Langstreckenpassagiere würden bereits in fünf Jahren mit Günstigfliegern, "vor allem mit easyJet und uns", an die Drehkreuze reisen und dort auf einen Interkontflug umsteigen, orakelte O`Leary in London. IAG, Lufthansa und Air France-KLM könnten sich so "auf ihre profitablen Langstrecken konzentrieren".
Fast reflexartig versicherte Lufthansa am Donnerstag, dass es nicht zu einer Zusammenarbeit mit Ryanair kommen werde. "Unsere Kunden erwarten auch in der Zukunft auf Zubringerflügen guten Service, Qualität und zuverlässige Verbindungen", sagte ein Lufthansa-Sprecher der Agentur "Reuters".
IAG, Lufthansa und Air France-KLM setzen im Europa- und Zubringernetz auf eigene Günstigableger.
O`Leary will seinerseits ein Stück weit weg von den Regionalflughäfen. Ryanair werde künftig mehr Sekundärflughäfen und Hubs in ihr Flugprogramm nehmen, streute O`Leary bereits in den vergangenen Monaten.
Bis 2017 werde das Streckennetz um 20 zentrale Flughäfen erweitert und das Ryanair-Produkt attraktiver für Geschäftsreisende. "Vielleicht waren wir in der Vergangenheit billig und ein bisschen fies", sagte O`Leary. Die Airline unternehme viel, "damit wir billig bleiben und dabei ein bisschen netter sind".
Aus Kostengründen schließt Ryanair zwar vorerst Flüge nach London-Heathrow, Paris CDG oder Frankfurt aus, will statt nach Memmingen aber möglichst bald direkt nach München fliegen. Im Sommer 2015 nimmt Ryanair erstmals auch den Flughafen Stuttgart ins Programm.
Ryanair und Flughafen werben um Langstrecken von Stansted
An die neue Zubringerstrategie tastet sich Ryanair an ihrem Heimatflughafen London-Stansted heran. Stansted habe einen "Einzugsbereich von einer Million Passagiere" allein für potenzielle Flüge nach New York, sagte Flughafenchef Andrew Harrison bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit O`Leary.
Ryanair und der Flughafen verhandelten als Team mit Fluggesellschaften aus den Vereinigten Staaten und Golfairlines über Flüge nach Stansted, wo Ryanair ein umfangreiches Flugangebot in ihr europäisches Netz unterhalte. Codeshare- oder Interlining-Abkommen seien aber nicht angedacht.
Den Aufbau eigener Langstrecken verfolge Ryanair zwar noch, es fehle aber an geeignetem und verfügbaren Gerät, sagte O`Leary. Für eigene Langstrecken brauche Ryanair eine Flotte von "30 bis 50" Flugzeugen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren geliefert würden.
Ryanair will bis 2024 von 90 Millionen auf 160 Millionen Jahrespassagiere wachsen. Für Deutschland hat sich O`Leary besonders ehrgeizige Ziele gesteckt: hier will Ryanair ihren Marktanteil schon in den nächsten vier Jahren von 4 auf 15 bis 20 Prozent erhöhen und Air Berlin hinter sich lassen.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 23.01.2015 10:41
Kommentare (12) Zur Startseite
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Stellt Dir vor, Du bist der Boss von München-Süd (im Volksmund Memmingen),oder Frankfurt-Hahn... Dann kommt dieser MOL, der "heulte" doch wg. des sogenannten Hahntalers, will alles ganz einfach und billig haben, um die Gebühren zu drücken und nun geht er nach FFM und bezahlt die normalen Gebühren?
Dann kann man doch die Preise auch in... und die Nebenbedingungen anpassen.
MOL hatte sich schon etwas gedacht, als er AIR Lingus kaufen wollte!
Wenn der Druck durch Raynair oder Norwegian steigt, wird das nicht ohne Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt bleiben. Die Vertragsmodelle von Raynair oder Norwegian werden sich durchsetzen.
LH, BA etc. können nicht verhindern, dass die "Billiganbieter" auch in Frankfurt etc. Tagesrandflüge realisieren können!
So, und jetzt liebe Foren Mitglieder könnt ihr mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
Liebe Grüße