändern, könnte sich dies auf das gesamte Programm der kleineren Version auswirken. Lediglich 81 von derzeit über 2.600 MAX Aufträgen betreffen die 737-7 Variante.

Erstkunde Southwest hat derzeit 447 Flugzeuge der Reihe B737-700 im Einsatz und ist damit weltweit deren größter Betreiber.

Das im Lowcost-Geschäft etablierte Sitzvolumen für 150 bis 180 Fluggäste verschiebt sich zunehmend auf Gerät mit 200 bis 230 Sitzen. So wird die IAG-Lowcosttochter Vueling im Juli ihren ersten von 10 bestellten Airbus A321 in Betrieb nehmen. Ihr folgt im Herbst mit der ungarischen Wizzair ein weiterer A320 Betreiber. Wizzair änderte im Herbst 2013 26 von 90 ihrer A320 Bestellungen auf 230-sitzige A321.

Ebenfalls auf größeres Gerät setzt Europas führender Lowcoster Ryanair. Mit der Bestellung von 200 Einheiten (davon 100 Optionen) der speziell für den Lowcost-Einsatz konzipierten Boeing 737-MAX 200 (197 Sitze) will Ryanair im Lowcost-Geschäft neue Maßstäbe setzen.

Rekordverdächtig ist auch die Bestuhlungsdichte der Dreamliner (Boeing 787-8) von Norwegian. Der skandinavische Lowcoster befördert damit auf der Langstrecke bis zu 291 Passagiere, unter anderem nach Thailand oder an die US-Westküste.
© aero.at | Abb.: Vueling | 16.05.2015 13:44

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Beitrag vom 19.05.2015 - 21:32 Uhr
Ich bin gerade erst Dt. - Kanaren geflogen; wir haben uns aufgrund des deutlich besseren Reisekomforts fuer AB stad DE entschieden, auch wenn DE mit 140 EUR round trip unverschaemt guenstiger war.
DE fliegt da immer noch mit der alten 757-300 in reiner ECO runter, mit alten Sitzen und richtig wenig Platz.

In der 738 von AB wars zu 2 in der 3er Reihe gut gemuetlich, der Flieger war aber auch nur halb voll. Die Sky interior Kabine der 738 macht einfach ein deutlich eleganteres Raumgefuehl als im A320 beim Rueckflug.

Durch den freien MIttelsitz war schon ordentlich Platz vorhanden, es war fuer mich (1,85m) ausreichend und ging. Schlecht wurde es erst, als vor mir der Sitz nach hinten gestellt wurde - das geht dann nicht mehr.

Ein freier Mittelsitz ist ine schoene Sache, aber der bringt leider im Bezug auf den Platz fuer die Knie wenig.

Ich denke das man inzwischen an einer Grenze angekommen ist - weniger Sitzabstand geht einfach nicht mehr. Trombosen kriegt man aber von 2h - 4h Flug nicht, jedenfalls nicht wenn man gsund ist.
Beitrag vom 18.05.2015 - 12:28 Uhr
So einfach ist das mit dem "selbst entscheiden" nicht.

Für den einfachen Fluggast ist bei der Buchung kaum transparent ob er in einem Flieger mit Extrembestuhlung landet oder noch etwas Überlebensraum hat.

Hat seine Airline nun die erwähnten Slim-Seats oder schleift die Brille schon an der Vorderlehne?

Der Preis ist nicht der einzige Punkt, denn der sagt nichts mehr über die erbrachte Leistung aus.
Vergleiche ich z. B. meine Flüge mit Jet Blue (A320, 4 Stunden JFK-SXM-JFK) mit meinen Flügen DUS-LPA über die selbe Flugdauer, so schneiden die Deutschen katastrophal ab. Bei Jet Blue gab es auch nix auf die Gabel, nur ein Tütchen Cräcker, aber der Sitzabstand und der daraus resultierende Komfort schlägt AB, DE oder TUI um Längen!
Und das zu einem Preis, der erheblich geringer war als die berühmte deutsche Canarenrennstrecke.

Kurzum, da die Airlines nicht während der Buchung angeben, welchen Sitzabstand du tatsächlich bekommst, hast du auch keine Möglichkeit diesen Punkt in deine Wahlfreiheit einzubeziehen...

Legehennen haben mehr Rechte auf einen Mindestraum an Bewegungsfreiheit als ein Kunde bei vielen Airlines. Für mich ist das Kriterium pitch in der ECO Klasse wichtig, bei der Auswahl einer Airline. Leider schneiden die meisten deutschen Fluggesellschaften dabei schlecht ab. Wollte man nicht mal einen Mindestabstand durch die EU für den Homo Sapiens einführen? Ist aber bestimmt der Lobbyarbeit der Airlines zum Opfer gefallen. Thromboseopfer beleben ja auch das Geschäft so mancher Klinik .

Sitze mit mehr Platz buchen, ja eine schöne Sache, aber bei LH deftiger Aufpreis. Bei Anderen Fluggesellschaften unter Umständen ein Glücksspiel.

Selbst erlebt: Flug mit GWI nach Schottland smart Tarif gebucht mit freier Sitz Wahl. Auf dem Hinflug Platz im vorderen Teil der Maschine reserviert, da dort etwas größerer pitch. Aufpreis war mir das wert. Beim Rückflug leider etwas zu spät Platz reserviert und schon bekam ich trotz Aufpreis einen Sitz, wo ich mir mit den Knien die Ohren zuhalten konnte. Intervenieren half nichts, denn ich wurde auf das Kleingedruckte hingewiesen, dort stand Sinngemäß, wenn mehr Passagiere dieses Angebot buchen als Sitze vorhanden, bekommt man die mit dem "Beklemmungsgefühl".
Mehr Kohle bezahlt und trotzdem besch... geflogen.

Noch schlimmer bei dem "Premium Veranstalter" TUI und seiner Airline. Dort wurde zu den XL Sitzen an den Notausgängen, die ersten vier Sitzreihen als Premium ECO ausgelegt. Soll heißen der pitch wurde etwas erhöht, was bedeutet alle anderen Satzreihen wurden noch enger.

Werden nun aus irgend welchen Gründen, keine Sitze gegen Aufpreis verkauft, entscheidet der Agent beim einchecken wer welchen Sitzplatz erhält. Wer Glück hat erhält einen Platz auf dem man einigermaßen einen Kanaren Flug ertragen kann, aber die große Masse muß sich mit Blutverdünnern behelfen, trotz Premium Preis für die Pauschalreise.

Bei vielen nicht deutschen Airline auf Langstrecke, finde ich Fluggesellschaften, welche mich für einen angemessenen Preis mit einem annehmbaren pitch in der ECO Klasse befördern. Nicht immer ist der Preis gei.........


Dieser Beitrag wurde am 18.05.2015 12:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.05.2015 - 18:46 Uhr
jetblue hat mehr seatpitch. das stimmt. dabei muss man auch sagen, dass man in der regel in den staaten viel weitere distanzen mit dem flieger zurücklegt, als in europa. so gibt es eher weniger flüge, die länger als 2h sind, während man in den staaten doch längere strecken mit dem flieger zurück legt. desweiteren gibt es dort auch ein höheres verlangen nach platz und auch eine höhere bereitschaft denke ich dafür mehr zu bezahlen. so gibt es von jetblue z.b. auch die mint angbote, oder von AA glaub ich b757 configs, wo alles zu gleichen teilen vorhanden ist... Die aua ist z.b. auch mit richtigen buizz sitzen in der euroaflotte gescheitert, und hat schließlich auch auf mittelsitz freilassen gewächselt... was ich damit sagen will: in europa lohnt es sich nicht, für mehr geld mehr platz anzubieten, da alle einfach auf das günstigste schauen...


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