ATSB
Älter als 7 Tage

Qantas greift nach zwei nassen A380 zum Klebeband

ATSB
Der Übeltäter: Wasseranschluss in die Bordküche der Business Class, © ATSB

Verwandte Themen

SYDNEY - Auf Qantas Flug QF94 von Los Angeles nach Melbourne wurde es am 2. Juli für die Passagiere in der Economy Class ziemlich nass. Aus dem Oberdeck der A380 VH-OQD tropfte Wasser, zuerst wenig, dann immer mehr. Die Qantas Technik ging der Sache nach - und flutete tags drauf die Ersatzmaschine.

Als eine Flugbegleiterin in der Bordküche der Business Class kurz nach dem Start heißes Wasser laufen ließ bemerkte sie, wie sich am Boden eine Lache bildete. Durch das sofortige Abdrehen eines Ventils in der Zuleitung konnte das Problem nicht behoben werden.

"Die erste Untersuchung durch die Technik hat ergeben, dass sich ein Anschluss an der Stelle gelockert hat, an der die Wasserleitung aus dem Boden in die Bordküche führt", schließt Australiens Ermittlungsbehörde ATSB in ihrem aktuellen Monatsbericht die Fallakte.

Vermutlich hätten sich Textilstreifen eines Wischmops, wie ihn das Reinigungspersonal verwende, am Rohr verheddert und die Anschlussmutter gelöst. Der hinzugerufene Erste Offizier habe den gelockeren Anschluss noch in der Luft bemerkt wieder festgeschraubt.

Bis die Kabinencrew den Wasseraustritt über den Hauptschalter stoppen konnte hatten allerdings bereits gut 700 Liter Wasser die Kabine geflutet - etwa die Hälfte des für den Flug nach Melbourne aufgetankten Vorrats. Die Piloten entschlossen sich daher zur Rückkehr nach Los Angeles.

Am nächsten Tag sollten die Passagiere schließlich mit einer zweiten A380 nach Melbourne reisen. Vorsichtshalber sah sich ein Qantas-Techniker den im anderen Flugzeug leckgeschlagenen Anschluss in der Ersatzmaschine noch einmal an. Bei der Überprüfung vor dem Boarding habe sich der Anschluss erneut gelöst, schreibt das ATSB.

Leck in Qantas A380, © AP, YouTube

Aus dem unter Druck stehenden System sprudelte wieder Wasser in die eben noch abflugbereite A380-Kabine. Der Start der Ersatzmaschine habe sich dadurch um eine Stunde verzögert - der (mutmaßlich ebenfalls nasse) Techniker musste erst selbst zum Wischmop greifen.

Damit sich die Posse nicht ein drittes Mal wiederholt hat Qantas die Anschlüsse in ihrer gesamten A380-Teilflotte mit einem stabilen Tape abgeklebt. Airbus arbeite inzwischen an einer vorläufigen und an einer dauerhaften Lösung für das Problem.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 24.10.2014 10:24

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 29.10.2014 - 20:52 Uhr

Ich habe heute zufäälig mit der entsprechenden Fachabteilung zu tun gehabt, die Bögen/Rohre sind mit Absicht so gelegt, das hat Gründe im Schwingungsdämpfungsverhalten, was auch bei Turbulenzen zum Tragen kommt, da auch die Küche in allen Achsen nicht komplett starr ist.

Die genauen Berechnungen kann/werde ich natürlich nicht vorlegen, zumal ich sie erst besorgen müsste. (Betriebsgeheimnis)

Gruß aus EDHI

Na,da bin ich ja beruhigt.Der Klempner hatte keinen schlechten Tag.Es soll so toll aussehen...
Ist natürlich doof,dass die Australier jetzt ein Bild mit diesen ganzen geheimen Details einfach ins Netz stellen.
Da kann sich die Konkurrenz ja die Hände reiben...

Vermutlich ist der Waschgang für die ganzen Kabel,speziell die
super Aluminium Kabel,auch gewollt.Time will tell.

Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 27.10.2014 - 15:05 Uhr
Ich schliesse mich der Meinung von jos und Jupp01 an: Ideal ist anders. Auch wenn die Schelle +/-8° ausgleichen kann, sollte das Rohr dennoch wie jos erwähnt waagerecht verlaufen.

Eine kleine Korrektur: Die Schelle in der von SDFlight geposteten Abbildung ist für einen Druck von 8.6 bar (125 PSIG) ausgelegt, nicht für 380 bar.

@Opus Dominus: Weshalb ein Splint zielführender ist als das Klebeband müssten sie aber noch erläutern. Letzteres funktioniert doch und ist schnell und günstig angebracht?


Ich habe heute zufäälig mit der entsprechenden Fachabteilung zu tun gehabt, die Bögen/Rohre sind mit Absicht so gelegt, das hat Gründe im Schwingungsdämpfungsverhalten, was auch bei Turbulenzen zum Tragen kommt, da auch die Küche in allen Achsen nicht komplett starr ist.

Die genauen Berechnungen kann/werde ich natürlich nicht vorlegen, zumal ich sie erst besorgen müsste. (Betriebsgeheimnis)

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 26.10.2014 - 22:55 Uhr
Ich schliesse mich der Meinung von jos und Jupp01 an: Ideal ist anders. Auch wenn die Schelle +/-8° ausgleichen kann, sollte das Rohr dennoch wie jos erwähnt waagerecht verlaufen.

Eine kleine Korrektur: Die Schelle in der von SDFlight geposteten Abbildung ist für einen Druck von 8.6 bar (125 PSIG) ausgelegt, nicht für 380 bar.

@Opus Dominus: Weshalb ein Splint zielführender ist als das Klebeband müssten sie aber noch erläutern. Letzteres funktioniert doch und ist schnell und günstig angebracht?


Dieser Beitrag wurde am 26.10.2014 23:00 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden