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Lufthansa setzt nach Gewinnwarnung auf ihre Wings-Familie

Lufthansa Airbus A320 mit Sharklets
Lufthansa Airbus A320 mit Sharklets, © Airbus S.A.S.

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FRANKFURT - Lufthansa setzt unter ihrem neuen Vorstandschef Carsten Spohr auf eine Ausweitung des Günstigflugangebots. "Lufthansa wird im Point-zu-Point Verkehr innerhalb Europas die Nummer drei sein", sagte Spohr am Mittwoch. "Das steht für mich im Fokus." Günstige Langstrecken will Spohr eventuell mit Turkish Airlines anbieten.

Lufthansa werde das auf Selbstzahler ausgerichtete Wings-Konzept stärken, setzte Spohr den ersten Wegpunkt seiner Amtszeit. Germanwings, Eurowings und ein Vorhaben unter dem Arbeitstitel "Wings/Interkont" sollen den Konzern fit halten, für den Spohr zuletzt eine Gewinnwarnung herausgeben musste.

Germanwings werde wie geplant auf 60 Flugzeuge wachsen. Eurowings stelle ihre Flotte von 23 CRJ komplett auf Airbus A320 um und werde aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien fliegen.

Im nächsten Jahr soll Eurowings zunächst zwei bis vier A320 in Basel stationieren, ihrer ersten Basis für paneuropäische Linien. "Swiss wird sich aus Basel zurückziehen und Eurowings den Markt überlassen", sagte Spohr.

In Basel trifft Eurowings direkt auf Easyjet, was einen knallharten Preiskampf vermuten lässt.

Um auf der Kostenseite mitzuhalten setzt Lufthansa auf eine günstige Bereederung der Eurowings-Flotte. Laut Spohr habe Eurowings "bei den Crews" einen Kostenvorteil von 20 Prozent gegenüber der KTV-gebundenen Plattform Germanwings.

Auf der anderen Seite wird Lufthansa einiges Geld in die konsequentere Verfolgung der Günstigstrategie investieren: von den 23 A320 für Eurowings sollen nur 13 Flugzeuge aus der Konzernflotte abgezweigt werden. Zehn A320 werde Eurowings als Neugerät erhalten.

Doppelstrategie für günstige Langstrecken

Spohr gab am Mittwoch auch für die Langstrecken eine Billiglosung aus. Lufthansa partizipiere bislang unzureichend an privat motivierten Interkontflügen zu "Warmwasserzielen" und in sekündäre Märkte in China und Indien, sagte Spohr.

75 Prozent aller Interkontinental-Flugreisen seien privat motiviert, das Segment entwickele sich dynamischer als der von Geschäftsreisenden dominierte Premiumsektor.

Eine "Wings/Interkont"-Plattform werde Ende 2015 anfänglich mit sieben gebrauchten Airbus A330 oder Boeing 767 ausgestattet, um den Touristikmarkt für Lufthansa unter einer separaten Marke zu öffnen. Spohr deutete in diesem Zusammenhang eine neue Kooperation mit Turkish Airlines an.

Es könnte neben der Partnerschaft bei SunExpress "ein weiteres Joint Venture mit Turkish Airlines" für die Langstrecke geben, sagte Spohr. "Das ist die Partei, mit der wir am weitesten sind." Lufthansa könne das Vorhaben aber auch alleine stemmen. Eine Entscheidung werde bis Jahresende fallen.

Günstige Langstrecken auf der neuen Betriebsplattform sollen zunächst von München, Düsseldorf oder Köln starten.

Ab Frankfurt will Lufthansa einige Günstiglinien unter der eigenen Marke anbieten. "Es gibt Märkte, auf denen das LH-Produkt richtiger ist", sagte Spohr. Der Vorstand verhandele mit den Gewerkschaften für diesen Zweck über einen längeren Betrieb bis zu 13 älterer A340-300, die auf 300 Sitze umgerüstet werden sollen.

Spohr plant, die unterschiedlichen Wings-Airlines der Lufthansa-Gruppe in einer eigenen Holding zusammenzulegen, die ihren Sitz vermutlich nicht in Deutschland haben wird.
© aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt | 09.07.2014 14:34

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Beitrag vom 10.07.2014 - 22:41 Uhr
@marbu
Wenn Sie meinen Kommentar genau lesen werden Sie feststellen, dass ich mit Aktie FRA die Fraport Aktie meinte und nicht die LH Aktien. Inhaltlich macht alles andere auch keinen Sinn. Nochmals in Kurzfassung, wenn das Konzept von Herrn Spohr erfolgreich ist, wird es zwangsweise zu einer Reduzierung der Flugbewegungen der LH ind FRA kommen, denn die Wings haben ja dann konzernintern in FRA Flugverbot und befördern PAXE via P2P um FRA herum. Die Langstecke übernimmt eine neue billig Worldwings. Die Langstrecke via FRA wird dann von LH ausgedünnt, weil die Region Rhein-Main nicht einmal 50% aller PAXE in FRA ausmachen, wie soll dann die Langstreckevon LH via FRA voll werden. LH hat aktuell einen Anteil von ca 60% an allen Flugbewegungen in FRA, wenn dieser Teil schrumpft freut das die Aktionäre von FRA nicht besonders, ich denke Sie können mir zustimmen.
Beitrag vom 10.07.2014 - 12:06 Uhr
Jaja lieber 4 U-Pilot, da ist überwiegend heiße Luft in dem "Gesamtkonzept".
Man kann deutlich erkennen, daß nach dem Abgang von Herrn Franz, Frau Menne und Herr Spohr die Kasse gezählt haben. Da war deutlich weniger drin, als von Franz kommuniziert. Wer an einen jährlichen preisbedingten Umsatzverlust von nur 1 % glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Ich schätze das Thema auf mindestens 3 % jährlich ein.
Notorische Denkfehler beim Flugzeugeinkauf für den Konzern der Abteilung Buchholz, die immer nur für Teilflotten denkt, zb. CS für Swiss, verschlimmern die Aussichten. Gewerkschaften, die an einzelnen Modellen, ja bis in die Registrierung hinein, sich klammern, lassen einen neutralen Dritten sprachlos werden.
Wartung ist sicher Kerngeschäft und Catering von mir aus auch, wenn die Rendite 6 % erreicht.Nicht zu vergessen die eigene Softwareentwicklung. Die kann man auf keinen Fall anderen überlassen. Richtig eingesetzt und weiterentwickelt ist sie auch dann eine Cashcow, wenn man sie niemandem anderen (auch sogenannten befreundeten Gesellschaften nicht) zur Verfügung stellt.
Schließlich glaube ich nicht, daß Herr Kotil die LH als befreundetes Unternehmen sieht, eher das Gegenteil ist der Fall. Vorsicht an der Flugzeugtreppe!!
Beitrag vom 10.07.2014 - 09:02 Uhr
Herr Spohr hat ja bereits sehr gute Ideen geliefert und erfolgreich umgesetzt in seiner Zeit als Passage Vorstand- da fallen einem u.a das Projekt LH Italia und die Berlin Strategie der LH ein. Das 4U ein Erfolg íst, liegt sicher im Auge des Betrachters. Viele Strecken werden eingestellt (vor allem in TXL) oder deutlich ausgedünnt, die Preise ständig erhöht. Letztes Jahr Sprach man davon, dass 4U 90 Flieger haben wird, jetzt soll in der gestern vorgestellten Präsentation die Flotte auf bis zu 60! Flieger ausgeweitet werden?? Ein Erfolg? Das mit den Streckenstreichungen und Flottereduzierungen hätte LH das selbst hinbekommen. Das Projekt Wings wäre die richtige Antwort vor 15 Jahren gewesen (aus welcher Zeit es auch stammt). Jetzt sind andere Ideen
gefragt. Kann mir mal jemand bitte erklären, wie man aus dem Stand heraus die Nr3 im europäischen Markt mit nur 24 Fliegern bei EW werden will? Selbst mit 4U zusammen kommt man nicht auf die Nr. 3.


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