Floriade 2012
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Man findet einschlägige Beiträge von über 30 Ländern. Besonders stolz ist Venlo auf den Beitrag aus der Volksrepublik China, einem Land, das auf eine Jahrtausende alte, großartige Gartenbau-Tradition zurückblicken kann.
Schon von weitem sichtbar ist der Innovationsturm, ein riesiges, 70 m hohes, torähnliches Gebäude, beeindruckendes Wahrzeichen der gelungenen Garten-Ausstellung. Er wurde von dem berühmten niederländischen Architekten Joe Coenen entworfen und wird nach Ende der Expo das Zentrum des Greenparks Venlo bleiben.
Der Park ist nachhaltig angelegt und soll später als Beispiel gelungener Symbiose von Leben und Arbeit im Grünbereich dienen. Das gilt natürlich auch für dieses Gebäude, welches über eine ausgeklügelte Energiespartechnik verfügt und bis zu 30% des sonst üblichen Energiebedarfs für derartige Gebäude einspart.
Die Floriade ist vom 5. April bis 7. Oktober 2012 in Limburg, der südlichsten Provinz unseres Nachbarlandes, geöffnet. Man staunt über den Fortschrittsgeist der Niederländer, der sich wie aus der Erde gestampft hier etabliert hat.
Die Gegend um Venlo, zusammen mit der der benachbarten deutschen Region Niederrhein, gehört zu den größten Gartenbaugebieten Europas, deshalb nimmt es nicht Wunder, dass hier ein solcher, in die Zukunft weisender Akzent vom Niederländischen Gartenbaurat beschlossen wurde.
Das Floriadegelände in Venlo ist 66 Hektar groß (wie 100 Fußballplätze) und ist in fünf Erlebnis- und Themenwelten unterteilt: "Environment", "Green Engine", "Education & Innovation", "Relax & Heal" sowie "World Show Stage". Jede "Welt" hat eine eigene Kulisse, ein eigenes Programm und eigene Veranstaltungen.
Diese anspruchsvollen Themen lassen schon erkennen, dass den Besucher nicht das übliche Blumenmeer erwartet, sondern auch die Auseinandersetzung mit der Gartenphilosophie und die gestalterische Beschäftigung mit diesen Themenkreisen.
In den unterschiedlichen "Welten" erlebt man die Natur jeweils auf eine andere Weise. Eine Reihe temporärer Pavillons, die über das weitläufige Floriadegelände verteilt sind und für die Besucher zur Auswahl stehen, beherbergen spezielle Restaurants, Werbe- und Verkaufsflächen. Das Ganze ist zweckmäßig und mit calvinistischem Kalkül erstellt.
Das neue Gelände ist noch nicht in den Navigationsgeräten verzeichnet. Von Venlo kommend, sollte die Anfahrt besser ausgeschildert werden, das Gelände liegt außerhalb im Nordwesten der Stadt. Dort angekommen, empfängt den Besucher eine reibungslose Organisation.
Von riesigen Parkarealen wird man mit regelmäßig verkehrenden Shuttlebussen zum Ausstellungsgelände befördert, hat aber dann noch einen langen Fußweg über eine elegant geschwungene Fußgängerbrücke über die Autobahn A73 bis zum Wahrzeichen, dem Innovaturm (Kurzform), dem eigentlichen Ausgangspunkt zur Ausstellung, zurückzulegen.
Eine Fahrt mit der eigens für die Expo angelegten, original österreichischen Kabinenseilbahn (5 €), mit 1,1 km die längste in Holland, ist jedenfalls empfehlenswert. Man erhält so einen Überblick über das ausgedehnte Gelände und kann sich von oben bestimmte Regionen zum Besuch aussuchen. Der Rückweg kann dann durch ein ursprüngliches Wäldchen führen, aus dem früher sog. "Sechsfüßer" für den Bergbau gewonnen wurden.
Für Behinderte stehen ausreichend Transportmittel zur Verfügung, die Betreuung ist perfekt. Ein Beispiel für das ausgeprägte Fürsorgedenken unserer Nachbarn. Die Floriade soll allenthalben in bester Erinnerung bleiben, diesen Vorsatz der Initiatoren spürt man förmlich.
Die Gärten sind schön angelegt, man kann sich beispielhaft Vorlagen für den eigenen häuslichen Bereich holen. Aber auch für Fachleute finden sich gestalterische Anregungen und professionelle Umsetzungsmöglichkeiten.
Mehr möchte ich nicht verraten, eine gewisse Neugierde sollte der Besucher schon mitbringen. Für an den genannten Themen Interessierte lohnt sich der Besuch jedenfalls.
© Prof. Dr. Claus Schwarze, Köln | Abb.: Floriade 2012 | 04.06.2012 10:58
Kommentare (2) Zur Startseite
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Das ist ein bischen, als druckte die neueste "Garten und Landschaft" einen ausführlichen Bericht über die 777-9X.
Aber lustig ist das schon.