Tarifkonflikt
Älter als 7 Tage

Streikfrust an Lufthansa-Stationen

VANCOUVER - Am Boden kommt der Streik der Lufthansa-Piloten gar nicht gut an, die Stimmung ist angespannt. Mitarbeiter der Station Vancouver machten ihrem Ärger Luft.

"Wisst ihr eigentlich, wie undankbar es ist, 300 Passagiere zu handhaben, die umgebucht werden müssen", heißt es in einem Telex der Station an die Crew einer 747-400, das aero.de vorliegt. "Passagiere werden nicht länger mit Lufthansa fliegen."

Telex
Wütendes Telex der LH Station YVR

Am heutigen Samstag fallen weltweit erneut Langstreckenflüge der Lufthansa aus. Anlass für die mittlerweile zwölfte Streikwelle ist das jüngste Scheitern der Tarifgespräche zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit.

Nachdem Lufthansa und Piloten in den letzten Monaten zumindest in Randthemen einen gemeinsamen Nenner fanden, sind die Fronten heute verhärteter denn je - Konzern und Vereinigung Cockpit werfen sich gegenseitig mangelnde Kompromissbereitschaft vor.

Cockpit schlug am Donnerstag erneut eine Gesamtschlichtung im Tarifkonflikt vor. Lufthansa zeigte zuletzt zwar Bereitschaft, mit Cockpit über Fragen der (von Konzernseite gekündigten) Vorruhestandsregelung in eine Schlichtung zu gehen, zieht beim "Wings"-Konzept für Günstigflüge aber eine rote Linie. Dessen Umsetzung sei nicht verhandelbar, heißt es aus Frankfurt.
© aero.de | 21.03.2015 13:21

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Beitrag vom 24.03.2015 - 13:34 Uhr
Operatives Ergebnis 2014: 954 MIO, 2013: 699 Mio

Die darauf basierend berechnet Operative Marge liegt bei LH-Konzern 3.7%, bei der LH-Pasage nur bei 2.9%. Gemessen am hohen Umsatz von 30 Mrd. und den hohen Ausgaben ist das eine absolute Mini-Marge, man spricht auch von einer schwarzen Null. Schwarz nicht im Sinne von Schwarzmalerei, sondern von nicht vorhandenem _strukturellen_ Gewinn.

Und dabei reden wir nicht vom Reingewinn, denn der ist nur 55 Mio. und zeigt, das der Konzern wirklich derdient.

Man kann es drehen und wenden wie man will: die LH verdient kein Geld und hat nichts zum Verteilen. Die Kosten sind viel zu hoch. Alle Versuche, das hier anders darstellen, sind nicht richtig.


Dieser Beitrag wurde am 24.03.2015 14:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.03.2015 - 10:12 Uhr
Das Telex der Station YVR hinkt. Es gibt schon lange keine LH Mitarbeiter in USA mehr. Vielleicht einen Stationsleiter + Assist, der Rest ist Dienstleister, auch wenn sie LH Uniform tragen. In EWR arbeiten fast nur junge Iren/Irinnen. Die bekommen ein Visum für ein Jahr, minium wage, und dann wieder zurück. Sozusagen Dauerpraktikum. Auf diesem Weg sind wir weltweit, trotz aller Zugeständnisse der einzelnen Berufsgruppen. Spannend wird der von Frau Volkens angekündigte Jobabbau in FRA und MUC á la alle anderen Stationen in D. Deren Beriebsrennten sind futsch. Dann ist das Geschrei groß. Die Piloten sind daran jedenfalls nicht Schuld mit ihren 0,01% ÜV Kosten.
Ich bin die LH Blockade leid. Outsourcen durch die Hintertür. Sagt, wir müssen die Perso Kosten um x% senken, dann alle an einen Tisch und schauen wie man das hinbekommt. Auch wenn das ÜV Problem gelöst ist gibt es noch endlos weitere Themen die offen sind. In allen Bereichen. Aber dieser schleichende Tod, wann bin ich dran, ist keine gute Basis für die Zukunft.
Beitrag vom 24.03.2015 - 09:42 Uhr
Ich war schon oft Kunde von LH und war mit dem mir gebotenen Service zufrieden.
Mir scheint, dass dieser Service derzeit nicht mehr erbracht werden kann. Somit sehe ich mich gezwungen, mir eine Fluggesellschaft zu suchen, die mir den gewünschten Service bieten kann. Zum Glück gibt es deren sehr viele...
Wie heißt es so schön? andere Mütter haben auch schöne Töchter.

Ihr Beitrag ist der beste Beweis dafür, daß LH eben keine Schlüsselindustrie für Deutschland ist. FRA wird derzeit von rund 100 Airlines angeflogen. In MUC dürfte die Zahl ähnlich groß sein. Die Auswahl ist also riesig.

Die meisten der Foristen bekennen sich ja dazu, schon LANGE aus den verschiedensten Gründen nicht mehr mit LH geflogen zu sein. Service, Bestuhlung. Catering, Preis und vieles mehr. Das sind alles Verantwortlichkeiten des Vorstandes. Deswegen brechen die Gewinne weg. Nicht wegen der Pilotengehälter.

Auf o.a. Gründe haben die Piloten und die VC keinen Einfluß. Im Gegenteil, die VC hat seit Jahren in diesen Bereichen Verbesserungen eingefordert. Aber es ist nie etwas substantielles passiert. Lieber hat man sich um die Dividenten und die Lohnerhöhungen für die Vorstände (plus 10% allein im letzten Jahr) gekümmert.

Tatsache ist, daß das Personal, (hauptsächlich in der Kabine), seit Jahren die durch die GF verantworteten Defizite tapfer weglächelt. Aber das geht eben nicht ewig.

Jetzt wird zumindest neues Gestühl eingebaut. Aber wer zu spät kommt.......

Mich müßte es eigentlich nicht mehr kümmern.
Ich stelle meine Arbeitskraft zukünftig einem Mitbewerber der LH zur Verfügung.
Mein Gehalt verdoppelt sich und der neuen Firma geht es gut.

Aber schade um die LH ist es trotzdem.


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