Durchbruch im Tarifkonflikt
Älter als 7 Tage

Lufthansa und Piloten einigen sich in allen Punkten

FRANKFURT - Fünf Jahre lief die Tariffehde zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit heiß. Jetzt sind sämtliche Streitpunkte auf einen Schlag vom Tisch. Die neuen Vereinbarungen zu Gehältern und Betriebsrenten sollen bis Juni 2022 gelten, teilte Lufthansa am Mittwoch in Frankfurt mit.

Nach 14 Streikrunden seit 2012, die den Konzern 500 Millionen Euro kosteten und das Vertrauen der Passagiere reichlich anknacksten, konnten Lufthansa und die Piloten den Knoten zerschlagen. Eine Grundsatzvereinbarung für einen "neuen sozialpartnerschaftlichen Ansatz" sehe folgende Eckpunkte vor:
  • Den Abschluss langjähriger Vergütungs-, Mantel- und Übergangs- und Altersversorgungs-Tarifverträge mit einer Laufzeit bis mindestens Juni 2022.
  • Die Umstellung zukünftiger Ansprüche auf Altersversorgung von einem System garantierter Auszahlungen (Defined Benefit) auf ein System garantierter Beiträge (Defined Contribution) sowie die sukzessive Anhebung des Ausscheidealters im Rahmen der Übergangsversorgung auf durchschnittlich 60 Jahre.
  • Produktivitätsverbesserungen für aktuelle Mitarbeiter und Neueinsteiger sowie die Einführung einer neuen Vergütungsstruktur.
  • Vereinbarte und zeitlich gestaffelte Gehaltserhöhungen von insgesamt 11,4 Prozent und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern für eine Laufzeit von Mai 2012 bis Juni 2022.
Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Lufthansa

Die Piloten akzeptieren also (wie zuvor die Flugbegleiter) unter anderem die Umstellung der Betriebsrenten auf Festbeiträge. Bislang hatte Lufthansa die absolute Höhe der Zahlungen garantiert und damit das Zinsrisiko übernommen. Die Neuregelung wirkt nun schon im Geschäftsjahr 2017 entlastend auf die Bilanz.

Konzern macht Zugeständnisse

Durch die Maßnahmen strebe man gemeinsam "eine signifikante Senkung" der durchschnittlichen Cockpitstückkosten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings an, erklärte Lufthansa. Im Gegenzug gibt der Konzern den KTV-Piloten längerfristige Garantien, insbesondere für:
  • Eine Bereederung von mindestens 325 Flugzeugen der zuletzt 334 Maschinen bei den genannten Fluggesellschaften mit Cockpitpersonal des Konzerntarifvertrags.
  • Eine Schaffung von mindestens 600 Kapitänsanwärterstellen im Konzerntarifvertrag bis Ende 2022 und perspektivisch die Einstellung von mehr als 700 Nachwuchsflugzeugführern (NFF).
Noch im Laufe dieses Jahres sollen alle Details der verschiedenen Tarifverträge ausgestaltet werden. Man strebe "langfristigen Tariffrieden" an.

Lufthansa und die Vereinigung Cockpit hatten im Februar einen Schlichterspruch zu Gehaltsfragen, der 8,7 Prozent Plus nebst 6.000 Euro Einmalzahlung bis 2019 vorsah,  jeweils nur zähneknirschend akzeptiert. Im Anschluss hatte Lufthansa gedroht, 40 neue Flugzeuge in eine nicht KTV-gebundene "Zweit-Lufthansa" auszulagern, um die Kosten zu kompensieren.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 15.03.2017 10:43

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Beitrag vom 17.03.2017 - 14:38 Uhr
@ Bullshark

@Gordon
Sorry, jetzt mal Butter bei de Fisch
In welchem Bereich arbeiten Sie?
Warum sind Sie zufrieden, wenn eine Mitarbeitergruppe mit Minus abschliesst?

Warum fragen Sie eigentlich nicht, warum Runway, Pilot Response, A300-600 und Viri mit der Vereinbarung zufrieden sind? Da sind ja auch direkt Betroffene dabei, das müsste doch auch für Sie viel interessanter sein als meine Meinung!
Beitrag vom 17.03.2017 - 14:19 Uhr
Sehr geehrter Gordon
Sie scheinen sich ja für Ihre Arbeit zu schämen...

Wieso?


Und wenn sich die anderen alle nicht gefreut hätten, würden Sie sich auch nicht freuen?
Ich fragte WARUM Sie zufrieden sind, und als antwort kommt warum nicht.

Ich freue mich, weil ich glaube, dass durch die vereinbarte Kostensenkung ein wichtiger Schritt zur Konkurrenzfähigkeit der Lufthansa geschaffen wurde. Dass diese Vereinbarung u.a. von der VC vor der Bilanzpressekonferenz veröffentlich (und CS gut dastehen ließ), lässt für mich den Rückschluss zu, dass die VC selbst die Notwendigkeit dieser Vereinbarung sieht - und das freut mich auch.
Es gibt LH Luft, gegen M3 anzufliegen, FR in FRA Paroli zu bieten und die überfällige Flottenerneuerung zu forcieren. Außerdem werden bei LH Arbeitsplätze gesichert.

Besser so?


Ich fragte ob Sie auch mal Kontakt zum Kunden, den Leuten an der Front oder dem Produkt haben - sie kommen mit befragungen...

Ich kenne persönlich ein paar Kunden und beruflich mehrere Piloten und Flugbegleiter. Manchmal sitze ich auch in Flugzeugen. Auch schon im NEO, allerdings weiß ich die Reihe nicht mehr. Mir ist jetzt nichts groß aufgefallen, allerdings habe ich auch einen langen Oberkörper und kürzere Beine. Mehr Körperwerte erfahren Sie aber jetzt nicht mehr.

Die Bordbefragungen sind trotzdem ein wichtiges Indiz für die Qualität des Produktes.


Und da sehen Sie das ganze Problem:
Aus dem Glaskasten kommt nix!
Keine klare Führung
Alle Projekte die Geld sparen könnten werden vom Controlling zu Tode gerechnet!

Welche Projekte meinen Sie? Raus mit der Sprache!
Beitrag vom 17.03.2017 - 13:20 Uhr
Sehr geehrter Gordon
Sie scheinen sich ja für Ihre Arbeit zu schämen...

Und wenn sich die anderen alle nicht gefreut hätten, würden Sie sich auch nicht freuen?
Ich fragte WARUM Sie zufrieden sind, und als antwort kommt warum nicht.

Ich fragte ob Sie auch mal Kontakt zum Kunden, den Leuten an der Front oder dem Produkt haben - sie kommen mit befragungen...

Und da sehen Sie das ganze Problem:
Aus dem Glaskasten kommt nix!
Keine klare Führung
Alle Projekte die Geld sparen könnten werden vom Controlling zu Tode gerechnet!

Aber danke für keine klare Antwort!!


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