Zentralisierung
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Lufthansa plant Radikalumbau mit flacherer Hierarchie

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Deutsche Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa steht vor einem radikalen Umbau. Wichtige Aufgaben wie die Netzplanung und das Erlösmanagement der Konzern-Fluglinien wie Lufthansa, Austrian und Swiss sollten zentralisiert werden, schreibt das "Manager Magazin" (MM) in einem am Mittwoch veröffentlichten Vorabbericht.

Zudem werde möglicherweise eine gesamte Führungsebene im Konzern gestrichen, berichtet das MM unter Berufung auf Unternehmenskreise. Anderseits solle die stärker genutzte Billigmarke Eurowings mit einem eigenen Posten im Vorstand vertreten sein.

Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte Überlegungen für eine schlankere Organisation. "Es werden aktuell Konzepte erarbeitet, um die Organisationsstruktur der Lufthansa-Gruppe weiterzuentwickeln." Ziel sei eine effizientere Organisation mit verbesserten Abläufen und Prozessen. Allerdings gebe es noch keine Beschlüsse oder Umsetzungspläne. Diese sollten frühestens im dritten Quartal vorgestellt werden.

Laut dem Magazin arbeitet die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr bei der Umorganisation mit der Unternehmensberatung McKinsey zusammen. Während der Konzern bisher stark auf die Eigenständigkeit ihrer Töchter baute, solle künftig deutlich mehr zentral erledigt werden.

Allerdings müssen die gebündelten Abteilungen Insidern zufolge nicht unbedingt bei der Mutter Lufthansa angesiedelt sein. Dem Bericht zufolge ist auch offen, inwieweit durch den Umbau Arbeitsplätze wegfallen.

Schon an diesem Donnerstag will der Konzern die Beschäftigten der Kernmarke bei einer Mitarbeiterversammlung über anstehende Veränderungen informieren. Dies soll aber nichts mit der geplanten Neuorganisation auf Konzernebene zu tun haben.

Passage-Chef Karl Ulrich Garnadt und Personalvorstand Bettina Volkens hatten die Mitarbeiter Anfang Februar darauf vorbereitet, dass die Organisation von Konzern und Passagiersparte "deutlich" flexibler und effizienter werden müsse. Entlassungen von Piloten oder eine Verkleinerung der Flotte seien jedoch "aus heutiger" Sicht nicht geplant, hieß es.

Kosten und Erlöse driften auseinander


Die Lufthansa sieht sich in Europa durch die Konkurrenz von Billigfliegern unter Druck. Auf der Langstrecke machen Fluggesellschaften vom Persischen Golf Europas größter Fluggesellschaft das Leben schwer. Die Durchschnittserlöse im Fluggeschäft seien 2014 um mehr als drei Prozent gesunken, analysierte der Vorstand.

Personalkosten und Gebühren gingen 2015 aber weiter nach oben. Den Angaben zufolge liegt das Kostenniveau im Kerngeschäft der Kranichlinie inzwischen 30 bis 40 Prozent höher als bei Wettbewerbern wie Easyjet und Turkish Airlines. Ohne Korrekturen komme die Lufthansa "in eine gefährliche rote Zone", warnte das Management.

Konzernchef Carsten Spohr baut nun verstärkt auf das Billigsegment. Neben der Tochter Germanwings startet der Ableger Eurowings mit deutlich niedrigeren Personalkosten und eigenen Airbus-Jets auf Strecken quer durch Europa.

Die erste Eurowings-Basis außerhalb Deutschlands soll ab Herbst in Wien entstehen, wie die Lufthansa am Mittwoch bekanntgab. Ursprünglich sollte es in Basel losgehen. Der Schweizer Flughafen prüfe aber weiterhin, sagte ein Sprecher.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Großbild: Boeing, Kleinbild: aero.de | 18.02.2015 13:13

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Beitrag vom 20.02.2015 - 19:07 Uhr
Verlustbringer schauen anders aus.
Ach ja, und wie?

Hierbei sprach @Meadowlands aber von der Passage, die zum Operativen Geschäft zählt und dort wurde ein Plus von 954 Millionen erwirtschaftet. So sehen Verlustbringer nun wirklich nicht aus, auch wenn manche Minisalamis oder Jod-S11-Körnchen das verzweifelt anders darstellen wollen.
Die Verlustbringer sitzen offensichtlich im Nichtoperativen Bereich der demnach ja wohl über 1,6 Milliarden verbrannt haben muss. Dort sitzen nun aber weder das Cockpit noch die Kabine, sondern eher die Finanzspezialisten und Chefstrategen, die nun wieder vom Operativen Bereich erwarten zu sparen und effektiver zu werden und am Ende gar noch am Kunden zu sparen.
Damit ist auch die Frage beantwortet, wie Verlustbringer aussehen, oder?

Dieser Beitrag wurde am 20.02.2015 19:08 Uhr bearbeitet.

Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 20.02.2015 - 17:03 Uhr
 http://www.aero.de/news-21208/Lufthansa-streicht-Dividende---Operatives-Ergebnis-unter-Prognose.html
Nach deutscher Rechnungslegung (HGB) flog Europas größter Luftverkehrskonzern im vergangenen Jahr 732 Millionen Euro Verlust ein, wie aus einer Pflichtmitteilung des Konzerns an die Börse vom Freitag hervorgeht.

Verlustbringer schauen anders aus.
Ach ja, und wie?
Beitrag vom 20.02.2015 - 05:35 Uhr
Passage Verlustbringer?

"Das Passagiergeschäft insgesamt entwickelte sich 2013 positiv und trug 495 Millionen Euro (Vorjahr: 556 Millionen Euro, inklusive Einmaleffekte) zum operativen Ergebnis bei. Swiss hatte daran einen substanziellen Anteil von 226 Millionen Euro, eine Steigerung von 22 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. "


2014, Q1-3:
"Im Geschäftsfeld Passagierbeförderung erzielte der Konzern von Januar bis September einen Gewinn von 473 Millionen Euro (-41 Millionen Euro). Die Lufthansa Passage hatte daran einen Anteil von 260 Millionen Euro (-56 Millionen Euro). Zum Ergebnis trug auch der weiterhin profitable Europaverkehr der Airline bei."

Das operative Ergebnis lag bei 849 Mio in Q1-3.

Verlustbringer schauen anders aus.


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