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Sri Lanka verkauft Geisterflughafen nach Indien

Mattala Rajapaksa International Airport
Mattala Rajapaksa International Airport, © Adbar, CCBYSA

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COLOMBO - Kredite aus China ermöglichten der Regierung Sri Lankas den Bau eines zweiten internationalen Flughafens. Der Mattala Rajapaksa International Airport (MRIA) sollte Colombo entlasten und den Tourismus im Südosten Sri Lankas beleben. Jetzt steht der spärlich genutzte Flughafen vor dem Verkauf.

Eine Million Passagiere Anfangskapazität plus Ausbaureserve auf sechs Millionen Fluggäste: MRIA ist kein kleiner Airport. Doch nach der Eröffnung vor vier Jahren blieben erst die Passagiere und dann die Airlines weg.

Die staatseigene SriLankan durfte sich nach einem Regierungswechsel 2015 vom Flughafen zurückziehen. "Die Wahrheit ist, dass Mattala International überflüssig ist und SriLankan von ihrer Umstrukturierung ablenkt", brachte das Management seine Erleichterung darüber in einer Presseerklärung zum Ausdruck.

An manchen Tagen landen in Mattala International nicht mehr als ein oder zwei Flugzeuge - gerade einmal 52.000 Passagiere nutzten den Flughafen im laufenden Jahr. Mit einer Spange über Colombo sorgt derzeit nur noch Flydubai für etwas internationalen Flugbetrieb am MRIA.

Seit vergangenem Jahr steht der Neubau zum Verkauf und könnte jetzt für 205 Millionen US-Dollar den Besitzer wechseln. So viel biete eine indische Firma für einen 70-Prozent-Anteil am Flughafen und eine Betriebskonzession für die nächsten 40 Jahre, teilte die Luftfahrtbehörde Sri Lankas mit. Das Angebot werde dem Parlament zur Entscheidung vorgelegt.

Vielleicht war Sri Lanka mit dem Flughafen einfach einige Jahre zu früh dran: die Hambantota Region, in der MRIA liegt, gilt als vielsprechendes Entwicklungsgebiet für Ökotourismus, ist - bis auf den Flughafen - allerdings kaum erschlossen.

Anspruch und Wirklichkeit lagen auch beim Ciudad Real Airport weit auseinander. Der als Entlastung für Madrid-Barajas gebaute Flughafen musste 2012 schließen, nur vier Jahre nach seiner Eröffnung.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 21.08.2017 08:42

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Beitrag vom 21.08.2017 - 23:58 Uhr
Das ist doch eigentlich auch ein prima Modell für den BER. Und wenn es gelingt alle Korrupten, die sich am BER eine goldene Nase verdienen, gleich mit zu entsorgen - perfekt.

Ich dachte eher an Kassel-Calden. Da könnte der Steuerzahler einen vergleichbaren Flughafen loswerden, den keiner braucht.
Beitrag vom 21.08.2017 - 17:40 Uhr
Das ist doch eigentlich auch ein prima Modell für den BER. Und wenn es gelingt alle Korrupten, die sich am BER eine goldene Nase verdienen, gleich mit zu entsorgen - perfekt.
Beitrag vom 21.08.2017 - 11:07 Uhr
Ist schon krass, dass ein Flughafen der eindeutig kleiner ist als der Flughafen Hahn für das Vielfache verkauft wurde. Da wurden die Deutschen wohl mal wieder ziemlich verarscht...


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