Flug WN1380
Älter als 7 Tage

Passagierin stirbt nach Zwischenfall bei Southwest Airlines

PHILADELPHIA - Notlandung in Philadelphia: An einer Boeing 737-700 von Southwest Airlines zerlegte sich auf einem Flug vom New Yorker La Guardia Airport nach Dallas das linke Triebwerk in seine Einzelteile. Metallsplitter trafen ein Fenster, der Kabinendruck fiel ab. Eine Passagierin kam ums Leben.

An Bord der 737-700 N772SW müssen sich am Dienstag dramatische Szenen abgespielt haben. Westlich von Philadelphia "hörten wir plötzlich diesen lauten Knall", sagte Passagier Kristopher Johnson "CNN". "Die Sauerstoffmasken lösten aus." Sofort drehen die Piloten nach Philadelphia ab und erklären einen Notfall.

Zwischenfall auf Southwest Airlines Flug 1380, © Matt Tranchin

Splitterteile des zerstörten CFM56 bohrten sich in den Rumpf und durch ein Fenster. "Medizinisches Personal an Bord hat sich um eine verletzte Passagierin gekümmert", sagte Johnson.

Die Frau wurde laut Augenzeugen vom Sog des Druckunterschieds erfasst und zum Teil aus dem Fenster gesogen. Passagiere und Flugbegleiter eilten zur Hilfe und zogen sie zurück in die Kabine. Zur selben Zeit leiteten die Piloten einen steilen Sinkflug ein, um den Kabinendruck auszugleichen.

Es gebe einen Todesfall, sagte ein Vertreter der Nationalen Behörde für Transportsicherheit am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Die Frau sei im Krankenhaus verstorben. Nach Angaben der Feuerwehr erlitten sieben Menschen leichte Verletzungen, sie mussten aber nicht im Krankenhaus behandelt werden.

An Bord des Fluges befanden sich nach Angaben von Southwest Airlines 143 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder. Einsatzkräfte der Flughafenfeuerwehr löschten das linke CFM-Triebwerk mit Schaum.

Bei einer ersten Inaugenscheinnahme des Flugzeugs fanden Experten der US-Flugbehörde NTSB Hinweise auf Bruchschäden, mutmaßlich bedingt durch Materialermüdung, an einer Fanschaufel vor. Die genaue Unfallursache soll eine Ermittlung klären. Southwest Airlines kündigte noch am Dienstag Sonderinspektionen der Triebwerke an.

Zwischenfall 2016

Für Southwest Airlines ist es der zweite schwere Zwischenfall mit einem CFM56 innerhalb von zwei Jahren. Am 27. August 2016 drehte eine 737-700 der Airline nach einem Triebwerksschaden im Flug nach Pensacola ab. Trümmer des Triebwerks hatten ein 13 mal 41 Zentimeter großes Loch unterhalb der Fensterreihe in den Rumpf geschlagen und zu einem Druckabfall geführt.

Auf Flug 3472 gab es keine Verletzten. Das NTSB machte später den Ermüdungsbruch einer Fanschaufel als Unfallursache aus.

Zwischenfall auf Southwest Airlines Flug 1380, © CNN
© aero.de | Abb.: Matt Tranchin | 17.04.2018 19:49

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Beitrag vom 22.04.2018 - 21:16 Uhr
Im übrigen sind nur Fan-Schaufeln bestimmter Teile-Nummern betroffen.
Was erklären dürfte, dass nicht jede 737NG betroffen ist.
Beitrag vom 22.04.2018 - 21:12 Uhr
@fbwlaie
Die Anzahl der ECs sind also gar nicht relevant. Es müssten die Schaufeln gemäss ihere individuellen Nutzung überprüft werden (bzw. ggf. dürften defekte Bläserschaufen nur durch neuere ersetzt werden).

Die EC sind insofern relevant, da ab 30.000 EC eines Engines jede Fan-Schaufel zu kontrollieren ist.
Bei weniger 30.000 EC geht's beim Inspektionsintervall um die konkreten Zyklen jeder Schaufel.
Beitrag vom 22.04.2018 - 20:39 Uhr
Ob es deshalb zu einem Todesfall gekommen ist, ist noch nicht geklärt.
An anderer Stelle wurde daraufhingewiesen, dass die Bläserschaufen auch mal einzeln ausgetauscht werden.
Die Anzahl der ECs sind also gar nicht relevant. Es müssten die Schaufeln gemäss ihere individuellen Nutzung überprüft werden (bzw. ggf. dürften defekte Bläserschaufen nur durch neuere ersetzt werden).


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