Derzeit liefert Airbus die A320neo nur mit Antrieben von Pratt & Whitney aus, in denen sich noch unerwünschte thermische Prozesse abspielen. Qatar Airways lehnt die Auslieferungen unter diesen Umständen kategorisch ab und will auch nicht auf das alternativ angebotene CFM-Triebwerk ausweichen.
"Wir können nicht warten", sagte Al-Baker. A320neo sind in Kombination mit dem CFM LEAP-1A erst im nächsten Jahr verfügbar, Qatar Airways brauche aber jetzt Flugzeuge. "Wir haben kein Problem damit, einen anderen Flugzeugtyp zu nehmen, solange wir damit unsere Wachstumspläne erreichen." Die aktuelle Boeing 737 mit CFM56-Antrieb sei "eine Option".
Nach "Reuters"-Informationen erwägt die zweitgrößte Golfairline, kurzfristig vier bis sechs Boeing 737 zu beschaffen, um erstmal über das Jahr zu kommen. Qatar Airways hat sich für 2016 einem enormen Kapazitätsausbau von 30 Prozent verschrieben und plant unter anderem 30 neue Großraumflugzeuge ein.
Fabrice Brégier und Akbar Al-Baker, © aero.de
Al-Baker drohte bereits mit einer Rücknahme des 6,4 Milliarden US-Dollar schweren Auftrags für bis zu 80 A320neo, soweit die Kühlungsproblematik der Pratt-Antriebe nicht zeitnah abgestellt werde. Qatar Airways will Leerlaufzeiten am Boden nicht in Kauf nehmen, die nötig sind, um die Triebwerke gleichmäßig zu temperieren.
"Qatar Airways gehört zu unseren anspruchsvollsten Kunden", äußerte sich Airbus-Chef Fabrice Brégier vergangene Woche in Singapur und stellte eine Verfügbarkeit mangelfreier Triebwerke über den Sommer in Aussicht.
Doch laut "Reuters" droht auch an anderer Stelle Ungemach - an der A320neo seien nicht näher beschriebene Hydraulikprobleme aufgetreten. Airbus ging hierauf zunächst nicht ein - es sei geplant, alle Kinderkrankheiten bis Sommer abgestellt zu haben und dann die Auslieferungen zu beschleunigen.
Langsam wird es auf den Stellflächen der Werke Hamburg und Toulouse eng - rund 30 fabrikneue Serien-A320neo stauen sich vor Hallen.
Nachdem sich Qatar Airways mit knapp 10 Prozent am British-Airways-Konzern IAG beteiligte, steht die Airline vor weiteren strategischen Investitionen.
Eine Entscheidung über einen Einstieg bei der italienischen Gesellschaft Meridiana werde bis Ende Juni fallen, sagte Al-Baker. Qatar Airways habe sich mit der marokkanischen Regierung zudem auf eine Beteiligung an Royal Air Maroc zwischen 25 und 49 Prozent verständigt.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus, Großbild: aero.de | 25.04.2016 20:31
Kommentare (10) Zur Startseite
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Ach die Probleme werden zu lösen sein ist nun mal vieles neue an den Triebwerken da kann sowas schon mal passieren.
Schätze in spähtestens 6 Monaten stehen die A320Neo bei Qatar auf dem Hof .
Wenn man ihnen glauben schenken kann sind Sie angeblich schon mehrmals mit der 787 geflogen.
Es wundert mich das Sie noch schreiben können da ja das Flugzeug so unsicher ist.
Wie haben Sie das überlebt?
Und an was stellen Sie fest das die A 350 die bis jetzt in geringer Stückzahl fliegt viel sicherer sei als die 787 die schon über 400 mal ausgeliefert wurde,auch Qatar hat schon 27 B787 im täglichen Einsatz.
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